Stärkung der Resilienz und Gewährleistung schützender Hygiene in DRR- und WASH-Systemen auf Schulebene im Gebiet "C" des Westjordanlandes

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Finanziert von:

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist für die Konzeptionierung der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland verantwortlich. Neben der bilateralen Zusammenarbeit mit den Partnerländern, unterstützt das BMZ im Rahmen unterschiedlicher Förderprogramme auch Nichtregierungsorganisationen wie World Vision Deutschland bei der Umsetzung von entwicklungspolitischen Maßnahmen.

Projektzeitraum:

August 2021 - Juli 2024

Land:

Palästinensische Gebiete/Westjordanland

Finanzvolumen:

2.000.000 EUR (davon 1.8 Mio. EUR vom BMZ und 200.000 EUR von World Vision Deutschland e.V.)

Projektbeschreibung:

Um eine Einigung in dem seit vielen Jahrzehnten anhaltenden Konflikt zwischen Israel und Palästina zu erzielen, teilte das Osloer Friedensabkommen von 1993 das Westjordanland in kleine Enklaven auf, und bezeichnete diese Gebiete als sogenannte Area A, B oder C. Die Area C umfasst geografisch fast 60% des Westjordanlandes und steht unter vollständiger israelischer Kontrolle. Es gilt aufgrund seiner geopolitischen Lage als das fragilste und vulnerabelste Gebiet im Westjordanland. Kinder sind dabei am stärksten von diesem langwierigen Konflikt zwischen Israel und Palästina betroffen. Die Verwirklichung ihres Rechts auf Bildung ist nach wie vor stark beeinträchtigt durch schlechte Bildungsinfrastruktur sowie Abriss- und Baustoppanordnungen für Schulgebäude, bewaffnete Durchsuchungsaktionen in Schulen, und Gewalt auf dem Weg zur und von der Schule. Als Reaktion auf diese Herausforderungen entstehen bei den Familien negative Bewältigungsmechanismen – so nehmen beispielsweise Familien die Kinder aus der Schule, um sie nicht dieser Gewalt auszusetzen; eine Praxis, die bei Mädchen häufiger vorkommt als bei Jungen. Die meisten Schulen verfügen zwar über Sicherheitspläne, diese sind aber oft nicht aktuell und viele Kinder kennen sind nicht mit ihrem Inhalt vertraut und wissen nicht, wie sie sich in Gefahrensituationen verhalten sollen. Im Hinblick auf die COVID – 19 Pandemie ist insbesondere die schlechte Ausstattung der Schulen ein Problem. Ihnen mangelt es an angemessenen Sanitäranalagen und sauberen Trinkwasseranlagen.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Ziel des Projektes ist die Steigerung des Wohlbefindens und der Resilienz von Schulkindern im Gebiet C durch die Schaffung eines sicheren Schulumfeldes, indem das Katastrophenrisikomanagement und die Sanitäreinrichtungen an Schulen verbessert werden. Um dies zu erreichen werden gemeinsam mit dem Partner ‚Palestinian Hydrology Group‘ Maßnahmen an 50 Schulen umgesetzt. Diese zielen darauf ab, die Katastrophenvorsorge, die Schulsicherheit und das Katastrophenmanagement zu fördern sowie ein sicheres Schulumfeld zu gewährleisten. Konkret beabsichtigen die Maßnahmen die Aktualisierung der Schulsicherheitspläne, die Erhöhung des Bewusstseins und der Fähigkeiten der Schüler und ihrer Familien, auf Katastrophen zu reagieren, sowie die Verfügbarkeit angemessener Sanitäreinrichtungen an den Schulen. Explizit werden folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • Unterstützung der 50 Schulen bei der Aktualisierung der Schulsicherheitspläne durch einen partizipativen Prozess unter Einbeziehung von Schülern, Lehrkräften und Elterngruppen auf Basis eines zuvor aufgestellten Mappings von Risiken und Gefahren
  • Schulung von 500 Schüler*innen der Schulgesundheitskomitees und Lehrkräften zur Entwicklung und Umsetzung der Schulsicherheitspläne. Sie geben im Anschluss die Informationen an andere Schüler*innen und Lehrkräfte weiter.
  • Unterstützung der Schulen beim Durchführen von Simulationen zur Katastrophenvorsorge und Ausstattung der Schulen (Erste -Hilfe -Kästen, Generatoren, verschiedene Arten von Feuerlöschern)
  • Durchführung von Kampagnen zu einem besseren Hygienebewusstsein auf Schul- und Gemeindeebene, sowie Aufklärungsveranstaltungen zu katastrophensicheren Schulen
  • Sanierung und Ausbau von Sanitäranlagen an 50 Schulen

An wen richtet sich die Hilfe?

Direkte Zielgruppe der Maßnahmen sind 9.631 Kinder, im Alter zwischen 6 – 16 Jahren der 50 Zielschulen in ausgewählten Gebieten im Gebiet C in Hebron, Salfit, Nablus, Tubas, Bethlehem, Ramallah und im Jordantal. Sie profitieren von den verbesserten Sanitäranlagen und den Maßnahmen zu Hygienebewusstsein- und Katastrophenmanagement. 500 Kinder sowie 100 Lehrkräfte werden in der Entwicklung und Umsetzung der Schulsicherheitspläne, einschließlich der Reinigungs- und Desinfektionsrichtlinien, geschult. Indirekte Zielgruppe sind ungefähr 32.000 Gemeindemitglieder in 40 Gemeinden, die von den Maßnahmen auf Gemeindeeben profitieren, die primär darauf abzielen, ihr Hygienebewusstsein zu steigern.