Das Land Eswatini (früher Swasiland) liegt im südlichen Afrika. Es gibt viel zu erfahren über dieses vielfältige Binnenland. Lerne hier 10 lustige, interessante oder unglaubliche Fakten über Eswatini kennen.
1. Zweitkleinster Staat in Afrika:
Nach Gambia ist Eswatini der kleinste Staat in Afrika. Mit einer Fläche von 17.363 Quadratkilometern ist es etwas kleiner als Sachsen und mit rund 1,5 Millionen Menschen hat das Land in etwa so viele Einwohner wie die Stadt München.
2. Namensänderung zum Jubiläum:
2018 wurde nicht nur die Monarchie Swasiland 50 Jahre alt, sondern auch der amtierende König Mswati III. Den Doppel-Geburtstag nahm der König zum Anlass, Swasiland in Eswatini umzubenennen. Damit würde zum Beispiel eine Verwechslung mit der Schweiz (auf Englisch: Switzerland) ausgeschlossen. Gleichzeitig würde der Namensteil „-land“, der an die englische Kolonialzeit erinnere, entfernt. Eswatini bedeutet in der Sprache der Swasi „Land der Swasi“.
3. Größte Aufforstung:
Im Gebiet des Hochvelds wurden große Plantagen mit Kiefern und Eukalyptus angelegt. Dort liegt auch der Usutu-Forst mit einer Fläche von über 40.000 Hektar. Es ist das größte zusammenhängende, von Menschenhand angelegte Waldgebiet in Afrika.
4. Schilftanz Umhlanga:
Umhlanga oder Schilftanz ist ein achttägiges Fest der Swasi, bei dem etwa 20.000 ledige, kinderlose junge Frauen in einer feierlichen Zeremonie lange Schilfgräser dem König und seiner Mutter überbringen. Manchmal sucht sich der König dabei eine neue Frau aus. Der amtierende König Mswati III hat bereits 13 Ehefrauen, denn Vielehen sind in Eswatini erlaubt.
5. Sprache der Swasi:
Fast alle Bewohner Eswatinis gehören zum Volk der Swasi. Sie sprechen siSwasi, die Amtssprache ist jedoch Englisch. Auch in den Schulen wird auf Englisch unterrichtet. Mit „Sawubona“ zum Beispiel begrüßen sich die Menschen.
6. Absolute Monarchie:
König Mswati III nennt sich auch der „Löwe von Swasiland“. Er ist der letzte absolute Monarch in Afrika und bestimmt als solcher über alle Angelegenheiten des Landes. Seine Mutter ist stellvertretendes Staatsoberhaupt.
7. Artenreich:
Der Hlane Royal National Park ist der größte von sechs Nationalparks in Eswatini und gilt als artenreichstes Schutzgebiet im südlichen Afrika. Um nur ein paar Beispiele zu nennen – hier kann man Löwen, Leoparden, Geparden, Elefanten, Krokodile, Breitmaulnashörner, Giraffen, Zebras und Vogelarten wie Marabus, Adlern und Geiern antreffen. Nicht umsonst erhielt der Park seinen Namen: Hlane bedeutet in siSwasi „Wildnis“.
8. Älteste Mine der Welt:
Die Ngwenya Mine im Nordwesten von Eswatini ist eine der ältesten Mine der Welt. Hier bauten schon vor über 40.000 Jahren Buschmenschen Hämatit oder Blutstein ab. Aus dem Gestein wurden unter anderem Schmuckstücke gefertigt oder rote Farbe gewonnen. Sie wurde für Felszeichnungen verwendet, die heute noch zu erkennen sind.
9. Drei „Velder“-Landschaft:
Eswatini liegt auf einer Hochebene, die – angrenzend an die Lebombo-Berge ganz im Osten des Landes – in drei Regionen unterteilt wird: das tiefer gelegenen Tiefveld mit Buschland, die fruchtbaren Hügel und Täler im Mittelveld und ganz im Westen das regenreiche, bergige Hochveld mit viel Wald.
10. Grundnahrungsmittel Mais:
Gekochter Maisbrei wird sehr oft in Eswatini gegessen – selten mit Fleisch, viel öfter jedoch mit verschiedenen Gemüsesorten.
