Zyklon Idai - Warum trifft es immer die Ärmsten?
Als Medienreferent von World Vision in Mosambik ist der Zyklon Idai nur eine von vielen Katastrophen, auf die ich in den letzten Jahren reagieren musste. Mosambik ist in den letzten Jahren immer wieder von schweren Stürmen heimgesucht worden. Was mich besonders schmerzt ist, dass auf internationaler Ebene Experten und Politiker fortwährend über den Klimawandel und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Welt reden, aber die Ärmsten der Armen tragen die Konsequenzen ohne dass ihnen klar ist, wodurch diese immer schlimmeren Katastrophen ausgelöst werden. Warum waren die Menschen, die direkt von dem Sturm getroffen wurden, so schlecht vorbereitet? Die Ärmsten leben ein Leben im Überlebensmodus.
Das schafft ein Gefühl des Fatalismus – der nächste Tag ist weit weg und man wird sehen, was passiert. Dieser Mangel an Hoffnung, dass die Situation sich verbessern könnte, führt zu einer apathischen Haltung und einer gewissen Gleichgültigkeit gegenüber zukünftigen Ereignissen. Ein Mückenstich könnte die Malaria mit sich bringen, die ihr Kind töten wird. Ein einzelner Sturm könnte die Pflanzen zerstören, die sie mühsam angepflanzt haben. Ein Bestechungsgeld, das bezahlt werden muss, um Arbeit zu bekommen, bedeutet, dass die neue Schuluniform nicht gekauft werden kann. Das sind die täglichen Ungerechtigkeiten und Demütigungen, mit denen die Armen konfrontiert sind, und deshalb werden Sie keinen Aufschrei der Bürger Mosambiks über den Klimawandel hören oder gar Forderungen, dass mehr getan werden muss.
Der andere Grund, warum die Ärmsten auf die Warnungen der Regierung im Radio nicht reagieren, ist, dass sie nichts tun können. Die Häuser der in Armut lebenden Menschen in Beira bestehen aus leicht zu zerstörenden Materialien. Sogar die Krankenhäuser, Gesundheitszentren, Kirchen und Schulen wurden zum Teil beschädigt. Die Gebäude waren nicht in der Lage, der immensen Gewalt der Winde etwas entgegenzusetzen.
Die Ärmsten leben im Überlebensmodus
Es wäre unmöglich gewesen, alle Menschen vor dem Sturm zu evakuieren, selbst wenn die Menschen hätten gehen wollen. Es bricht mir das Herz, unsere Kinder - die nächste Generation - in diesem Chaos zu sehen. Sie spielen in den Ruinen neben den Aufnahmezentren, können nicht zur Schule gehen und sind jetzt von tödlichen Krankheiten bedroht. Es muss sehr viel mehr getan werden, um denen zu helfen, die keine Stimme haben und nicht verstehen, warum ihr Leben zerstört wird.