Gesundheitszentrum in Afghanistan

Umfassendes Gesundheitszentrum in Islam Qala

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Finanziert von: 

PATRIP zielt darauf ab, fragile Grenzregionen zu stabilisieren, indem es sich auf grenzüberschreitende Projekte zur Förderung lokaler Konfliktlösungsmechanismen, legitimer Regierungsführung und sozialen Zusammenhalts konzentriert. Um dies zu erreichen, konzentrieren sich die Projekte von PATRIP hauptsächlich auf den Aufbau lebenswichtiger Infrastrukturen und die Förderung des grenzüberschreitenden Dialogs zwischen den Gemeinschaften und der staatlichen Verwaltung in abgelegenen und gefährdeten Regionen. Ein wichtiges Element in diesem Zusammenhang ist die Einbeziehung staatlicher Akteure, um das Vertrauen in die staatliche Sicherheit zu stärken.

Projektzeitraum:

Febr 2017 - Nov 2018

Land:

Afghanistan

Finanzvolumen:

475.010,21 Euro

Projektbeschreibung:

Das Gesundheitszentrum in Islam Qala liegt in der Provinz Herat nahe der afghanisch-iranischen Grenze und deckt eine Gesamtbevölkerung von 22.580 Menschen ab. In der Ambulanzabteilung werden durchschnittlich 6000 Patienten jeden Monat behandelt. Vor allem für afghanische Migranten, die aus dem Iran zurückkehren ist das Zentrum Hauptanlaufpunkt für ihre Gesundheitsversorgung.
Viele dieser Rückkehrer befinden sich aufgrund von Armut oder der beschwerlichen Reise in schlechtem Gesundheitszustand. Das Zentrum verfügt über eine mangelhafte medizinische Ausstattung, zudem fehlt geschultes Personal, um die Bedürfnisse der Bevölkerung abzudecken. Der schlechte Zustand der sanitären Anlagen birgt zudem ein erhebliches Hygienerisiko für Patienten.
Mit finanzieller Unterstützung der PATRIP Foundation führt World Vision ein 22-monatiges Projekt durch, um diese Defizite zu beheben und eine umfassende Gesundheitsversorgung der lokalen Bevölkerung zu ermöglichen. Neben Infrastrukturmaßnahmen und medizinischem Training umfasst das Projekt auch Sensibilisierungsmaßnahmen zur Krankheitsvorbeugung.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Ziel des Projektes ist es, der grenzüberschreitenden Bevölkerung und anderen vulnerablen Gruppen in Islam Qala den Zugang zu verbesserten, qualitativ hochwertigen Gesundheitsdiensten zu eröffnen, und das Gesundheitsbewusstsein der Menschen zu stärken. So können langfristig die Erkrankungs- und Sterblichkeitsraten aufgrund von häufigen Krankheiten wie Lungenentzündungen, Durchfallerkrankungen, Fieber oder Masern gesenkt werden.

Dafür führt World Vision in enger Abstimmung mit den lokalen Gesundheitsbehörden vor Ort konkrete Maßnahmen in drei Bereichen durch:

  • Wiederaufbau und Verbesserung der medizinischen Infrastruktur des Gesundheitszentrums: das Gesundheitszentrum in Islam Qala wird u.a. mit einem Wartebereich für Patienten, einer Entbindungsstation, einem Lagerraum für Medikamente und mit Latrinen mit einem funktionierendem Abwassersystem ausgestattet.
  • Sensibilisierungsmaßnahmen der lokalen Gemeinden zu gesundheitsbewusstem Verhalten und zur Gesundheitsvorsorge: Diese richten sich insbesondere an Frauen im gebärfähigen Alter, denen durch monatliche Trainingseinheiten ausgebildeter Gesundheitsfachkräfte Grundkenntnisse in den Bereichen Ernährung, Hygiene und Krankheitsvorbeugung vermittelt werden. Die vulnerabelsten Frauen erhalten zusätzlich Hygienesets.
  • Kapazitätsaufbau des Personals, um die Gesundheitsdienste des Zentrums nachhaltig und über die Projektlaufzeit hinaus zu verbessern: Dafür werden in Zusammenarbeit mit der Distriktbehörde für öffentliche Gesundheit zwei Trainingseinheiten ausgerichtet, die Ärzte, Krankenpfleger und Hebammen u.a. in den Bereichen Infektionsvorbeugung, Ernährung sowie Erfassung und Verwaltung von Patientendaten in einem Gesundheitsinformationssystem ausbilden.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich an 9.140 direkt Begünstigte, mit Fokus auf die grenzüberschreitende Bevölkerung an der afghanisch-iranischen Grenze. Darunter fallen besonders vulnerable Gruppen wie Rückkehrer und Flüchtlinge. Viele dieser Menschen leben von weniger als einem US Dollar pro Tag. Rund 85% der direkt Begünstigten sind Frauen und Kinder unter 5 Jahren. Indirekt profitieren rund 22.850 Menschen im Einzugsgebiet der Klinik von den Projektmaßnahmen, darunter auch eine Vielzahl ethnischer Minderheiten.