Nozipho – ein Geschenk für ihre Familie
Nozipho hat ihr Studium an der Universität von Eswatini (Swasiland) abgeschlossen und plant nun, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Unter welch schwierigen Umständen diese erfolgreiche junge Frau geboren und aufgewachsen ist, ist im Rückblick nur noch schwer zu glauben:
Die 23-Jährige wuchs in einer Gemeinde in Eswatini auf, die von regelmäßigen Dürren, schlechten Ernten und AIDS geprägt war. Kinder waren oft mangelernährt. Weil die Verbindungen in den Ort so schlecht waren, gab es keine medizinische Hilfe bei Noziphos Geburt. Und um die Dinge noch zu verschlimmern, kehrte ihr Vater der Familie am Tag ihrer Geburt den Rücken zu. Zurück blieb ihre Mutter Mariah mit fünf Söhnen und Töchtern und dem neugeborenen Baby.
Segen statt Last
Trotzdem sah Mariah die Geburt ihrer jüngsten Tochter nicht als Last, sondern als Segen und nannte sie Nozipho - „Geschenk“. So gut es ging, zog sie ihre Kinder auf und verdiente etwas Geld mit dem Anbau von Baumwolle. Es waren schwierige Jahre und Nozipho litt oft tagelang Hunger.
Als World Vision Anfang der 1990er Jahre ein Entwicklungsprogramm in ihrer Gemeinde startete, wurde Nozipho ein Patenkind – ein großer Schritt auf dem Weg zu einem anderen Leben. „Mein Pate schickte mir jedes Jahr Briefe und Weihnachtskarten,“ erzählt sie, „und das gab mir das Gefühl, jemand Besonderes zu sein.“
Die Patenschaft brachte auch ganz praktische Vorteile: Mariah erinnert sich an Nahrungsmittelgaben, Kleidung, Ziegen und Obstbäume. Sie weiß auch noch, dass in einem der ersten Projekte die Bewohner lernten, Zement zu rühren und daraus Wassertanks zu machen. Damit konnte wertvolles Wasser aufgefangen werden.
World Vision unterstützte Bildung
Doch das Geschenk mit den weitreichendsten Folgen war, dass Nozipho darin unterstützt wurde, ihre Bildung abzuschließen: Als das Mädchen auf die weiterführende Schule kam, waren die Gebühren zu hoch für ihre Mutter. Doch weil sie eine erstklassige Schülerin war, stellte World Vision die nötigen Mittel bereit, damit sie ihren Abschluss machen konnte.
Es war eine gute Investition. Die Regierung gab Nozipho ein Stipendium und sie konnte Journalismus und Massenkommunikation an der Universität von Eswatini studieren. Mit ihrem Diplom in der Tasche begann Nozipho als Marketingreferentin in einer Baufirma zu arbeiten. Ihr Ziel ist es, selbst ein Unternehmen zu gründen und sie glaubt bereits, einen vielversprechenden Markt entdeckt zu haben: Sie sagt, dass viele Firmen in Eswatini keine angemessenen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Ihre Geschäftsidee ist es, Sicherheitspersonal auszubilden und große Unternehmen damit zu unterstützen.
Nozipho sagt, dass sie ihrem Paten sehr dankbar ist, nicht nur weil sie sich persönlich entwickeln konnte, sondern auch, weil sie dadurch heute ihre Mutter finanziell unterstützen kann. Eines der ersten Dinge, die Nozipho von ihrem Verdienst bezahlte, war ein Stromanschluss im Haus ihrer Mutter. Später zahlte sie für einen 10.000 Liter Wassertank, der die eigenen, selbst gebauten Tanks ihrer Mutter ergänzt. Seit dem Tod von zwei Geschwistern unterstützt sie ihre Mutter auch darin, für sechs Nichten und Neffen aufzukommen.
Seit 1993 ist World Vision in Eswatini vor Ort, wo nötig mit Katastrophenhilfe, vor allem aber mit langfristiger Entwicklungszusammenarbeit. Wir ermöglichen den Menschen einen verbesserten Zugang zu Trinkwasser, indem wir z. B. in den Schulen Brunnen bauen und klären sie auf, wie mit einfachen Hygienepraktiken wie Händewaschen mit Seife Krankheiten vorbeugen können. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit liegt darin, die Einkommenssituation der Familien zu verbessern. Dafür gründen wir Spargruppen und schulen die Eltern in modernen Anbaumethoden. In unserem Projekt in Matsanjeni haben sich zum Beispiel 40 Familien in Nähgruppen zusammengeschlossen, zehn Familien in einer Gemeinschaft zur Hühnerzucht und es wurden 16 Gemeinschaftsgärten gegründet, in denen 340 Menschen nun gemeinsam Gemüse anbauen.
Das könnte Sie auch interessieren
Quellen: eigene Recherchen; www.afrika-junior.de; www.kinderweltreise.de, de.wikipedia.org; www.laender-lexikon.de