
World Vision und VisionFund starten globale Initiative gegen „Pandemie des Hungers”
Ziel: Ernährung von 16 Millionen Kindern verbessern
Friedrichsdorf, 25. März 2025 - Im Vorfeld des globalen Ernährungsgipfels in Paris haben die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision und ihre Schwesterorganisation VisionFund* eine umfangreiche Initiative angekündigt, um die Ernährung von 3,2 Millionen Kindern pro Jahr bis 2030 zu verbessern.
„Über 2 Milliarden Menschen gelten derzeit in der einen oder anderen Form als mangelernährt - das kommt einer Pandemie des Hungers gleich“, sagt Dan Irvine, Direktor für Gesundheit und Ernährung bei World Vision International.
„Eine gute Ernährung ist die Grundlage aller Entwicklungsmöglichkeiten, und es kostet die Welt weit weniger, Kinder vor Mangel- und Unterernährung zu schützen als die Folgen fehlenden Handelns zu tragen”, erklärt Janine Lietmeyer, Vorständin von World Vision Deutschland. „Mit unserer Initiative unterstreichen wir, dass Engagement der Zivilgesellschaft gerade jetzt wichtig für eine positive Entwicklung unserer Welt ist und große Wirkungen entfalten kann.”
World Vision will mit Hilfe von Spenden und Stiftungen eine Milliarde US-Dollar an privaten Geldzuwendungen für Kinderernährungsprogramme bereitstellen. „Diese Spenden werden lebensrettende Hilfen für Kinder an Brennpunkten der Not wie dem Sudan ermöglichen”, so Janine Lietmeyer. „Sie werden es mit unserer Expertise auch Millionen Familien erleichtern, ihre Kinder mit ausreichend guter Nahrung zu versorgen.”
In den Programmen legt World Vision einen Fokus darauf, lokale Gesundheitsfachkräfte bei der Bereitstellung der wichtigsten Ernährungshilfen zu unterstützen. Die Kinderhilfsorganisation hat in Erhebungen in neun Ländern große Lücken festgestellt: viele Kliniken und Gesundheitsstationen können beispielsweise Eisen- oder Vitaminmangel nicht lokal behandeln, bieten auch keine dezentralen Gewichts- und Wachstumskontrollen an. Jeder in Ernährung investierte Euro hat nach Berechnungen der Weltbank langfristig einen rund 20-fachen Wert, neben weiteren positiven Auswirkungen auf die Wirtschaftskraft eines Landes.
VisionFund stellt bis 2023 Mikrokredite im Umfang von 1,1 Milliarden US-Dollar für Kleinbauern und Kleinunternehmen zur Verfügung. Dieses Kapital wird vor allem in wenig entwickelten Regionen dringend gebraucht, um das Einkommen armer Familien zu erhöhen und eine gesunde Vielfalt an Lebensmitteln erschwinglich zu machen. Frauen setzen die Kredite erfahrungsgemäß besonders effektiv zugunsten der Ernährung und Gesundheit von Kindern ein.
Um nachhaltige Wirkungen zu erzielen, verknüpft die World Vision-Initiative die lokalen Anstrengungen mit der Lobbyarbeit für eine ernährungsfreundliche Politik. In Ostafrika etwa treibt das Projekt 'Grow Enrich' aktuell die Umsetzung nationaler und regionaler Aktionspläne voran, mit besonderem Blick auf die Bedürfnisse von Müttern, Kleinkindern und Jugendlichen.
Vom Ernährungsgipfel in Paris erhofft sich World Vision neue Zusagen der Bundesregierung und weiterer Partner, um Fortschritte bei der Bekämpfung der Unterernährung zu beschleunigen.
Der „Nutrition for Growth Summit“ ist eine internationale Konferenz über globale Ernährung, die alle vier Jahre stattfindet; in diesem Jahr vom 27. bis 28. März in Paris. Das Engagement von World Vision für einen Erfolg des Gipfels ist auch Teil der globalen Kampagne „ENOUGH“, die darauf abzielt, Hunger und Mangelernährung bei Kindern zu beenden.