In nur vier Monaten ist die Corona-Pandemie in jeden Winkel der Erde vorgedrungen. Das Coronavirus hat Millionen Menschen infiziert, Gesundheits- und Sozialsysteme überlastet, die Wirtschaftsleistung massiv geschwächt, Familienleben zerstört und Kinder von der Schule ferngehalten. Hunderttausende sind gestorben und ein großer Teil der Weltbevölkerung war von Ausgangssperren betroffen. Die Lebensgrundlagen von unzähligen Millionen – vor allem der sehr Armen – sind in Gefahr. Die Zukunft einer ganzen Generation von Kindern steht auf dem Spiel.
Im Angesicht von COVID-19 sind wir alle verwundbar, aber wir sind nicht gleichermaßen verwundbar. Zwar stehen selbst die wohlhabendsten Länder der Welt vor einer ihrer größten Herausforderungen. Doch das Virus ist unaufhaltsam auch an Orte vorgedrungen, an denen Menschen unter schwierigsten Verhältnissen leben wie in überfüllten Flüchtlingszentren.
Mangelnde Hygienestandards in überfüllten Flüchtlingscamps
Die Zahl der Menschen auf der Flucht weltweit ist so hoch wie nie zuvor: 70,8 Millionen Menschen, viele davon Vertriebene im eigenen Land. 25,9 Millionen Flüchtlinge sind vor Konflikten, Gewalt, Verfolgung oder Menschenrechtsverletzungen aus ihrem Land geflohen, die Hälfte davon Kinder. Auf der Suche nach einem sicheren Ort – einem Ort, an dem sie überleben können. Das war schon vor der Corona-Pandemie schwer, jetzt ist es noch schwerer geworden.
In Flüchtlingscamps ist es besonders schwierig, sich vor einer Ansteckung mit Corona zu schützen: Hände regelmäßig waschen, Abstand halten oder einen Mundschutz zu tragen – viele Menschen in den Camps können das nicht umsetzen. Das Risiko einer Ausbreitung des Virus ist dadurch hier extrem hoch.
Wenn das Virus in den Flüchtlingszentren ausbricht, droht eine Katastrophe.
Größte Hilfsaktion in der Geschichte von World Vision
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus wollen wir gemeinsam mit unserem internationalen Netzwerk 72 Millionen Menschen in mehr als 70 Ländern mit unseren Hilfsmaßnahmen erreichen – die Hälfte davon Kinder! Dabei können wir auf die Unterstützung unserer 37.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 400.000 Respektspersonen aus Religion und Gesellschaft sowie 220.000 Gesundheitskräften aus unseren Projekten zurückgreifen. Unsere jahrelange, umfassende Erfahrung bei anderen Krankheitsausbrüchen wie Ebola oder Zika kommt uns auch bei COVID-19 zugute.
Seife und Hygieneregeln im Flüchtlingscamp der Rohingya
Schon lange vor Ausbruch der COVID-19 Pandemie haben World Vision-Mitarbeiter in 12 Lernzentren in dem Rohingya-Flüchtlingscamp Cox’s Bazar in Bangladesch begonnen, die Kinder darin zu schulen, wie man richtig Hände wäscht. Heute macht sich das mehr denn je bezahlt, denn die Kinder kennen die Hygieneregeln. Shusina ist eines davon und erzählt: „Die Lehrer von World Vision haben uns mit Postern gezeigt, wie Hände gewaschen werden. Wir sollen uns die Hände waschen, wenn wir abends nach dem Spielen nach Hause kommen. Und wir sollen sie vor dem Essen waschen.“