Burundi – Herz von Afrika
Burundi ist das Herz von Afrika. Das kleine Land wird aufgrund seiner zentralen Lage so genannt und auch, weil der Umriss des Landes an ein Herz erinnert. Doch so klein das Land ist, so groß sind seine Probleme. Bürgerkriege in der Vergangenheit und noch andauernde innenpolitische Spannungen lassen es nicht zur Ruhe kommen.
Um das Leid der Menschen zu lindern und ihnen langfristig zu besseren Lebensumständen zu verhelfen, ist World Vision seit 1994 in Burundi aktiv. Vieles konnte seitdem schon erreicht werden, gerade in unserem Projekt Cankuzo, das wir schon seit elf Jahren mit den Menschen vor Ort umsetzen.
In Cankuzo können inzwischen 60 Prozent der Familien sauberes Wasser trinken. Dazu haben wir in den vergangenen Jahren zehn Wasserquellen neu gebaut oder saniert, außerdem 12.570 Latrinen errichtet, zum Teil bei den Familien zu Hause. Wichtige Schritte hin zu mehr Gesundheit! Zudem wurden ehrenamtlicher Gesundheitshelfer geschult - eine kleine Maßnahme mit großer Wirkung: Sie untersuchten fast 19.000 Kinder und konnten rund 9.600 Kinder, die an Malaria erkrankt waren, erfolgreich behandeln oder an ein Krankenhaus überweisen, wenn dies nötig war. In der Landwirtschaft haben 1.974 Kleinbauern Saatgut erhalten. 2.625 Familien hat World Vision dabei unterstützt, Gemüsegärten anzulegen, damit mehr Vitamine auf den Speiseplan der Kinder kommen.
Doch World Vision hat, ebenfalls im Osten Burundis gelegen, zwei weitere Projekte, bei denen die Unterstützung durch Paten noch ganz wichtig ist: Erste Maßnahmen gerade in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Einkommen konnten angestoßen werden, weitere stehen aber noch aus.
Muyaga: Gesunde Ernährung für Kinder im Fokus unserer Arbeit
Nur wenn Kinder ausreichend und ausgewogen ernährt werden, können sie sich gut entwickeln. Deshalb unterstützen wir ihre Eltern - die meisten von ihnen sind Kleinbauern, die direkt von ihren Ernten leben: Wir schulen sie darin, wie sie schonend auf dem wenigen fruchtbaren Land anbauen und später ihre Ernte sicher lagern. 4.848 Kleinbauern erhielten in den vergangenen Jahren Saatgut, das auch bei Trockenheit noch Frucht bringt, andere Familien Kleintiere, um eine Zucht aufzubauen.
Gleichzeitig haben wir Gruppen gegründet, in denen Mütter lernen, wie sie ihre Kinder gesund ernähren oder auch wieder aufpäppeln können. Außerdem werden sie zu anderen Themen, wie Familienplanung, Hygiene und Gesundheit informiert. In Spargruppen wiederum zahlen die Mitglieder regelmäßig einen kleinen Betrag ein. Sobald sie eine größere Summe angespart haben, können sie sich davon einen Kredit nehmen. Damit gründen sie zu Beispiel ein eigenes kleines Gewerbe, wie etwa eine Bienenzucht. 155 Spargruppen mit insgesamt 3.875 Mitgliedern wurden bereits eingerichtet.
Noch viel zu tun - gerade im Bereich Bildung
Über 60 Kinder sitzen in einem Klassenraum.
Viel zu viele, um gut lernen und mitarbeiten zu können. Zudem sind die Lehrer unzureichend ausgebildet und werden nur unregelmäßig bezahlt. Hier will World Vision mit Hilfe seiner Paten aktiv werden und Lehrer und Lehrerinnen – gerade auch im Vorschulbereich – fortbilden. Auch die Schulungen von Ehrenamtlichen stehen auf dem Programm, die in Lesecamps den Kindern Lese-, Schreib- und Rechenunterricht geben. Diese Lesecamps sind bereits sehr erfolgreich eingeführt. Jetzt müssen wir sie weiterhin ausstatten mit Büchern, Heften und Stiften.
Mishiha – jüngstes Projekt mit großem Bedarf
Hier sind viele Kinder von chronischer Unterernährung betroffen – rund 51 Prozent der Kinder unter fünf Jahren sind deshalb zu klein für ihr Alter. Mit einer Reihe von Maßnahmen arbeiten wir daran, dies zu ändern: Bauern werden zu alternativen Anbaumethoden geschult, um künftig ertragreiche und regelmäßige Ernten einholen zu können, Gesundheitshelfer fortgebildet und Familien Wissen vermittelt über Gesundheit, Schwangerschaftsvor- und -nachsorge und Familienplanung. Weitere Themen, die wir mit den Familien besprechen, sind Hygiene und ausgewogene Ernährung - alles Maßnahmen, die wir weiterhin umsetzen müssen, damit die Kinder gesund und stark aufwachsen können.
Mit der Hilfe unserer Paten können wir weitere Brunnen bauen bzw. Wasserleitungen legen, damit die Kinder und ihre Familien Trinkwasser zur Verfügung steht. Und wir können marode Klassenzimmer sanieren oder neue bauen. Außerdem wollen wir noch viele Jugendliche ausbilden und ihnen damit eine Perspektive geben, Vorschulen einrichten und deren Erzieher ausbilden.
In Mishiha ist World Vision erst seit vier Jahren vor Ort. Um die Lebensumstände der Kinder und ihrer Familien weiterhin nachhaltig zu verbessern, braucht es noch einen langen Atem. Und auch ausreichend finanzielle Unterstützung, um die geplanten Maßnahmen erfolgreich umsetzen zu können und Kindern in Burundi eine Zukunft zu schenken.