Projekt zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Myanmar
Stärkung nachhaltiger Lebensgrundlagen in Kachin und Northern Shan State
Finanziert von:
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist für die Konzeptionierung der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland verantwortlich. Neben der bilateralen Zusammenarbeit mit den Partnerländern, unterstützt das BMZ im Rahmen unterschiedlicher Förderprogramme auch Nichtregierungsorganisationen wie World Vision Deutschland bei der Umsetzung von entwicklungspolitischen Maßnahmen.
Projektzeitraum:
Juni 2019 - Mai 2022
Land:
Myanmar
Finanzvolumen:
1.500.000 € (davon 1.350.000 Euro vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit(BMZ), 150.000 Euro aus Eigenmitteln von World Vision)
Projektbeschreibung:
Myanmar befindet sich seit 2011 nach der Ablösung der langjährigen Militärdiktatur und einem isolierten Wirtschaftssystem in einem Demokratisierungsprozess. Jedoch sind besonders der Kachin-Staat und der nördliche Shan-Staat in einer anhaltenden Krise, einhergehend mit andauernden und auch sporadischen Kämpfen und mit ungelösten politischen Missständen. Es gibt verschiedene, stark konkurrierende Interessen bezüglich der Ressourcenausbeutung, sie reichen von der Abholzung und dem Mineralienabbau bis hin zu illegalen Drogenanbau. Mehr als 170.000 Menschen wurden seit 2011, als das zwischen Regierung und der KIO (Kachin Independence Organization) vereinbarte Waffenstillstandsabkommen gebrochen wurde, vertrieben. Sie leben in ca. 170 Lagern für Binnenvertriebene in der Region. Dazu kommen die Menschen, die wegen der bewaffneten Konflikte für kürzere Zeit aus ihren Gemeinschaften fliehen. Dies bringt für die Bevölkerung, besonders für die am stärksten gefährdeten Menschen, Probleme mit unterschiedlichen Auswirkungen in zwei Bereichen mit sich.
Ziele und Inhalte des Projekts:
Das Projektziel ist die Verbesserung der Lebensbedingungen für armutsbetroffene Gemeinden in den Konfliktregionen in Kachin und Northern Shan States in Myanmar durch Stärkung nachhaltiger Strukturen und Selbsthilfemechanismen für einen gesicherten Lebensunterhalt und Stabilität. Konkrete Maßnahmen sind u.a.:
- 3-6 monatige Ausbildungen basierend auf der Marktanalyse für 185 Jugendliche durch private Ausbildungszentren
- Business Management und Marketing- Training für 980 Bauern durch lokale Partner
- Durchführung eines Trainings zum nahrungsbewussten Gartenanbau für 1.930 Haushalte durch die lokalen Partner und Gemeinschaftsmitglieder
- Verteilung von Werkzeugen und fachliches Input für den Anbau im eigenen Garten für 1.850 Haushalte
- Training zu Ackerbau und Tierhaltung für 1.500 Zielhaushalte durch die lokalen Partner
- Verteilung eines kleinen Viehbestandes an 1.500 Haushalte
- Etablierung nachhaltiger Vernetzung zwischen den Zielgruppen und dem Businesssektor
- Etablierung und Implementierung von 100 Spargruppen (VSLAs) durch die lokalen Partner
- Finanzielles Bildungstraining für die Mitglieder der gemeinschaftlichen Spar- und Kreditgruppen (2.175 Menschen), welches von den lokalen Partnern durchgeführt wird
- Etablierung und Implementierung von 91 Community Based Organisations (CBOs) durch die lokalen Partner
- Etablierung und Implementation von 15 Produktionsgruppen durch die lokalen Partner
- Stärkung der Kapazitäten und Kompetenzen der lokalen, zivilgesellschaftlichen Partner um die o.g. Maßnahmen effektiv zu implementieren und auszubauen.
An wen richtet sich die Hilfe?
- 6.000 Haushalte (ungefähr 36.000 Menschen) von Binnenvertriebenen und Gemeindemitgliedern in Kachin und dem nördlichen Shan-Staat,
- 91 Dörfer und Lager, in denen 91 CBOs gegründet und gestärkt werden sollen, einschließlich der Selbsthilfegruppen wie Spargruppen, Unternehmensgruppen usw.
- 4 lokale NGOs/CSOs, die in Kachin und dem nördlichen Shan-Staat tätig sind, durch Kapazitätenaufbau unterstützen, um institutionell nachhaltig zu werden und einen Zuwachs an technischem Fachwissen zu bekommen