Projekt zur Nahrungsmittelhilfe in Afghanistan

Lebensrettende Nahrungsmittelhilfe für akut ernährungsunsichere Haushalte in den Bezirken Ghomarch und Qadis in der Provinz Badghis

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Das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) koordiniert die weltweiten Nothilfemaßnahmen zur Rettung von Menschenleben und zum Schutz von Menschen in humanitären Krisen. Das Amt setzt sich für wirksame und prinzipienfeste humanitäre Maßnahmen von allen für alle ein

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Aktion Deutschland Hilft ist ein 2001 gegründetes Bündnis von 23 renommierten deutschen Hilfsorganisationen. Es fördert koordinierte und effektive Hilfe bei großen Katastrophen. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler. Weitere Informationen zum Bündnis: www.aktion-deutschand-hilft.de

Projektzeitraum:

Mai – Oktober 2022 
 

Land:

Afghanistan

Finanzvolumen:

846.091,76 Euro (davon 767.033,78 Euro von OCHA; 38.095,30 Euro WVÖsterreich sowie 40.962,69 Euro Ko-finanzierung von Aktion Deutschland Hilft)

Projektbeschreibung:

Die schwere Ernährungskrise in Afghanistan ist ein trauriges Beispiel, wie verschiedene negative Einflüsse die negativen Auswirkungen der anderen Einflüsse verstärkt. So haben die Wirtschaftssanktionen, die nach dem Regierungswechsel im August 2021 gegen Afghanistan verhängt wurden, die Situation der Dürre, die 2020-21 begonnen hat noch zusätzlich verschärft. Ländliche Gebiete und insbesondere Haushalte, die Ackerbau und Viehzucht betreiben, wurden von der schlimmsten Dürre seit 27 Jahren, schwer getroffen. Die Dürre hat schätzungsweise ein Defizit von bis zu 3 Millionen Tonnen Weizen im Land verursacht und die Arbeitsmöglichkeiten in der Landwirtschaft um bis zu 60 Prozent reduziert. Die Nahrungsmittelreserven sind inzwischen aufgebraucht. Starke Einkommenseinbußen, steigende Preise für Lebensmittel und andere Rohstoffe, zunehmende Arbeitslosigkeit und der Wegfall von Überweisungen von im Ausland tätigen Afghanen werden voraussichtlich zur weiteren Verschlechterung der Ernährungssituation beitragen. Die Auswirkungen auf ärmere Bevölkerungen sind verheerend. Der Ernährungszustand von vulnerablen Familien hat sich markant verschlechtert. Die Provinz Badghis befinden sich derzeit in einem Krisen- und Katastrophenzustand der Ernährungsunsicherheit (IPC-Stufe 4 gemäß PLSA Mai 2022). In den Haushalten herrscht ein extremer Mangel an Nahrungsmitteln und/oder anderen Grundbedürfnissen, selbst wenn alle Bewältigungsstrategien ausgeschöpft wurden. Hunger, Tod, Elend und kritische akute Unterernährung sind offensichtlich.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Das Projekt zielt darauf ab, der von der Dürre betroffenen Bevölkerung in den Provinzen Badghis Zugang zu humanitärer Hilfe zu verschaffen. Durch Bargeldtransfers an vulnerable Familien, die den größten Teil ihrer Lebensgrundlage verloren haben erhalten zur Deckung ihrer Nahrungsmittelbedarfe Bargeld für die Dauer von 6 Monaten.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich an Dürre-betroffene Haushalte in den Distrikten Ghormach und Qadis in Badghis Provinz. Bei der Bargeldunterstützung werden wirtschaftlich benachteiligte und gefährdete Teile der Bevölkerung (z.B. Haushalte, die von Frauen oder Kindern geführt werden, ausserordentlich grosse Familien, Familien mit chronisch kranken und/oder mit unterernährten Mitgliedern, intern Vertriebene) ausgewählt, da diese noch weniger in der Lage sind, den dürrebedingten Verlust ihrer Lebensgrundlagen zu verkraften. Die geplanten Nothilfemaßnahmen werden voraussichtlich bis zu 10.696 Menschen erreichen, davon eine geschätzte Zahl 6.876 Kinder.