Besuch in einem Lager mongolischer Nomaden

Mongolei: Patenschaft fördert Unterricht und Spiel

Große Gastfreundschaft, gnadenlose Natur und endlose Weite
Autor: UBauer  | 
8. Februar 2019
Autor: UBauer
Steppe in der Mongolei

Viele Kleidungsschichten gegen die Kälte

Begleitet werden wir von Ariuna und Bombi, zwei jungen und sehr motivierten World Vision-Mitarbeitern aus der Mongolei, die unsere Reise bis ins letzte Detail perfekt durchgeplant haben. Es ist Ende Oktober und die Temperaturen fallen rasch Tag für Tag. Ich fühle mich wie ein Michelin-Männchen mit meinen vielen Kleidungsschichten. Dabei haben wir mit Plusgraden tagsüber und -18 Grad nachts wohl Glück - einen Monat später wird die Tagestemperatur bei -18 Grad liegen und das Thermometer auf -30 Grad in der Nacht fallen. Das Wetter ist hier immer ein Gesprächsthema und hat einen wesentlichen Einfluss auf den Alltag der Menschen hier und auch unserer Patenkinder.

Kinder in der Mongolei
World Vision-Mitarbeiter Bombi unterstützt auch ein Patenkind

Gemeinsam stärker durch eine Bauernkooperative

Gemeinsam mit Vicki Sorg von PM-International besuchen wir ein Zeltlager der Nomaden, die sich mit Unterstützung von World Vision in einer Bauernkooperative organisiert haben. In Spargruppen vergeben sie sich gegenseitig Mikrokredite und unterstützen einander im Krankheitsfall oder bei Ernteausfällen. Ihr wertvollster Besitz: Nutztiere. Kamele, Ziegen, Pferde, Kühe und Schafe sind hier allgegenwärtig. Sie sind wichtig als Transportmittel, liefern warme Kleidung, Milchprodukte und Fleisch. Auch ihre Exkremente werden verwendet, denn damit werden die Öfen befeuert, die zum Kochen und Heizen benutzt werden. Die Mitglieder der Kooperative ziehen viermal im Jahr wetterbedingt um. Und zwar mit ihren wunderschönen und sehr warmen Jurten, den typischen mongolischen Rundzelten, in denen das Familienleben in einem großen Raum stattfindet. Die Latrinen sind, falls vorhanden, bis zu hundert Meter von den Jurten entfernt.

Mongolischer Junge auf einem Pferd
Mongolischer Junge

Im Internat lernen und spielen

Schulen gibt es nur in größeren Dörfern. Daher müssen unsere Patenkinder oft schon ab einem Alter von sechs Jahren in Internate ziehen. Dort besuchen wir sie auch. Die Internate, die dank der Patenschaften von World Vision gefördert werden, sind sehr kinderfreundlich und die Kinder wirken glücklich hier.

Das wunderschöne Lächeln dieser Kinder hat diese Reise unvergesslich gemacht.
Juliana über ihren Besuch in der Mongolei

„Es ist warm und wir sind immer mit unseren Freunden zusammen. Wir machen gemeinsam Hausaufgaben und spielen miteinander. Außerdem gibt es Kinderclubs, in denen wir unseren Hobbies nachgehen“, erzählen sie uns. Und ich merke, wie diszipliniert alle sind, und wie wichtig und festverankert Produktivsein hier ist. Fast alle Kinder gehen nachmittags zum Schach oder Bogenschießen, Zeichnen oder Kampfsport. Am Wochenenden reiten sie zu ihren Familien und helfen mit den Tieren. Ohne Fleiß kann man hier einfach nicht überleben, denn die Natur ist gnadenlos.

Mädchen in der Mongolei

Gerade deshalb genießen die Kinder unsere Feier, die wir organisiert haben, so sehr. Zuerst präsentieren sie Tänze und Akrobatik und stürzen sich dann auf das mitgebrachte Obst. Die Kinder strahlen alle und verputzen die Bananen und Mandarinen, die hier ein Luxusgut sind. Die Schüchternheit der Kinder ist dank der Früchte und Tänze schnell überwunden und wir verbringen eine sehr schöne Zeit miteinander.

Vicki Sorg von PM-International mit einem der Geburtstagskinder

Unser langjähriger Kooperationspartner PM-International unterstützt allein in der Mongolei unsere Arbeit durch 120 Patenschaften… und richtet zur Freude aller Kinder vor Ort eine Geburtstagsfeier für sie aus.

Mädchen in der Mongolei führt durch das Programm

Eine Feier ist eine willkommene Abwechslung für die Kinder. Stolz präsentieren sie uns ihr Können.

Mädchen in der Mongolei

Die Mädchen danken für Kuchen und Früchte.

Vicki Sorg von PM-International verteilt Geburtstagskuchen an die Kinder.

Vicki Sorg von PM-International freut sich, den Kuchen an die Kinder zu verteilen.

Mir wird klar, wie wichtig die Unterstützung von World Vision für kinderfreundliche Treffpunkte für die Entwicklung der Kinder in der Mongolei ist. Das bestätigt mir auch mein Kollege Bombi, der selbst Patenkind war und heute bei World Vision arbeitet und auch ein Patenkind unterstützt. Damit gibt er das zurück, was ihm damals Zukunftsperspektiven eröffnet und sein Leben komplett verändert hat."