Judith Adlhoch ist Kuratoriumsmitglied bei World Vision Deutschland
Kurz vorgestellt: Judith Adlhoch
Judith Adlhoch ist 1967 in München geboren. Sie studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Geschichte in Wien und arbeitet als Fernsehmoderatorin, Produzentin, Drehbuchautorin und Regisseurin. Sie ist Mitgründerin der Tango Film GmbH, die öffentlich wie private Sender gleichermaßen mit Produktionen beliefert. Sie ist seit der ersten Stunde Kuratoriumsmitglied von World Vision Deutschland.
Drei kurze Fragen an: Judith Adlhoch
Frage 1: Warum engagieren Sie sich für World Vision?
Durch meine Arbeit als Reisejournalistin durfte ich verschiedene Projekte von World Vision in vielen Ländern vor Ort kennenlernen – und war jedes Mal nachhaltig beeindruckt, inspiriert und motiviert. Mich überzeugt vor allem das Gesamtkonzept – die Hilfe zur Selbsthilfe durch einen langfristigen Einsatz vor Ort, das Teamwork mit den lokalen Mitarbeitern, die kluge Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten, das respektvolle Einbringen von Veränderungen, der Fokus auf Kinder und Bildung und vieles mehr.
Ich habe auch gelernt, dass ein umfangreiches Management – so, wie es World Vision bietet – extrem wichtig und entscheidend für eine nachhaltige Hilfe ist. Mit Spendengeldern wird verantwortungsvoll und absolut transparent umgegangen, die Mittel kommen dort an, wo sie gebraucht werden. Strategisch und logistisch ist World Vision weltweit so gut aufgestellt und vernetzt, dass auch in Krisenfällen schnell und flexibel humanitäre Hilfe geleistet werden kann – vor allem bei den schwächsten und schutzbedürftigsten: den Kindern.
Für mich ist es eine große Ehre, Mitglied des Kuratoriums zu sein und so regelmäßig tiefere Einblicke in die Arbeit von World Vision zu bekommen und meinen Beitrag zu leisten.
Frage 2: Welches Erlebnis oder welchen Gedanken verbinden Sie mit World Vision?
Im Rahmen der Sendung „Voxtours“ haben wir 2006/2007 den Bau von mehreren Schulen unterstützt. Das erste Projekt war in Swasiland, alles, was es dort gab, was ein großer, schattenspendender Baum. Dort trafen sich jeden Tag Kinder, die jüngsten vier, die ältesten vielleicht 12 oder 13. Die meisten hatten keine Eltern mehr, liefen Tag für Tag, oft kilometerweit, zu dem Baum, unter dem ein paar Frauen irgendetwas kochten. Sie sangen zusammen, zählten von eins bis zehn und die Frauen gaben ein paar Worte auf Englisch weiter, die sie kannten. Das war die Schule. Wir drehten zwei Tage dort, riefen unsere Zuschauer zu Spenden auf und waren ein Jahr später wieder dort. Jetzt stand dort ein festes Schulhaus, das man absperren konnte, in dem Hefte, Bücher und Stifte untergebracht waren und wo die Kinder auch hinkonnten, wenn es regnete. Ein paar Frauen waren zu Lehrerinnen ausgebildet worden, es gab eine Tafel, Kreide, ein paar Spielsachen und fließendes Wasser. Und für die Kinder eine Perspektive, eine Zukunft. Es braucht oft nicht viel, um Großes zu verändern.
Frage 3: World Vision arbeitet für eine bessere Zukunft für die Kinder dieser Welt. Was würden Sie an der heutigen Welt ändern, damit sie für die Kinder von morgen eine Bessere ist?
Seit 1989 gibt es eine internationale Kinderrechtskonvention, in der essentielle Punkte festgelegt sind: Das Recht auf Gleichheit, Gesundheit, Bildung, Schutz vor Gewalt in jeder Form, Schutz ihrer Würde, ihrer Privatsphäre, das Recht auf Meinung und Beteiligung und vieles mehr. Klingt gut, wird aber viel zu wenig wahrgenommen oder angewandt. Also: Kinderrechte höher auf die politische Agenda aller Länder, Abklopfen aller politischen Entscheidungen unter Einbeziehung der Kinder, ihrer Rechte und ihrer Zukunft. Ein verbindlicher Generationenvertrag. Mehr sehen, hinschauen und zuhören, mehr Beteiligung von Kindern (die so vieles ganz selbstverständlich richtig machen), mehr VertreterInnen von Kinderinteressen über die Elternverantwortung hinaus an wichtigen politischen Schlüsselpositionen, mehr Medienkompetenz, mehr nachhaltiges Denken bei Älteren in Bezug auf kommende Generationen, ach, mir würde sehr viel einfallen…Ich habe sehr großes Vertrauen in Kinder. Und bin froh, dass sich World Vision so für sie stark macht.
Judith Adlhoch besucht ein World Vision Patenschaftsprojekt in Bolivien
Judith Adlhoch ist Patin eines Kindes aus Bolivien und besucht es in einem World Vision-Projekt.