Erfolgreiche Projektübergabe in Bhaluka, Bangladesch
2007 – 2021: World Vision-Patinnen und Paten haben Großes bewirkt
Wie Hilfe zur Selbsthilfe gelingt
Es ist soweit: Nach intensiver Vorbereitungszeit und vielen Schulungen übergibt World Vision die Arbeit in die Hände der Menschen in Bhaluka. Die Kinder und ihre Familien wissen jetzt, wie sie die Entwicklung ihrer Region aus eigener Kraft voranbringen können. Ihre Lebensumstände und Perspektiven haben sich deutlich verbessert – dank unserer Patinnen und Paten!
Das haben Sie mit Ihrer Hilfe ermöglicht:
Nahezu 100 % der Menschen haben Zugang zu sicherem Trinkwasser
81 % der Frauen haben ihr jüngstes Kind in einer Gesundheitseinrichtung zur Welt gebracht (2007: 20 %)
73 % der 12- bis 18-Jährigen sind Mitglied in Jugendgruppen, in der sie über ihre Rechte aufgeklärt werden
So war die Situation in Bhaluka zu Projektbeginn…
Zu Beginn der Projektarbeit zählte Bhaluka zu den ärmsten Regionen des Landes. Es litten fast zwei Drittel der Kinder an Unterernährung. Denn obwohl viele Familien von der Landwirtschaft lebten, besaßen nur wenige eigenes Land. Sie ernteten zu wenig und konnten ihre Kinder nicht ausreichend versorgen. Besonders Kinder, Jugendliche, Frauen, Menschen mit Behinderungen sowie Angehörige ethnischer Minderheiten waren von sozialer Ungerechtigkeit betroffen. Zudem wurden viele Kinder krank, weil sie nur verschmutztes Wasser und kaum Zugang zu sanitären Einrichtungen hatten. Die Familien kannten keine guten Ernährungs-, Gesundheits- und Hygienepraktiken, was sich ebenfalls negativ auf ihre Gesundheit auswirkte. Zudem gab es zu wenig Gesundheitseinrichtungen. Die Qualität der Bildung war schlecht und viele Kinder haben nicht lesen, schreiben und rechnen gelernt. Ein großes Problem war auch die weit verbreitete Frühverheiratung von Kindern. Insbesondere Mädchen mussten deshalb oft die Schule vorzeitig abbrechen.
Vorher
Früher waren die Schulen schlecht ausgestattet und sanierungsbedürftig.
Früher war die Versorgung mit Trinkwasser schlecht und sanitäre Anlagen waren sehr selten und oft unhygienisch.
Früher waren viele Kinder unterernährt und die Mütter wussten nicht, wie sie gesunde Mahlzeiten zubereiten können.
Nachher
Heute sind die Klassenräume saniert und die Schüler gehen gerne in die Schule.
Heute haben fast alle Familien Zugang zu sauberen Sanitäranlagen und Trinkwasser.
Heute kochen die Mütter ausgewogene Gerichte und 91 % der Kinder sind normalgewichtig.
Ihr Patenkind, seine Familie und seine Region haben von Ihrer Hilfe profitiert
Die Lebensbedingungen der Kinder und Familien in Bhaluka haben sich deutlich verbessert. Das haben Sie, liebe Patinnen und Paten, durch die Förderung unserer Maßnahmen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Wasser, Einkommen sowie Bildung und Kinderschutz bewirkt.
Dank verschiedener Maßnahmen hat sich die Ernährungssituation vieler Familien verbessert. So wurden 6.530 stark unterernährter Kinder behandelt. Mütter wissen nun, wie sie ihre Familien mit lokal vorhandenen Lebensmitteln ausreichend ernähren können und wie wichtig das Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten eines Babys ist. Nun sind 91 % der Kinder normalgewichtig. 81 % der Frauen bringen ihre Kinder in einer Gesundheitsstation zur Welt, früher waren es nur 20 %. Zudem schulten wir die Familien in verbesserten landwirtschaftlichen Methoden und halfen ihnen, neue Einnahmequellen zu erschließen sowie Geld zu sparen. Fast alle Familien haben nun einen Zugang zu sauberen sanitären Einrichtungen und zu Trinkwasser und wissen, wie sie sich mit einfachen Hygienemaßnahmen wie dem Händewaschen vor Krankheiten wie Durchfall aber auch Corona schützen können. Große Fortschritte gibt es auch in den Bereichen Kinderschutz und Bildung. Weniger minderjährige Mädchen werden verheiratet und mehr Kinder schließen die Schule ab.
