Erdbeben Türkei

World Vision ruft höchsten Katastrophenfall aus und bittet dringend um Spenden

Beheizte Unterkünfte, Treibstoff, Decken und Nahrungsmittel dringend benötigt – Mitarbeiter vor Ort ermitteln Bedarf

Gaziantep / Amman / Friedrichsdorf, 7.2.2023.

Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision hat für die Erdbebenregionen in der Türkei und Syrien den höchsten Katastrophenfall ausgerufen und ruft weltweit alle Büros dazu auf, Spenden für die Opfer zu sammeln. Die Zahl der Toten und Verletzten steigt weiter stündlich, nach wie vor gibt es zahlreiche Verschüttete. Viele Menschen mussten in Eiseskälte auf offener Straße oder in ihren Autos die Nacht verbringen.  

Erkundungsteams in den betroffenen Gebieten sind weiterhin unterwegs, um festzustellen, welche Unterstützung betroffene Kinder und Familien am dringendsten benötigen. Zu den Prioritäten gehört die Unterstützung der Menschen beim Zugang zu sauberem Wasser und Nahrungsmitteln, sanitären Einrichtungen und Hygiene (WASH), Gesundheit, Unterkunft und Schutz. „Unsere unmittelbaren Einsatzgebiete umfassen Gaziantep und Sanliurfa in der Türkei sowie Azaz, Afrin und Idlib im Norden Syriens“, so Johan Mooij, Nothilfe Direktor von World Vision in Amman. „Des Weiteren verteilen wir Brennstoff und Heizmaterial an Sammelunterkünfte. Dringend wird auch Treibstoff benötigt, um medizinische Einrichtungen und Krankenwagen zu versorgen.“ 

Caroline Klein, Abteilungsleiterin Humanitäre Hilfe und Koordinatorin für die Erdbebenhilfe von World Vision Deutschland e.V. erläutert: „Viele Straßen und Gebäude sowie Krankenhäuser in der betroffenen Region sind zerstört. Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vor Ort versorgen uns mit Informationen, was genau benötigt wird. Wir kaufen vor Ort Hilfsgüter ein. Was in den Geschäften nicht zu bekommen ist, fliegen wir aus unserem Lager in Dubai ein, wie z.B. Decken, Zelte und weitere Hilfsgüter. Wir koordinieren uns bezüglich der Maßnahmen mit anderen Hilfsorganisationen, den örtlichen Behörden und den Vereinten Nationen.“ 

Viele World Vision Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind von dem Beben selbst betroffen und zutiefst erschüttert. Eine freiwillige Mitarbeiterin und ihre Familie kamen ums Leben. Die meisten MitarbeiterInnen sind jedoch in Sicherheit. Einige Büros in Nordsyrien wurden durch das Beben beschädigt, aber die Teams arbeiten rund um die Uhr daran, sie wieder funktionsfähig zu machen. Ein Mitarbeiter beschreibt das Erlebte so: „Das ganze Gebäude wackelte. Ich konnte mich nicht auf den Füßen halten und war verzweifelt, weil ich nicht in der Lage war, meine Kinder und meine Mutter in Sicherheit zu bringen.“

World Vision ist seit fast 40 Jahren in der Region des Nahen Ostens tätig. Wir setzen uns dafür ein, das Leben von Kindern, Familien und den Gemeinschaften, in denen sie leben, durch langfristige und nachhaltige Entwicklung zu verbessern und auf Katastrophen - sowohl natürliche als auch von Menschen verursachte - zu reagieren. Seit Beginn der syrischen Flüchtlingskrise haben wir mehr als 7,5 Millionen Kindern und ihren Familien in der Region geholfen.