Projekt zur Verbesserung der Klimaanpassungsfähigkeit in Peru

Verbesserung der Klimaanpassungsfähigkeit der Familien im Andenhochland (Acoria und Paucara) durch Bewässerungsanlagen für die landwirtschaftliche Produktion

Öffentliche Geber:BMZ

Finanziert von:

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist für die Konzeptionierung der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland verantwortlich. Neben der bilateralen Zusammenarbeit mit den Partnerländern, unterstützt das BMZ im Rahmen unterschiedlicher Förderprogramme auch Nichtregierungsorganisationen wie World Vision Deutschland bei der Umsetzung von entwicklungspolitischen Maßnahmen.

Projektzeitraum:

Aug 2016 - Apr 2019

Land:

Peru

Finanzvolumen:

498.410 Euro, (davon 373.808 Euro finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und 124.602 Euro aus Eigenmitteln von World Vision Deutschland)

Projektbeschreibung:

Im Projektgebiet in Acoria und Paucara im Andenhochland von Peru ist die Landwirtschaft für viele Familien die Lebensgrundlage. Obwohl Kleinbauern ausreichend Zugang zu Boden haben, führt der fehlende Zugang zu Wasser dazu, dass Familien ihren eigenen Grundbedarf nicht mehr decken können. Der Klimawandel, aber auch die Phänomene “el Niño“ und “la Niña“ betreffen die Andenregion besonders stark und führen zu unregelmäßigen Regenfällen, einer verlängerten Dürrezeit und Kältewellen. In der Trockenzeit herrscht vielerorts eine akute Wasserknappheit, die durch verfügbare Wasserquellen kaum noch gedeckt werden kann, und so ist für viele Familien im besten Fall nur noch eine Ernte pro Jahr möglich. Nach Angaben des Ministeriums für Landwirtschaft hat sich die derzeit landwirtschaftlich genutzte Fläche der Region in den letzten 20 Jahren auf ein Viertel reduziert. In Folge der wegfallenden Lebensgrundlagen und akuter Nahrungsmittelunsicherheit sind viele Familien gezwungen, in die Küstengebiete abzuwandern, was oft mit erheblichen Risiken für Kinder verbunden ist: Studien haben gezeigt, dass inzwischen 50% der Kinder, die aktuell in der Hauptstadt Lima auf der Straße arbeiten, aus der Andenregion kommen.

Das mehrjährige BMZ-geförderte Projekt zielt folglich darauf ab, Familien mit mehr Wasser für ihre landwirtschaftliche Produktion zu versorgen, und somit besser an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Durch die Bereitstellung eines nachhaltigen, ganzjährlichen Zugangs zu Wasser trägt World Vision nicht nur dazu bei, die landwirtschaftliche Produktion zu steigern, sondern auch die Lebensgrundlagen und Ernährungssicherheit der Familien zu fördern, was insbesondere Kindern zu Gute kommt. Konkret setzt das Projekt die folgenden Maßnahmen um:

  • Erschließung von Wasserquellen und Installation von Bewässerungsanlagen
  • Gründung und Schulung von Wasserkomitees zur effektiven und nachhaltigen Verwaltung, Betrieb und Instandhaltung der Bewässerungsanlagen
  • Schutz der Wasserquellen und des Bodens durch Aufforstung von insgesamt rund 10 Hektar, mit Beteiligung von lokalen Schulen sowie Kinder- und Jugendgruppen, die zur Bedeutung der Aufforstung sensibilisiert wurden
  • Schulung von lokalen Familien in verbesserten Agrar- und Anbautechniken, und zur optimalen Nutzung der Bewässerungsanlagen und zum Schutz der Ressource Wasser

Um die Nachhaltigkeit des Projekts zu erreichen, wird besonderer Wert auf die Stärkung der lokalen Kapazitäten durch Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen gelegt. Darüber hinaus sorgt die Umweltschutzkomponente des Projekts dafür, dass die Verfügbarkeit der Wasserressourcen und somit eine langfristige Nahrungsmittelproduktion sichergestellt wird.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt hilft mit der Erschließung der Wasserquellen und dem Bau von Bewässerungsanlagen direkt circa 382 Familien mit Kindern im Schulalter, insgesamt 1580 Personen. Davon sind rund 495 Kinder unter 17 Jahren. Der Großteil der Familien gehört der indigenen Gruppe der Quechua an.