Projekt zur Verbesserung der Lebendbedingungen in Vietnam

Assoziierte Viehwirtschaft für eine langfristige Stabilisierung des Einkommens von ethnischen Minderheiten und deren gleichberechtigte Integration in die Gemeindeentwicklung in Vietnam

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Finanziert von:

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist für die Konzeptionierung der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland verantwortlich. Neben der bilateralen Zusammenarbeit mit den Partnerländern, unterstützt das BMZ im Rahmen unterschiedlicher Förderprogramme auch Nichtregierungsorganisationen wie World Vision Deutschland bei der Umsetzung von entwicklungspolitischen Maßnahmen.

Projektzeitraum:

November 2019 - September 2022

Land:

Vietnam

Finanzvolumen:

550.173 € (davon 412.629 Euro finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und 137.544 Euro aus Eigenmitteln von World Vision Deutschland)

Projektbeschreibung:

Im Jahr 2008 hat die vietnamesische Regierung im nationalen Programm 30A/2008/NQ-CP eine Liste mit den 62 ärmsten Distrikten aufgestellt. Der Distrikt Nam Giang ist einer der ärmsten Distrikte in der Provinz Quang Nam. Die Armutsrate im gesamten Distrikt beträgt derzeit über 52%, das ist mehr als fünfmal höher als in Vietnam gesamt (9,8%). Es gibt zwölf Kommunen, von denen sieben eine Armutsrate höher als 70% aufweisen. Die Mehrheit der Einwohner gehören verschiedenen ethnischen Minderheiten an. Die meisten sind Bauern, die Land- und Forstwirtschaft betreiben. Ihre traditionellen Produktionsmethoden reichen nicht zur Sicherung und Erhaltung des Einkommens aus, da es ihnen an Wissen, Fertigkeiten und angemessenen Anbaubedingungen fehlt, was zu niedriger Produktivität und geringem Produktionswert führt. Zusätzlich haben die schlechte Infrastruktur und fehlende Marketingdienstleistungen signifikant zu einem eingeschränkten Marktzugang geführt, was die Armutslücke weiter vergrößert und den Integrationsprozess drastisch verringert. Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt auf die Verbesserung der Existenzgrundlage und ein höheres Einkommen der ethnischen Minderheiten durch den Ausbau von Ackerbau- und Viehzuchtfertigkeiten ab. Gleichzeitig soll die Selbständigkeit der ethnischen Minderheiten gefördert sowie deren Teilhabe und Einflussfähigkeit in kommunalen Entscheidungsprozessen gestärkt werden.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Das Projekt trägt dazu bei, die Einkommenssituation und die Lebensbedingungen der ethnischen Minderheiten in der Region zu verbessern. Dabei werden die von Armut betroffenen Haushalte mit Minderheitenhintergrund befähigt selbstorganisiert nachhaltiges Einkommen durch eine effiziente Schweinezuchthaltung zu erwirtschaften. Die Kultursensible fachliche, kommunikative und marktorientierte Stärkung der Einzelnen soll durch den Einbezug regionaler Entscheidungsträger einen gemeinschaftlichen Mehrwert in produktiver Landwirtschaft schaffen und langfristig eine verbesserte Berücksichtigung der Minderheiten auf regional- und Landesebene durch angepasste Regulierungen herbeiführen.

Konkrete Projektmaßnahmen umfassen unter anderem:

  • Training und Mentoring von lokalen Bauern in den Themen Entwicklung von Wertschöpfungsketten, Business-Planung und Marktforschung
  • Aufbau und Betrieb von Viehzuchtgruppen
  • Bereitstellung von Beratung und technischer Hilfe zu Tierzucht und Tiermedizin
  • Aufbau und Betrieb eines Marktinformationskanals für Schweinefleisch und andere wesentliche landwirtschaftliche Produkte
  • Durchführung von Schulungen zu Rücklagemöglichkeiten für Investitionen für Tierhaltergruppen
  • Die Teilnahme lokaler Viehzuchtgruppen aus ethnischen Minderheiten an Austauschformaten mit politischen Entscheidungsträgern zur Implementierung bereits bestehender Richtlinien

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt konzentriert sich auf arme und fast arme Tierhalterhaushalte mit Minderheitenhintergrund aus fünf Gemeinden im Distrikt Nam Giang. Rund 600 Bauern (Männer und Frauen) werden direkt von dem Projekt profitieren, und zwar durch verbesserte Ackerbau- und Viehzuchtfertigkeiten, verbesserte Existenzgrundlagen und ein höheres Einkommen. Zusätzlich werden 40 Mitarbeiter des lokalen Partners, Regierungsbeamte auf Gemeinde- und Distriktebene und 15 Partner aus dem Bereich der Tierhaltung von Capacity Building-Maßnahmen und der direkten Einbindung in die Projektumsetzung profitieren. Langfristig werden rund 2.400 Familienmitglieder einschließlich 1.200 Kinder aus den Zielhaushalten als indirekte Begünstigte adressiert. Indirekt begünstigt das Projekt rund 24.000 Gemeindemitglieder, die auf frisches, sicheres und hochwertiges Schweinefleisch zurückgreifen können.