Tsunami in Indonesien

Menschen brauchen nach erneutem Erdbeben Hilfe

Nach der letzten Naturkatastrophe Ende September gab es am 22. Dezember 2018 erneut einen Tsunami in Indonesien. World Vision hat ein Notfallteam in die betroffene Region entsendet und die Regierung startete mit Nothilfemaßnahmen. 

Bevita Dwi, Nothilfekoordinatorin von World Vision Indonesien, sagt: „Dies ist eine verheerende Tragödie. Nur drei Monate nach dem letzten Erdbeben und dem Tsunami haben nun wieder unzählige Familien Angehörige und Freunde verloren. Hunderte Häuser und andere Gebäude wurden zerstört, tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Kinder sind in solchen Krisensituationen besonders gefährdet. World Vision-Mitarbeiter waren bereits am ersten Tag vor Ort, um das Ausmaß der Schäden zu beurteilen und weitere Schritte planen.“

Bereits Ende September hatten ein Erdbeben und ein Tsunami auf der Insel Sulawesi tiefe Wunden hinterlassen. Mehr als 2.100 Menschen sind ums Leben gekommen, über 4.400 Menschen sind schwer verletzt und 1.300 Menschen werden noch vermisst. 174.000 Menschen können aktuell ihre Häuser nicht wieder bewohnen. Kinder und Familien verloren ihre Angehörigen, ihr Zuhause und all ihr Hab und Gut.

Nothilfe-Experten von World Vision arbeiten gemeinsam mit Mitarbeitern und Freiwilligen des lokalen Partners Wahana Visi Indonesia daran, das Leid tausender Familien zu verringern und ihnen einen Neuanfang zu ermöglichen. Der Schutz der Schwächsten – vor allem Kinder, schwangere Frauen und ältere Menschen – vor Krankheiten, Unfällen und Unterernährung hat höchste Priorität.

Zerstörte Häuser in Perumnas Balaroa, West Palu
Menschen durchsuchen die Trümmer nach ihrem Eigentum in Perumnas Balaroa, West Palu
Durch die Katastrophe haben sich die hygienischen Bedingungen drastisch verschlechtert. Insbesondere Kinder, schwangere Frauen und ältere Menschen sind einem hohen Risiko ausgesetzt, sich mit übertragbaren Krankheiten anzustecken.
Dr. Rachmat Willy Sitompul, Gesundheits- und Ernährungsspezialist bei World Vision

Das Epizentrum des Bebens Ende September (Stärke 7,4) lag nur 80 km von der Provinzhauptstadt Palu auf der Insel Sulawesi entfernt. Der dadurch ausgelöste Tsunami richtete mit den bis zu drei Meter hohen Wellen auf dem Festland große Zerstörung an – und zog alles mit sich, was im Weg war.

Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Vision berichteten, dass Menschen aus Verzweiflung mit bloßen Händen nach Verschütteten suchen. Die Infrastruktur und Kommunikationswege waren vielerorts zusammengebrochen, deshalb kamen die Bergungsarbeiten nur äußerst langsam voran. Viele Straßen sind zerstört und Brücken beschädigt. Es fehlt vor allem an Nahrung, Medizin und sauberem Trinkwasser. 

Mittlerweile sind die meisten Orte für Hilfe zugänglich, da die Strom-und Kommunikationsverbindungen weitgehend wieder hergestellt sind. Die Bergungsarbeiten sind eingestellt worden und viele Geschäfte sind wieder geöffnet, aber das Lebensmittelangebot ist knapp. Viele Menschen leben noch in Notunterkünften oder Zelten und mehr als 460.000 Kinder sind von der Katastrophe betroffen. Kinder können nicht zur Schule gehen, weil 265 Schulen zerstört oder stark beschädigt wurden. Mindestens bis Dezember müssen die Menschen noch mit Trinkwasser versorgt werden, weil viele Brunnen beschädigt oder kontaminiert wurden. Die Monsunzeit bringt weitere Gefahren für die Menschen, da es zum Beispiel Erdrutsche geben kann.

Mädchen und ihre Mutter auf Sulawesi, Indonesien

„Wenigstens haben wir ein Dach über dem Kopf"

Die 29-jährige Dian ist verzweifelt. Sie und ihre vierjährige Tochter Dilfarani haben das Erdbeben Ende September zwar überlebt, jetzt sind sie aber ganz alleine.

„Es ist sehr schwer für mich, Essen für meine Tochter zu besorgen. Trinkwasser ist das Allerwichtigste. World Vision hat uns mit Zelten und Decken versorgt. Jetzt haben wir zumindest ein Dach über dem Kopf." 

World Vision verteilt Notfallpakete an bedürftige Familien.

World Vision verteilt Notfallpakete an bedürftige Familien.

In Kinderschutzzentren erfahren Kinder Sicherheit und Geborgenheit.

In Kinderschutzzentren erfahren Kinder Sicherheit und Geborgenheit.

Außerdem zeigen die Mitarbeiter den Kindern, wie sie sich vor Gefahren schützen können.

Außerdem zeigen die Mitarbeiter den Kindern, wie sie sich vor Gefahren schützen können.

Mittlerweile sind viele Orte zugänglich und Menschen können mit Lebensmittelpaketen versorgt werden.

Mittlerweile sind viele Orte zugänglich und Menschen können mit Lebensmittelpaketen versorgt werden.

Wie World Vision hilft

World Vision hilft in den Regionen Palu, Sigi, Dongalla und Parimo, die von der Naturkatastrophe Ende September besonders betroffen waren. Derzeit sind rund 200 Mitarbeiter vor Ort im Einsatz. Die Nothilfe soll nach jetziger Planung insgesamt 82.000 Menschen in den ersten 6 Monaten erreichen und auch die Widerstandskraft der Bevölkerung stärken, denn vor der Katastrophe lebten viele Familien bereits in Armut. Wir stellen den Menschen Trinkwasser und Nahrungsmittel zur Verfügung und erklären ihnen, wie sie selbst in dieser Ausnahmesituation für Hygiene sorgen, um Krankheiten vorzubeugen. Familien bekommen Zugang zu sauberem Wasser und Handwaschbecken. Außerdem sorgen wir uns besonders um die Kinder und richten geschützte Lern- und Spielzentren für sie ein, in denen sie das Gesehene verarbeiten und Schutz suchen können.

Vielen Dank für die bisherigen Spenden! Dadurch konnten wir bereits 100.814 Menschen helfen, wie z. B. mit folgenden Maßnahmen:

  • Versorgung von 27.152 Menschen mit Lebensmitteln oder Kochutensilien
  • Ausstattung von 13.646 Menschen mit Hygieneartikeln, Decken, Solarlampen oder Moskitonetzen
  • Einrichtung von Gemeinschaftsküchen, in denen vor allem schwangere Frauen und Müttern mit Kleinkindern nahrhaftes Essen bekommen
  • Betreuung von 4.835 Kindern in 11 Kinderschutzzentren, in denen sie spielerisch dabei unterstützt werden, die Katastrophe zu verarbeiten
  • Bereitstellung von Trinkwasser durch Wasserstellen und Wassertanks, Finanzierung von 70 Wasserstellen von Aktion Deutschland Hilft 

Jetzt spenden

Um Kindern in Krisenregionen wie in Indonesien schnell und flexibel helfen zu können, sind wir auf regelmäßige Zuwendungen angewiesen. Unterstützen Sie uns, das Leid dieser Kinder zu beenden und ihnen ein Stück Kindheit zurückzugeben!