Ernährungshilfe in Afghanistan

Lebensrettende Nahrungsmittelsicherheit durch CVA und Gesundheits-/Ernährungshilfe für von Dürre und Konflikten betroffene Gemeinden in den Provinzen Badghis und Ghor in Afghanistan

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Das Auswärtige Amt unterstützt Projekte der humanitären Hilfe sowie der Sofort- und Katastrophenhilfe mit dem Ziel, Leben zu retten und menschliches Leid zu lindern. Im Finanzjahr 2019 förderte das Auswärtige Amt unsere Projektarbeit in Burundi, Kongo, Irak, Somalia, Süd Sudan und Sudan.

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In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler

Projektzeitraum:

Juli 2022 - Juni 2024

Land:

Afghanistan

Finanzvolumen:

2.140.000 Euro (davon 1.962.000 Euro vom Auswärtigen Amt und 214.000 Euro von Aktion Deutschland Hilft)

Projektbeschreibung:

Die schwere Ernährungskrise in Afghanistan ist ein trauriges Beispiel, wie verschiedene negative Einflüsse die negativen Auswirkungen der anderen Einflüsse verstärkt. So haben die Wirtschaftssanktionen, die nach dem Regierungswechsel im August 2021 gegen Afghanistan verhängt wurden, die Auswirkungen der Dürre, die 2020/21 begonnen hat, zusätzlich verschärft. Ländliche Gebiete und insbesondere Haushalte, die Ackerbau und Viehzucht betreiben, wurden von der schlimmsten Dürre seit 27 Jahren schwer getroffen. Die Dürre hat schätzungsweise ein Defizit von bis zu 3 Millionen Tonnen Weizen im Land verursacht und die Arbeitsmöglichkeiten in der Landwirtschaft um bis zu 60 Prozent reduziert. Die Nahrungsmittelreserven sind inzwischen aufgebraucht. Starke Einkommenseinbußen, steigende Preise für Lebensmittel und andere Rohstoffe, zunehmende Arbeitslosigkeit und der Wegfall von Überweisungen von im Ausland tätigen Afghaninnen und Afghanen werden voraussichtlich zur weiteren Verschlechterung der Ernährungssituation beitragen. Die Auswirkungen auf die ärmere Bevölkerung sind verheerend. Der Ernährungszustand von vulnerablen Familien hat sich stark verschlechtert. Die Provinzen Badghis und Ghor befinden sich derzeit in einem Krisen- und Katastrophenzustand der Ernährungsunsicherheit (IPC-Stufen 4 und 5 gemäß PLSA Mai 2022). In den Haushalten herrscht ein extremer Mangel an Nahrungsmitteln und/oder anderen Grundbedürfnissen, selbst wenn alle Bewältigungsstrategien ausgeschöpft wurden. Hunger, Tod, Elend und extrem kritische akute Unterernährung sind allgegenwärtig. Das Projekt schließt die beiden besonders schwer betroffenen Distrikte Charsada and Pasaband (Provinz Ghor) mit ein.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Das Projekt zielt darauf ab, der von der Dürre betroffenen Bevölkerung in den Provinzen Badghis und Ghor Zugang zu humanitärer Hilfe zu verschaffen, u. a. durch Bargeldtransfers und Maßnahmen in den Bereichen Ernährung und Gesundheit. Hier die detaillierten Maßnahmen des Projekts:

  • Bargeldtransfers an Familien, die den größten Teil ihrer Lebensgrundlage verloren haben, zur Deckung ihres Nahrungsmittelbedarfs zwischen November und April der beiden Projektjahre 
  • Zugang zu lebensrettenden Gesundheits- und Ernährungsleistungen durch zwei mobile Teams
  • Bekämpfung der Unterernährung von Kindern unter 5 Jahren und schwangeren und stillenden Frauen durch die Ausweitung der Arbeit in diesem Bereich in vier Gesundheitsstationen
  • Überweisung von stark unterernährten Kindern und schwangeren und stillenden Frauen an Krankenhäuser 
  • Verteilung von Hygiene-Kits an Familien, die von starker Unterernährung betroffen sind
  • Schulung von Gesundheitskräften in den mobilen Teams und den vier Gesundheitsstationen
  • Schulung von freiwilligen Gesundheitshelferinnen und -helfern, sodass sie sich bei der Förderung der Hygiene in den Gemeinden besser einbringen können und unterernährte Kinder identifizieren und überweisen
  • Einrichtung von zwei Mütter-, Säuglings- und Kleinkinderernährungsgruppen in Notfallberatungsstellen mit Stillecken in Gemeinden, die von den mobilen Teams besucht werden
  • Beratung zur psychischen Gesundheit und psychosozialen Unterstützung

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich an Haushalte, die von der Dürre betroffen sind, in den Distrikten Ghormach, Bala Morqab, und Moqur in der Provinz Badghis und den Distrikten Do-Lina, Charsada and Pasaband in der Provinz Ghor. Bei der Bargeldunterstützung werden wirtschaftlich benachteiligte und gefährdete Teile der Bevölkerung (z. B. Haushalte, die von Frauen oder Kindern geführt werden, außerordentlich große Familien, Familien mit chronisch kranken und/oder mit unterernährten Mitgliedern, intern Vertriebene) ausgewählt, da diese noch weniger in der Lage sind, den dürrebedingten Verlust ihrer Lebensgrundlagen zu verkraften. Neben den Gesundheitsleistungen, die für alle erkrankten Personen zugänglich sind, legt das Projekt einen besonderen Schwerpunkt auf die Bekämpfung der Unterernährung von Säuglingen und Kindern unter 5 Jahren sowie von schwangeren und stillenden Frauen. Die geplanten Nothilfemaßnahmen werden voraussichtlich bis zu 41.998 Menschen erreichen, davon 7.724 Kinder unter 5 Jahren und 10.952 Frauen.