World Vision wird Mitglied der Globalen Allianz gegen Hunger und Armut
G20-Initiative benötigt konkrete Zusagen im Kampf gegen wachsende Mangelernährung
Rio de Janeiro / Friedrichsdorf, 14.11.2024 - World Vision ist Gründungsmitglied der Globalen Allianz gegen Hunger und Armut. Das teilt die weltweit tätige Kinderhilfsorganisation im Vorfeld des G20-Gipfels mit. Die von Brasilien initiierte Globale Allianz will Partnerschaften zur Überwindung von Hunger und Armut anregen, Wissenstransfer und wirksame Maßnahmen zur Hungerbekämpfung fördern sowie Ressourcen dafür mobilisieren. Auch Deutschland ist der Globalen Allianz beigetreten und will sich engagieren.
„Es ist ein hoffnungsvolles Signal in unsicheren Zeiten, wenn sich viele hinter einem großen Ziel und einem kooperativen Lösungsansatz vereinen“, sagt Andrew Morley, Präsident von World Vision International. „Die Welt ist noch nicht auf dem Weg, die Nachhaltigkeitsziele 1 und 2 zur Überwindung von Armut und Hunger zu erreichen; gleichzeitig nimmt die Ungleichheit zu. Diesen Trend müssen wir dringend umkehren. “
„Die Initiative Brasiliens für die Bekämpfung von Armut und Hunger kann mit dem Rückenwind der G20-Staaten und weiterer Partner viel bewegen - vorausgesetzt, sie bekommt die nötige finanzielle Unterstützung“, meint Fiona Uellendahl, politische Referentin für Gesundheit und Ernährung bei World Vision Deutschland. Finanzielle Engpässe sind ein erhebliches Hindernis für die Überwindung von Hunger und Mangelernährung, insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, wo durchschnittlich nur 8 US-Dollar im Jahr pro Landbewohner für die Landwirtschaft zur Verfügung stehen. 1) Familienbetriebe müssen unterstützt werden, damit sie nachhaltig investieren und von ihrer Arbeit leben können. Gleichzeitig ist laut dem aktuellen UN-Bericht zur Ernährungssicherung eine bessere Abstimmung von Initiativen erforderlich, um die Wirksamkeit finanzieller Hilfen zu erhöhen.
Unter dem Motto "ES REICHT" (engl. ENOUGH) setzt sich World Vision seit 2023 verstärkt international für Kinder ein, die am stärksten von Hunger und Mangelernährung bedroht sind. Eines der Ziele ist die Finanzierung nahrhafter Schulmahlzeiten, da diese sowohl der Gesundheit als auch der Bildung gefährdeter Kinder zugutekommen. Darüber hinaus weitet World Vision integrierte Hilfsprogramme für extrem arme Familien aus. Diese Programme umfassen Schulungen zum nachhaltigen Anbau von Nahrungsmitteln und Hilfen zur Sicherung des Lebensunterhalts, soziales und finanzielles Empowerment sowie Maßnahmen zum Schutz der Lebensgrundlagen bei Krisen, um die Widerstandsfähigkeit gegen Ernährungsunsicherheit zu stärken. Dabei unterstützt World Vision eine Verknüpfung lokaler Anstrengungen mit regionalen, nationalen und internationalen Programmen zur Armuts- und Hungerbekämpfung.
Im Rahmen des von der Allianz angestrebten Wissenstransfers verpflichtet sich World Vision, gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Allianz innovative Lösungen zu entwickeln und erfolgreiche Ansätze möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Zu diesem Zweck hat die Kinderhilfsorganisation gemeinsam mit Partnern Ernährungsdialoge ins Leben gerufen. Diese Dialoge sollen sicherstellen, dass die am stärksten von Mangelernährung betroffenen Menschen, insbesondere Frauen und Kinder, in Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen gehört werden. Die Dialoge sollen laut World Vision auch dazu genutzt werden, die auf dem "Nutrition for Growth Summit" entwickelten Empfehlungen zur Förderung einer guten Ernährung in die Globale Allianz gegen Hunger und Armut zu integrieren.