Peru - Ihre Hilfe wirkt

Frühkindliche Förderung in Peru

Das Regional-Entwicklungsprojekt Acoria liegt im Hochland der peruanischen Anden. Die Menschen leben unter sehr erschwerten Bedingungen: die Böden sind karg, das Klima ist rau und viele Dörfer befinden sich in entlegenen Gebieten. Gut ausgebildete Lehrer oder Ärzte sind häufig nicht bereit, in solch abgelegenen und wenig entwickelten Regionen zu arbeiten.

Im Projekt spielt die frühkindliche Förderung der Kinder unter fünf Jahren eine wichtige Rolle. Oberstes Ziel ist dabei, zu einer gesunden und altersgerechten Entwicklung der Kinder in der Projektregion beizutragen. Im Jahr 2012 fand die erste Zwischenevaluierung seit Projektbeginn statt. Hierbei wurden unter anderem im Rahmen einer Haushaltsbefragung Informationen zur gesunden und altersgerechten Entwicklung von Kindern unter fünf Jahren erhoben. So ergab die Auswertung der Daten, dass 44,8 Prozent der Kinder zwischen drei und fünf Jahren Inhalte und Bedeutung von Geschichten, Bildern oder anderen Texten erfassen und verstehen können. Im Vergleich dazu waren es 2009 lediglich 16,9 Prozent. Insgesamt kann heute bei 87,2 Prozent der Kinder ein altersgemäßer Entwicklungsstand in den Bereichen Sprache, Motorik und Sozialverhalten festgestellt werden (2009: 41,2 Prozent).

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Eltern als wichtige Unterstützer

Auch das Verhalten der Eltern gegenüber ihren Kindern hat ich verändert. Lange war es üblich, die Kinder sich selbst zu überlassen. Vielen Eltern waren die Bedürfnisse ihrer Kinder nicht bekannt, weshalb sie in ihrer Entwicklung nicht gefördert und Warnsignale oftmals nicht erkannt wurden.

Heute bestätigen hingegen 50,9 Prozent der Befragten (2009: 37,8 Prozent), dass sie sich zu Hause mit ihren Kindern beschäftigen, mit ihnen spielen, ihnen vorlesen und darauf achten, dass sie ausgewogen ernährt sind. Von 302 Kindern unter fünf Jahren zeigen 53 Prozent eine ihrem Alter entsprechende Körpergröße (2009: 31,3 Prozent), was darauf schließen lässt, dass sie nicht unter chronischer Mangelernährung leiden. Auch ihre körperliche und soziale Entwicklung entspricht den Altersvorgaben. Damit hat sich die Situation der unter Fünfjährigen deutlich verbessert.

Der positive Trend - ein Resultat unserer Arbeit?

Diese Zahlen zeigen einen positiven Trend auf. Doch inwiefern haben die Maßnahmen von World Vision zu diesen Veränderungen beigetragen? Wichtige Bausteine waren die Fortbildungen für Lehrkräfte und die Ausstattung von 15 Zentren für frühkindliche Förderung. Denn langfristig sind es vor allem die lokalen Bildungsbeauftragten zusammen mit den Familien, die eine altersgerechte Förderung und das gesunde Aufwachsen ihrer Kinder gewährleisten müssen. So wurden die Zentren gemeinsam mit den Dorfgemeinschaften errichtet und ausgestattet. Die Leitung und Verwaltung sowie das tägliche Betreuungsprogramm wurden direkt an die Gemeinden abgegeben. Interessierte Mütter nahmen an Fortbildungen teil, um ebenfalls in den Zentren aktiv werden zu können und zwei- bis dreimal pro Woche entsprechende Angebote für die Kinder ihrer Gemeinden anzubieten.

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Partnerschaft auf Augenhöhe

Gemeinsam mit lokalen und staatlich geförderten Projekten setzt sich World Vision dafür ein, die ganzheitliche Förderung der Kinder zu verbessern. In Acoria haben die Behörden beispielsweise 19 Zentren aufgebaut, in denen die Kinder gefördert, betreut und versorgt werden. Die Betreuung übernehmen Frauen aus den Dörfern selbst, nachdem sie vielfach an den Schulungen von World Vision teilgenommen haben.

In Regionen, wo es keine oder zu wenige reguläre Vorschulangebote gibt, werden die Kinder zwischen drei und fünf Jahren mit einem Betreuungsprogramm der Regierung unterstützt. Gemeinsam mit dem Bildungsministerium hat World Vision über 20 Mitarbeiter in pädagogischen und didaktischen Methoden geschult und kleine Vorlese- und Theaterwettbewerbe veranstaltet.

Es bleibt noch viel zu tun

Der verbesserte Entwicklungsstand der Kinder zeigt auf, dass sich die Qualität der Förderung durch die Projektinterventionen verbessert hat. Es muss weiterhin darauf hingearbeitet werden, auch jene Eltern und Kinder zu erreichen, bei denen dies bisher nicht gelungen ist, da nach wie vor nicht alle Kinder die Angebote nutzen. Zudem sollten Kinder mit Behinderung stärker berücksichtigt werden. Auch das Vorschulangebot für die Kinder zwischen drei und fünf Jahren soll in den kommenden Jahren gemeinsam mit dem Bildungsministerium weiter ausgebaut werden, da aktuell immer noch 35 Prozent der Kinder keine Einrichtung besuchen und dadurch Nachteile haben, wenn sie in die Schule kommen.

Die Kraft Ihrer Hilfe

1.

7 Frühförderzentren

für 270 Kinder unter

drei Jahren aufgebaut

2.

41 Erzieherinnen

und 220 Familien

in Frühförderung geschult

3.

282 Kinder zwischen

drei und fünf Jahren

haben ein verbessertes Sprachverständnis 

4.

180 Eltern über

„Leseverstehen bei jüngeren Kindern“

informiert