Projekt- und Erlebnisreise nach Sambia

Die jährliche World Vision Großspender-Reise führte uns im November 2023 nach Sambia. Ausgangspunkt für die Projektbesuche war Chipata, die Hauptstadt der Ostprovinz. Durch die liebevolle und fachkundige Begleitung durch die Kolleginnen und Kollegen von World Vision Sambia haben wir einen tiefen und vielseitigen Einblick in das Leben der Menschen in Sambia erhalten. Die langen Autofahrten zu entlegenen Dörfern boten viel Gelegenheit zum Gespräch.

Der Besuch einer Gesundheitsstation ohne direktem Zugang zu sauberem Wasser und ausreichenden Räumlichkeiten war unsere erste Station. Die Frauen aus der Umgebung müssen weite Wege zurücklegen und kommen daher häufig schon 2-4 Wochen vor der Geburt, um nicht von den Wehen überrascht zu werden. Die Unterbringung und natürlich die Geburt selbst ist in beengten Verhältnissen und ohne Wasseranschluss eine für uns schwer vorstellbare Zumutung. Groß war unser Respekt vor den Frauen und dem medizinischen Personal vor Ort. Beeindruckt hat uns auch die große Anzahl von ehrenamtlichen Helferinnen, die durch Trainings ausgebildet wurden und als erste Anlaufstelle in den Dörfer medizinische Hilfe leisten.

Groß war die Freude im nächsten Dorf, das letztes Jahr eine Wasserversorgung erhalten hat. Das lokale Wasserkomitee gab uns einen ausführlichen Einblick über die Veränderungen, die das saubere Wasser nicht nur, aber besonders für die Frauen und Mädchen gebracht hat. Die positiven Auswirkungen waren im Dorf, der Schule und der Gesundheitsstation deutlich zu sehen. Besonders gefallen hat uns der Schulgarten mit zahlreichen Tomatenpflanzen.

Wasser hat nicht nur einen großen Einfluss auf Gesundheit und Bildung, sondern bietet auch neue Möglichkeiten für die Landwirtschaft. Das konnten wir in einer landwirtschaftlichen Gemeinschaft sehen, die durch einen Wassertank und Bewässerungsgräben in der Lage war, auch in der trockenen Jahreszeit Gemüse anzupflanzen. Die Frauen waren sehr stolz auf ihren Mais, Okra, Bohnen und andere Erzeugnisse, die nicht nur die Familie versorgen, sondern auch auf dem Markt verkauft werden können. Wir haben gesehen, wie ein Kredit in Form von Ziegen und ein Training ein solide Lebensgrundlage ermöglichen kann und wie ein „Empowered Worldview“-Training Unternehmertum fördert. Besondere Highlights unserer Tour waren der Besuch eines Farmers, der mit Hilfe einer simplen Beschneidungstechnik FMNR (Farmer Managed Natural Regeneration) ein Waldstück pflegt und davon in mehrfacher Hinsicht profitiert: Das Haus ist windgeschützt, die Bienen produzieren das ganze Jahr Honig, das Vieh frisst das Laub, außerdem sind geeignete Stämme als Holz eine zusätzliche Einnahmequelle sowie der Besuch einer Spargruppe. 
Gern erzählen wir im persönlichen Gespräch, was es mit den Spargruppen auf sich hat.

Fest steht, dass es ist ein besonderes Privileg ist, ein Land auf diese Art und Weise kennenzulernen. Und dass es häufig nur ein bisschen Starthilfe in Form einer Ziege, eines Trainings oder eines Brunnens braucht, um Familien eine solide Lebensgrundlage zu ermöglichen und damit eine ZUKUNFT FÜR KINDER.