Erfolgreiche Projektübergabe in Dabo und Mabo, Senegal
2003 – 2024: World Vision-Patinnen und Paten haben Großes bewirkt
Wie Hilfe zur Selbsthilfe gelingt
Es ist soweit: Nach intensiver Vorbereitungszeit und vielen Schulungen übergibt World Vision die Arbeit in die Hände der Menschen in Dabo und Mabo. Die Kinder und ihre Familien wissen jetzt, wie sie die Entwicklung ihrer Region aus eigener Kraft voranbringen können. Ihre Lebensumstände und Perspektiven haben sich deutlich verbessert – dank unserer Patinnen und Paten!
Das haben Sie mit Ihrer Hilfe ermöglicht:
Das Leseniveau der Grundschülerinnen und -schüler hat sich von 7 % im Jahr 2018 auf 75 % im Jahr 2023 verbessert.
Der Anteil von Geburten, die in Dabo von geschultem Personal betreut werden, ist von 34 % im Jahr 2010 auf 93 % im Jahr 2023 gestiegen.
In Mabo ist der Anteil der Unterernährung bei Kindern unter neun Jahren von 12 % (2010) auf 1,06 % (2019) gesunken.
Der Anteil der Haushalte, die eine zweite Einkommensquelle haben, lag in Mabo 2015 bei 33 %, 2021 bei 49 % und 2024 bei 94 %.
So war die Situation in Dabo und Mabo zu Projektbeginn
Ernährung
In diesem Jahr enden gleich zwei Projekte im Senegal, und zwar in den benachteiligten Regionen Dabo und Mabo. Zu Beginn des Projekts in Dabo litten viele Kinder unter Hunger, Unterernährung und Krankheiten aufgrund unsauberer Trinkwasserquellen und unzureichend ausgestatteter Gesundheitszentren. Die Bildungsqualität war niedrig und viele Kinder konnten nicht lesen oder schreiben.
Einkommen und Lebensgrundlagen
Klimabedingte Gefahren wie Buschbrände und Überschwemmungen verschärften die finanzielle Situation der Bevölkerung und die Ernährungsunsicherheit. In Mabo waren Kinder ebenfalls durch mangelnden Zugang zu Bildung, hohe Unterernährungsraten bei Kleinkindern und unzureichenden Kinderschutz gefährdet. Erschwerend kam der begrenzte Zugang zu Gesundheitsdiensten, Finanzdienstleistungen und wirtschaftlichen Möglichkeiten hinzu, gepaart mit Schulungsbedarf von Mitarbeitenden. So gab es im Jahr 2002 zum Beispiel nur eine einzige funktionierendes Gesundheitsstation in Mabo für eine Gesamtbevölkerung von 28.806 Einwohnern.
So haben Ihr Patenkind, seine Familie und seine Region von Ihrer Hilfe profitiert
Die Lebensbedingungen der Kinder und Familien in Dabo und Mabo haben sich deutlich verbessert. Das haben Sie, liebe Patinnen und Paten, durch die Förderung unserer Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Kinderschutz, wirtschaftliche Entwicklung und Gesundheit ermöglicht.
Im Bildungsbereich wurden durch Sensibilisierungskampagnen Probleme wie die mangelnde Mädchenbildung erfolgreich angegangen. Dank Girls’ Leadership Clubs und anderen Initiativen stieg die Teilnahme von Mädchen an Bildungsaktivitäten signifikant. In Bezug auf die Gesundheit wurden durch pränatale Beratung und Impfungen viele Kinderleben gerettet. Aufklärungskampagnen, durchgeführt von religiösen Führern, Schulverwaltungen und Kinderclubs, führten zu einer verbesserten Prüfungsteilnahme von Schülern, einschließlich Mädchen. Der Anteil der Kinder mit Geburtsurkunden stieg von 20,9 % im Jahr 2017 auf beeindruckende 87,5 % im Jahr 2023, was auf eine verbesserte Verwaltung und Sensibilisierung zurückzuführen ist. In Bezug auf die Lebensgrundlagen haben die Einrichtung von Spargruppen und Schulungen, z. B. in Buchhaltung, die finanzielle Stabilität vieler Haushalte verbessert, insbesondere von Frauen. Dadurch stieg der Anteil der Haushalte, die für das Wohlergehen ihrer Kinder sorgen können, erheblich an.
