Patenkind Isabelle aus Ruanda wäscht sich mit sauberem Wasser.

Zum ersten Mal sauberes Wasser

Patenschaft bringt Trinkwasser zu Isabelle nach Ruanda
Autor: UBauer  | 
18. Oktober 2018
Autor: UBauer
Früher holten wir das Wasser aus dem Fluss. Wir waren immer wieder krank.
Thacien, Vater von Patenkind Isabelle

Thacien erinnert sich noch genau: „Wenn ich meine Hemden im Fluss wusch, waren sie danach grau. Wir trugen das gleiche Hemd einen Monat lang oder länger. Der Kragen sah aus, als wäre er voll Öl, so schmutzig und dunkel war er. Jetzt waschen wir unsere Kleidung jedes Wochenende.“

„Das Wasser aus dem Fluss tranken auch die Tiere und sie badeten auch darin. Wir hatten immer viele Krankheiten durch das dreckige Wasser, besonders die Kinder. Seit wir sauberes Wasser haben, musste keines der Kinder mehr zum Arzt. Und wir sahen noch nie so sauber aus wie jetzt. Wir können uns waschen und sauber bleiben“, ergänzt Vestine, Isabelles Mutter, lächelnd.

Patenkind Isabelle aus Ruanda und ihr kleiner Bruder füllen sauberes Wasser vom Hahn ab.
Patenkind Isabelle aus Ruanda und ihr kleiner Bruder holen Wasser aus dem neuen Wasserhahn.

Der Wasserhahn ist nur drei bis vier Minuten vom Haus der Familie entfernt. Wasserholen geht jetzt viel schneller und die 16-jährige Isabelle spart damit viel Zeit am Morgen – Zeit, um pünktlich zur Schule zu kommen. Auch hier gibt es jetzt einen Wasserhahn mit sauberem Trinkwasser. Insgesamt versorgt die 6,8 Kilometer lange Pipeline, die World Vision gebaut hat, fast 6.000 Menschen in 14 Dörfern. Dank der Paten der 481 Patenkinder vor Ort konnte die Versorgung mit Trinkwasser in der Region so erfolgreich ausgebaut werden. Grund genug, einmal richtig ausgiebig zu feiern: Mehr als 1.000 Menschen versammelten sich an Isabelles Schule, Reden wurden gehalten und der bekannte ruandische Sänger King James trat auf.

Isabelle und ihre Geschwister auf dem Weg zum Wasserholen

Seit es den Wasserhahn im Dorf gibt, ist für Isabelle und ihre Geschwister das Wasserholen jetzt nur noch ein kleiner Spaziergang.

Patenkind Isabelle aus Ruanda in der Schule

Das spart Isabelle morgens Zeit und hilft ihr, pünktlich in der Schule zu sein.

Schulkinder in Ruanda an einem neuen Wasserhahn

Auch an Isabelles Schule ist die Begeisterung über das saubere Wasser groß.

Schulkinder aus Ruanda

Die Kinder feierten an der Schule die Eröffnung der neuen Pipeline ins Dorf.

Sänger King James aus Ruanda gibt ein Konzert.

Auch der bekannte ruandische Sänger King James war mit dabei.

Isabelle ist das älteste von vier Kindern. Sie ist ein World Vision Patenkind seit sie drei Jahre alt ist. Durch die Patenschaft ist nicht nur ihr viel Gutes widerfahren, sondern ihrer ganzen Familie. Vater Thacien hat Kurse im Gemüseanbau besucht und zieht heute Kartoffeln, Karotten, Kohl, Kürbisse, Mais und andere Feldfrüchte. Er hat über Kinderschutz und Kinderrechte gelernt und über Hygiene. Dank World Vision hat die Familie heute eine Kuh, deren Milch Isabelles fünfjähriger Bruder Emmanuel so gerne morgens trinkt und deren Dung auf dem Feld eingesetzt wird.

Isabelle ist ein ausgeglichener Teenager, der gerne lacht. Sie ist sehr gut in der Schule, das gibt ihr Zuversicht für ihre Zukunft. Ihr Pate, mit dem sie regelmäßig schreibt, hat sie in seinen Briefen immer ermutigt, weiter in die Schule zu gehen und zu lernen. Ihre Mutter Vestine sieht, wie gut Isabelle in der Schule mitarbeitet und energisch ihren Plan verfolgt, Ärztin zu werden. „Ich glaube an sie. Sie wird studieren und ihren Abschluss machen und unserer Familie helfen.“ Isabelle macht jeden Tag für mindestens eine Stunde Hausaufgaben. Aber wenn sie nicht lernt, spielt sie gerne Handball oder springt Seil mit ihrer jüngeren Schwester Beatrice.

Patenkind Isabelle aus Ruanda mit ihrem Vater.
Patenkind Isabelle aus Ruanda mit ihrer Familie.

Das saubere Wasser hat das Leben der ganzen Familie verändert. „Früher mussten sich unsere Mädchen mit schmutzigem Wasser waschen. Jetzt sind sie sauber. Sie sind hübsch. Sie sind schlau. Sie haben Zeit zum Lernen. Sie sind nicht krank“, erzählt der Vater, der sichtlich stolz ist. Wie viele Väter auf der ganzen Welt. Doch er gibt ganz unumwunden zu: „Alles, was wir erreicht haben, haben wir World Vision zu verdanken.“ Dank des Patenschaftsprogramms, das World Vision in dieser Region Ruandas durchführt, konnte vielen Kindern wie Isabelle und ihrer Familie geholfen werden.