Die wichtigsten Maßnahmen der vergangenen Jahre
Gesundheit und Ernährung
- 6.530 stark unterernährte Kinder wurden behandelt und konnten sich erholen
- Nur 9 % der Kinder unter fünf Jahren haben Untergewicht (2010: 43 %)
- Mütter von unterernährten Kindern lernten in einem Ernährungsprogramm, wie sie ihre Kinder mit lokal verfügbaren Lebensmitteln ausreichend ernähren können
- 81 % der Frauen haben ihr jüngstes Kind in einer Gesundheitseinrichtung zur Welt gebracht (2007: 20 %)
- 88 % der Mütter erhielten nach der Geburt eine Nachuntersuchung durch geschultes Gesundheitspersonal (2018: 20 %)
Wasser und Hygiene
- 100 % der Menschen haben Zugang zu sicherem Trinkwasser
- 98 % der Familien nutzen sichere Sanitäreinrichtungen
- 68 % der Eltern bzw. Betreuerinnen und Betreuer wenden richtige Handwaschpraktiken an (2018: 22 %)
- 2.700 Familien haben aufgrund von COVID-19 Infomaterial zur Verbesserung des Hygieneverhaltens erhalten
- 760 besonders bedürftige Familien wurden zu Beginn der Pandemie mit Seife und Hygienekits unterstützt
Einkommen
- 98 % der Eltern können ihren Kindern dank einer verbesserten landwirtschaftlichen Produktion und weiterer Einkommensmöglichkeiten sowie dank verschiedener Schulungen drei volle Mahlzeiten pro Tag ermöglichen.
- 164 Komitees zu verschiedenen gemeinschaftlichen Themen wurden gegründet und unterstützt (z. B. Dorfentwicklungs- und Katastrophenschutzkomitees, Produzentengruppen). Sie setzen sich für einen nachhaltigen Lebensunterhalt, die Versorgung und den Schutz der Familien ein.
- 1.400 Mitglieder von Bauerngruppen wurden in landwirtschaftlichen Methoden geschult
- 140 arbeitslose junge Erwachsene haben berufliche Schulungen erhalten
- 2.120 Personen erhielten Schulungen über das Sparen
- 1.100 besonders bedürftige Familien haben wegen der schwierigen Situation während der Pandemie Bargeldzahlungen erhalten
Bildung und Kinderschutz
- In 32 Frühförderzentren erhalten nun 3.840 Kinder einen besseren Einstieg in die Schule und erzielen so bessere Lernerfolge
- 87 % der Kinder im Grundschulalter sind in der Schule angemeldet und besuchen diese
- Die Bildungssituation hat sich dank der Schulungen von Lehrkräften, der Unterstützung beim Bau, der Sanierung und der Ausstattung von Klassenräumen und Latrinen sowie dank der Unterstützung mit Lernmaterialien und der Zahlung von Schulgebühren verbessert
- In 52 Kinderforen unterstützen und vernetzen sich 2.128 Kinder und Jugendliche untereinander. Sie setzen sich gegen Gewalt an Kindern ein, führen Kampagnen durch, und verbreiten Informationen.
- 73 % der Jugendlichen des Projektgebiets (12-18 Jahre) sind Mitglied in Jugendgruppen/-foren
- 51 Kinderschutzkomitees setzen sich für Kinderechte und gegen Gewalt gegen Kinder ein. Sie klären auf über Kinderheirat, Kinderarbeit, Missbrauch sowie Schulabbruch
Beispiel Kinderschutz und Bildung:
So wirkt sich Ihre Hilfe aus
Aktivität:
Eltern, Betreuerinnen und Betreuer sowie Dorfbewohnerinnen und -bewohner werden für die Nachteile der Frühverheiratung sensibilisiert.
Leistung:
Die Kinder (insbesondere Mädchen) heiraten erst, wenn sie erwachsen sind.
Direkte Wirkung:
Die Mädchen können länger „Kind sein “ und müssen noch nicht die Aufgaben und Pflichten einer Ehe und Familiengründung tragen.
Indirekte Wirkung:
Die Mädchen schließen die Schule ab und haben so die Möglichkeit, eine Berufsausbildung zu machen. Sie erhalten damit die Grundlage für ein eigenes Einkommen und mehr Selbstständigkeit.