Nothilfe nach Gewalt in Äthiopien

Sektorübergreifende Nothilfe für die von Konflikten und Gewalt betroffene Bevölkerung in den Regionen Oromia, Benishangul Gumuz und Amhara-Regionen

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Die Europäische Union mit ihren Mitgliedsstaaten ist ein führender Geber der Humanitären Hilfe weltweit. Die EU hilft jedes Jahr über 120 Millionen Opfern von Konflikten und Katastrophen. Mit einem Hauptsitz in Brüssel und einem globalen Netzwerk aus Feldbüros, leistet die Union den vulnerabelsten Menschen Beistand. Dabei orientiert sie sich einzig an den humanitären Bedürfnissen, ohne jede Diskriminierung unabhängig von Rasse, ethnischer Gruppe, Religion, Geschlecht, Alter, Nationalität oder politischer Zugehörigkeit.

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In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler

Projektzeitraum:

Juni 2021 - Juni 2023

Land:

Äthiopien

Finanzvolumen:

4.532.758 Euro (davon 4.250.000 Euro von ECHO; und 282.758,10 Euro von Aktion gegen Hunger, World Vision, Save the Children und NRC) 86.499,86 Euro davon Ko-Finanzierung durch Aktion Deutschland Hilft (ADH)

Projektbeschreibung:

Die Einsatzgebiete des Projekts sind von interkommunalen Konflikten, bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und bewaffneten Gruppen, Morden und massiven Menschenrechtsverletzungen betroffen. Allein in den letzten Monaten wurden Hunderte von Zivilisten getötet; Tausende flohen aus ihren Häusern und leben in Notunterkünften und Schulen. Infolgedessen hat sich der Zugang der vertriebenen und vom Konflikt betroffenen Bevölkerung zu grundlegenden Dienstleistungen stark verschlechtert. Die Hauptprobleme sind die unsichere Ernährungslage, fehlende Unterkünfte, Gesundheitsversorgung, Wasserversorgung und Bildungsangebote sowie Schutzrisiken und der Bedarf an psychosozialer Unterstützung. Viele Gesundheitsposten wurden beschädigt oder zerstört und sind nicht in der Lage, grundlegende Gesundheitsversorgung zu leisten, da es an Medikamenten und Ausrüstung mangelt. Ernährungsscreenings und die Behandlung von Unterernährung werden nur in sehr geringem Umfang angeboten. Zudem ist die Versorgung mit Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygienemaßnahmen sehr gering. Große Teile der vom Konflikt betroffenen Bevölkerung haben keinen Zugang zu Trinkwasser, geeigneten Latrinen und Seife, was Hautinfektionen, Durchfall und andere Krankheiten begünstigt. In vielen Schulen fehlt es an Latrinen, sanitären Einrichtungen, Mobiliar sowie an Schulbüchern und anderem Schulmaterial. Zuletzt sind allgemeine Schutzprobleme wie geschlechtsspezifische Gewalt ein großes Problem. Vielen Binnenvertriebenen fehlen Ausweispapiere und Personaldokumente, was ihre Gefährdung und ihr Schutzrisiko noch erhöht.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Ziel des Projektes ist die Deckung des humanitären Bedarfs von 767.741 Menschen in den Regionen Oromia, Benishangul Gumuz und Amhara durch die Bereitstellung von Soforthilfemaßnahmen. Staatliche Gesundheitssysteme werden durch den Aufbau von Kapazitäten sowie technische, logistische und finanzielle Unterstützung gestärkt, Ernährungs-Gesundheitsprogramme für Kinder verbessert umzusetzen. Zu den spezifischen Maßnahmen gehören hierunter unter anderem die Ausbildung von Gesundheitsfachkräften, die Einrichtung und Stärkung von Zentren zur Behandlung von akuter Unterernährung, Unterstützung von Ernährungsscreenings und frühzeitigen Überweisungsdiensten und die Stärkung von Müttern mit Kindern unter fünf Jahren. Die WASH-Interventionen zielen darauf ab, die Gesundheitsrisiken abzuwenden, indem Aktivitäten wie der Aufbau von Wasserversorgungssystemen, der Bau von Latrinen und die Verteilung von Hygieneartikeln umgesetzt werden. Die Kinderschutzmaßnahmen dienen der Abwendung und Eindämmung von Gewalt gegen Kinder und Frauen. Für Lehrkräfte, Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter werden Kinderschutzschulungen angeboten, welche nebst dem Bereitstellen von Handlungsanweisungen im Verdacht auf Gewalt und Missbrauch gegen Kinder die Lehrkräfte auch motiviert selbst Verhaltenskodexe zu entwickeln und deren Umsetzung zu gewährleisten. Es werden Schutzmeldesysteme an Schulen eingerichtet, die es Kindern erlauben, angstfrei über Sorgen und erlebte Gewalt zu berichten. Das „Bildung in Krisen“-Programm erreicht Kinder und Lehrkräfte durch die Bereitstellung inklusiver Bildungsangebote im geschützten Raum, was psychosoziale Betreuung und die Verteilung von Lehrmaterialien inkludiert. Das Projekt wird die Bemühungen der Regierung bei der Umsetzung des COVID-19-Impfstoffs Programmes durch Aufklärungsmaßnahmen unterstützen.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt ist darauf ausgerichtet, die grundlegenden humanitären Bedürfnisse von 535.631 Menschen in vier Zonen von Tigray, aber auch in Afar und Amhara Regionen durch die Bereitstellung von Nothilfe zu Ernährung, Gesundheit, WASH, Schutz und Bildung zu decken. Es wird auch ein Fokus auf Ersthilfe durch Multisektorale Geldleistungen gelegt.