Im Gesundheitssektor wurde die chronische Unterernährung bei Kindern von 55,8 % im Jahr 2010 auf 14,1 % im Jahr 2015 reduziert. Auch die Betreuung von Geburten durch geschultes Personal verbesserte sich erheblich. Parallel dazu hat auch das Projekt in Mabo signifikante Verbesserungen im Gesundheits- und Ernährungszustand von Kindern und Frauen erreicht. Durch Kooperationen und lokale Initiativen wurden finanzielle Ressourcen mobilisiert, um den Zugang zu Gesundheitsdiensten zu verbessern.
Die Einführung von Spar- und Kreditvereinigungen sowie die Förderung von wirtschaftlichen Initiativen haben die Resilienz der Gemeinden gestärkt. Das Programm hat auch die Bildungslandschaft transformiert – mit einer Steigerung der Lesekompetenz und der Schulabschlussquoten. So lag der Anteil der Kinder mit einem Schulabschluss 2023 bei 87,43 % (2018: 28 %).
Die wichtigsten Maßnahmen der vergangenen Jahre
Bildung und Kinderschutz
- Fortbildung von Lehrkräften durch die pädagogischen Koordinierungsstellen
- Sensibilisierung der Eltern durch Gemeindeforen für die Bedeutung der Bildung von Kindern, insbesondere von Mädchen
- Bau von Klassenzimmern und Latrinenblöcken, die dem Standard entsprechen
- Bau von Kindergärten, damit Kleinkinder die Schule besuchen können, ohne lange Wege zurücklegen zu müssen
- Einrichtung lokaler Mechanismen für die Ausstellung von Geburts- und Personenstandsurkunden
- Schulung von Kindern und Gemeindeleitern über die Rechte der Kinder
- Unterstützung der Klassenaufsicht zur Verbesserung der Qualität des Unterrichts
- Einrichtung von Leseclubs zur Verbesserung der Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler
Wirtschaftliche Entwicklung
- Sensibilisierungsveranstaltungen mit Eltern und Betreuern über den Wert und die Bedeutung von Spargruppen und Erzeugergemeinschaften
- Für die Mitglieder der Spargruppen wurden Schulungen zur „S4T“-Methodik („Savings For Transformation“) organisiert
- Für die Mitglieder der Erzeugergemeinschaften wurden Schulungen über gute landwirtschaftliche Praktiken und die administrative und finanzielle Verwaltung einer Erzeugerorganisation (EO) organisiert
- Sensibilisierungs- und Schulungsveranstaltungen Katastrophenrisikomanagement für die Mitglieder der Region
- Schulungsworkshops zum Verständnis der Weltwahrnehmung (PRM/EWV) für kommunale und religiöse Führungspersönlichkeiten, damit diese ihre eigenen Gestaltungsmöglichkeiten besser einschätzen können und Selbstbewusstsein für deren Umsetzung entwickeln
Gesundheit
- Ausbildung von qualifiziertem Gesundheitspersonal
- Bau von Gesundheitsinfrastrukturen (Gesundheitszentren, Entbindungsstationen, Gesundheitsstationen)
- Ausstattung von Gesundheitseinrichtungen mit grundlegenden Geräten und Medikamenten
- Einrichtung eines Systems zur Verbesserung der individuellen und kollektiven Hygienebedingungen in Gesundheitseinrichtungen
- Durchführung eines Pakets von Sensibilisierungsmaßnahmen zu HIV/AIDS & Organisation von freiwilligen, anonymen HIV-Screenings und psychosoziale Betreuung und Unterstützung für Menschen, die mit HIV leben
- Schulung des Gesundheitspersonals in der Überwachung und Bekämpfung verbreiteter Krankheiten und Infektionen (Malaria, Atemwegserkrankungen, Diarrhö) & Verteilung von langanhaltend imprägnierten Moskitonetzen
- Einrichtung, Ausstattung und Betrieb von Krankenversicherungen auf Gegenseitigkeit
- Einrichtung von Solidaritätskreisen für schwangere Frauen, in denen Botschaften zur reproduktiven Gesundheit verbreitet werden
- Unterstützung für fortschrittliche monatliche Strategien, um Kindern in abgelegenen Dörfern Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verschaffen
- Ausbildung von Frauen in Techniken zur Verarbeitung und Konservierung lokaler Produkte
- Screening und Behandlung von akuter Unterernährung auf Gemeindeebene
- Unterstützung bei der Durchführung von Sensibilisierungsprogrammen, um die Anwendung guter Ernährungs- und Gesundheitspraktiken zu fördern
Beispiel Gesundheit: So wirkt sich Ihre Hilfe aus
Aktivität:
In Einrichtungen, Gruppen und Gemeinschaften werden vor allem junge Menschen für den Kampf gegen HIV/AIDS sensibilisiert (z. B. in Schulen, Mädchenclubs, Netzwerk junger Führungskräfte, Jugendnetzwerk gegen weibliche Genitalverstümmelung).
