Kinder, die nach der Geburt sterben
Jordanien 11*
Deutschland 2*
(*von 1000)
Menschen mit Zugang zu verbesserten Trinkwasserquellen
Jordanien 99 %
Deutschland 100 %
Kinder unter 5 Jahren, die akut unterernährt sind
Jordanien 0,7 %
Deutschland 0,1 %
Das Königreich Jordanien steht für Stabilität und Sicherheit in einer Region, die von Krisen und Konflikte geprägt ist. Das Land ist für seine Gastfreundschaft bekannt und hat in der Vergangenheit oft Flüchtlinge aufgenommen, etwa aus dem Westjordanland, dem Irak, dem Libanon und Syrien. Die hohe Anzahl an Flüchtlingen, die seit Beginn der Syrienkrise nach Jordanien kommen, stellt das Land jedoch vor große Herausforderungen.
Mit Hilfsmaßnahmen in den Bereichen Trinkwasser, Ernährung und Bildung konnte World Vision bereits vielen Menschen helfen. Dabei werden sowohl Flüchtlinge in Gastgemeinden wie auch Flüchtlinge in Lagern unterstützt und auch bedürftige jordanische Familien berücksichtigt.
Schwerpunkte unserer Arbeit
Trinkwasser
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser, Toiletten und Hygiene sind wichtig, um Krankheiten zu vermeiden – vor allem in den Flüchtlingscamps, wo viele Menschen auf engem Raum leben.
Ernährung
Viele Flüchtlingsfamilien sind stark von Armut betroffen, da die Möglichkeiten, sich den eigenen Lebensunterhalt zu verdienen, begrenzt sind. World Vision verteilt Nahrungsmittelgutscheine und Bargeld, um sie zu unterstützen.
Güter des täglichen Bedarfs
Die Familien mussten oft alles zurücklassen und besitzen nur noch das, was sie am Leib tragen. In Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort verteilen wir unter anderem Decken, warme Kleidung, Öl und Heizöfen.
Infrastruktur
In verschiedenen Projekten arbeiten Jordanier und syrische Flüchtlinge miteinander daran, das knappe Gut Wasser zu schützen. Das schafft zusätzliches Einkommen und hilft zugleich, Vorurteile abzubauen.
Projekte in Jordanien
Laufende Projekte
Ziel ist es, syrischen Familien im Azraq Flüchtlingscamp durch bezahlte, kurzfristige Arbeitsmöglichkeiten im Bereich der nachhaltigen Abfallwirtschaft im Camp ein Einkommen („Cash for Work”) zu ermöglichen. Das Projekt trägt außerdem zu einer sauberen Umgebung im Camp bei, die der Ausbreitung von Krankheiten vorbeugt. Das Projekt wird finanziert von der EU, dem BMZ und durchgeführt von der GIZ in Kooperation mit World Vision.
BMZ/GIZ: Projekt zum Schutz von Staudämmen durch CASH for Work-Aktivitäten in Jordanien
Jordanien ist das zweitwasserärmste Land der Welt. Der Wassermangel wurde durch Faktoren wie Covid-19 oder den Zuzug von Geflüchteten noch verstärkt. Gleichzeitig besteht ein hohes Risiko von Sturzfluten und Erdrutschen, welche die umliegende Infrastruktur und die landwirtschaftlichen Flächen zerstören. Außerdem führen fehlende Einkommensmöglichkeiten (besonders unter Jugendlichen) zu sozialen Spannungen zwischen den jordanischen Gastgemeinden und den syrischen Geflüchteten. Durch den (Aus-)Bau von Staudämmen sowie Aufforstungsmaßnahmen sollen die Wasserversorgung verbessert und gleichzeitig das Risiko von Naturkatastrophen wie Sturzfluten verringert werden. Zusätzlich wird die Bevölkerung für Risiken von Naturkatastrophen sowie Wasserschutztechniken sensibilisiert. Außerdem werden durch Bau- und Aufforstungstätigkeiten sowie Archivtätigkeiten in der „Nationalen Damm-Bibliothek“ temporäre Arbeitsplätze geschaffen, die die Einkommensmöglichkeiten verbessern und soziale Spannungen verringern.
Abgeschlossene Projekte
Die geplanten Maßnahmen im Projekt werden durch die lokale Bevölkerung durchgeführt. Die teilnehmenden Haushalte in den umliegenden Gemeinden profitieren so von einem zusätzlichen Einkommen, gleichzeitig hilft die gemeinsame Arbeit von Jordaniern und syrischen Flüchtlingen, Vorurteile abzubauen und die soziale Kohäsion zu stärken. Darüber hinaus werden die lokalen Gemeinden, einschließlich der Jugendlichen, zu den Themen landwirtschaftliche Flächen, Erdrutsche, Wasserschutz und Sauberhaltung der Umwelt geschult. Das Projekt wird finanziert vom BMZ und durchgeführt von der GIZ in Kooperation mit World Vision.
Das Projekt zielt darauf ab, soziale Spannungen in jordanischen Aufnahmegemeinden in der Nachbarschaft des Wadi Arab-Damms abzubauen. Durch Kurzbeschäftigungen können benachteiligte Jordanier und syrische Flüchtlinge ihr Einkommen verbessern. Gleichzeitig leisten sie einen Beitrag dazu, eine stabile Wasserversorgung am Damm aufrecht zu erhalten. Das Projekt wird finanziert vom BMZ und durchgeführt von der GIZ in Kooperation mit World Vision.
Nachhaltige Hilfe
Einsatz für frühkindliche Bildung im Azraq Camp: Durch ein kürzlich abgeschlossenen ADH-Projekt konnten zwei Kindergärten mit insgesamt 1.600 Kindern im Alter von 4 bis 6 Jahren weitergeführt werden. Zudem nahmen rund 750 Kinder an Kunst- und Musikangeboten teil und Eltern wurden in frühkindlicher Bildung und Erziehungskompetenzen geschult. Für eine bessere Lernqualität wurden 44 Lehrer weitergebildet und die Eltern durch Elternkomitees in den Bildungsprozess einbezogen.
World Vision unterstützt seit Jahren Einheimische und Flüchtlinge und beteiligt sie aktiv an Infrastruktur-, Livelihood- und Bildungsprojekten. Ziel ist es, ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.“