Projekt zur Stärkung der Jugendarbeit in Sri Lanka

Stärkung des sozialen Zusammenhalts zwischen Jugendlichen in ausgewählten Gemeinden der Uva und Nordprovinz durch Bildungsangebote und Stärkung der Jugendarbeit

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Finanziert von:

Das BMZ ist für die Konzeption der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland verantwortlich. Zur Umsetzung von entwicklungspolitischen Maßnahmen unterstützt das BMZ auch Nichtregierungsorganisationen wie World Vision Deutschland. Im Finanzjahr 2020 konnten wir fünf neue Projekte umsetzen, die vom BMZ gefördert wurden.

Projektzeitraum:

November 2021 – Oktober 2024

Land:

Sri Lanka

Finanzvolumen:

800.000  Euro (davon 600.000 Euro von BMZ, 200.000 Euro aus Eigenmitteln von World Vision)

Projektbeschreibung:

Jugendliche und junge Erwachsene machen in Sri Lanka mit 4,4 Mio. ca. 23% der Gesamtbevölkerung aus (Stand 2021). Die junge Generation in Sri Lanka ist mit ethnischen bewaffneten Konflikten aufgewachsen, die erst im Jahr 2009 ein Ende fanden. Am Ostersonntag 2009 gab es eine Reihe von Bombenanschlägen an zahlreichen öffentlichen Orten wobei mehr als 250 Menschen getötet worden sind. Diese schrecklichen Ereignisse waren prägend für das Land uns insbesondere für die junge Generation. Diskriminierung aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit ist immer noch ein massives Problem. Nicht nur der soziale Zusammenhalt und die interkulturelle Verständigung haben gelitten, auch ökonomisch wirken die Konflikte nach. Nur 7% der jungen Frauen und 25% der jungen Männer im von den Konflikten besonders stark betroffenen Norden des Landes, bezeichnen sich selbst als wirtschaftlich unabhängig. Das Projekt findet in Provinzen Uva, östliche Provinz und nördliche Provinz statt, die zu den ärmsten des Landes gehören. Die Infrastruktur und lokale Wirtschaft dort sind wenig entwickelt. Die meisten Menschen arbeiten in den Berufen, die sie durch ihre Eltern erlernt haben, wie z. B. als Zimmerleute, Maurer oder Fischer. Ein großes Problem ist die mangelnde Berufsvorbereitung junger Menschen. Zwar gibt es staatliche Programme, die die Vermittlung von Soft Skills im Schulunterricht vorschreiben, jedoch bliebt dieses Training oft hinter der Vermittlung von Faktenwissen zurück. Das Projekt richtet sich speziell an Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren, um diese Lücke zu schließen. Damit soll es jungen Erwachsenen erleichtert werden, adäquate Jobs außerhalb der Subsistenzwirtschaft zu finden. Besonders bei der Projektdurchführung berücksichtigt werden benachteiligte Gruppen wie Frauen und Menschen mit Behinderungen.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Das Projekt ist nach dem IMPACT-Modell aufgebaut. Ziel ist die Vermittlung von lebensrelevanten Kompetenzen, um die Jugendlichen in ihrer Rolle als mündige und unabhängige Bürger zu stärken. Die Jugendlichen sollen in vollem Umfang am sozialen und ökonomischen Geschehen partizipieren und ihre Lebensentwürfe individuell gestalten können. Neben praktischen Workshops zur Berufsvorbereitung wird viel über Probleme und Geschehnisse aus dem Alltag der Teilnehmer gesprochen. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sollen durch das Projekt gestärkt werden und ihre Kompetenzen und Fähigkeiten in ihre eigenen Communities einbringen. Es werden verschiedene so genannte IMPACT-Clubs gegründet, in denen sich jeweils ca. 10-25 Jugendliche und junge Erwachsene wöchentlich treffen. Wichtig ist dabei der community-zentrierte Ansatz. Die Teilnehmer lernen nicht nur für sich, sondern tragen ihre Fähigkeiten und ihr Wissen weiter und tragen somit zur Fortentwicklung ihrer Community bei. Begleitet werden sie dabei nicht nur von professionell ausgebildeten Club-Leadern, sondern auch von Gleichaltrigen, die ihre eigenen Erfahrungen an die Teilnehmer weitergeben.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich direkt an 875 junge Frauen und Männer mit verschiedenen ethnischen Hintergründen sowie mit und ohne Behinderung. Sie nehmen an verschiedenen lebensvorbereitenden Trainings teil und sollen die erlernten Fähigkeiten später in ihre Communities mitbringen. Insgesamt 105 Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahren werden zu IMPACT-(CO)-Leadern ausgebildet und leiten die entsprechenden IMPACT-Clubs. Darüber hinaus werden 40 Menschen als Mentoren für die Teilnehmer ausgebildet, die die Jugendlichen während des Projekts begleiten und coachen. Des Weiteren werden 20 Mitglieder der Partnerorganisation Sarvodaya sowie 50 Vertreter weiterer staatlicher und nicht-staatlicher Organisationen durch verschiedene Angebote fortgebildet.