Ergebnis:
Eine Reihe von Akteuren (Peer Educators, Lehrkräfte, Jugendliche, Betreuerinnen und Betreuer, Freiwillige, usw.) sind zum Thema HIV/AIDS ausgebildet, um das Erlernte an Dritte weiterzugeben.
Direkte Wirkung:
Die kombinierten Maßnahmen haben dazu beigetragen, insbesondere junge Menschen über HIV/AIDS und die verschiedenen Präventionsmöglichkeiten aufzuklären.
Indirekte Wirkung:
Die Aufklärungsveranstaltung wurden mit anonymen Screenings verbunden, damit die Gemeindemitglieder ihren Status erfahren, um rechtzeitig die notwendigen Schritte einleiten zu können.
Erfolgsgeschichten
Wasseranschluss für viele Dörfer dank Patenschaft
Wie alle anderen Kinder und Erwachsenen schöpfte Fatimatou Wasser aus dem Brunnen in der Mitte des Dorfes. Früher bildeten sich dort immer viele Gruppen und das Wasser war ungenießbar. Das war oft die Ursache für Krankheiten wie Durchfall und Magenverstimmungen. Außerdem trocknete der Brunnen in der Trockenzeit sehr schnell aus. Aufgrund dieser Beobachtung und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Kinder konzentrierte sich das Programm auf den Bau von kommunalen Wasserversorgungseinrichtungen. Die Fertigstellung eines Bohrlochs im Jahr 2008 ermöglichte den individuellen Anschluss von mehr als zehn Familien und den Anschluss von vier weiteren umliegenden Dörfern, sodass mehr als 1.799 Menschen von hochwertigem Trinkwasser profitieren können. Zudem hat die Grundschule einen Wasseranschluss erhalten, sodass die Schüler nun weniger Zeit damit verbringen müssen, Wasser aus dem Dorf zu holen. Dies hat dazu beigetragen, durch Wasser übertragene Krankheiten in der Gegend zu verringern.
„Ich danke World Vision, denn unser Leben hat sich völlig verändert, seit das Bohrloch und die Anschlüsse installiert wurden. Ich komme nicht mehr zu spät zur Schule“, sagte Fatimatou (Foto), ein Patenkind.
Schulabschluss dank Patenschaft
Als Sambardou in das Patenschaftsprogramm aufgenommen wurde, hatten er und seine Familie mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Seine Eltern arbeiteten nicht und hatten keine stabile Einkommensquelle, um ihn, seine Schwester und seinen Bruder zu unterstützen, insbesondere in der Schule. Sambardou schilderte seinem Paten seine Situation, der nicht zögerte, ihm mit Ratschlägen zu helfen und ihn zu ermutigen, die Schule fortzusetzen. Dies war eine große Motivation für ihn, weiterzumachen. Dank der Unterstützung seines Paten und der durchgeführten Maßnahmen hat sich sein Leben und das seiner Familie zum Positiven entwickelt. Durch den Besuch des Leseclubs hat sich der Bildungsstand der Kinder deutlich verbessert. Ihre Mutter hat sich den Kredit- und Spargruppen angeschlossen und nun gelingt es ihr, einkommensschaffende Maßnahmen durchzuführen. Heute hat Sambardou sein Abitur bestanden und beginnt eine Ausbildung in Verwaltungswissenschaften. Er strebt an, Wirtschaftsprüfer zu werden.
„Die Ratschläge und Ermutigungen meines Paten werden mir immer in Erinnerung bleiben. Er war eine treibende Kraft, die mich in meinem Studium weitergebracht hat. Gott segne ihn“, sagt Sambardou (Foto).