Projektübergabe in El Tumbador Guatemala
2009 – 2023: World Vision-Patinnen und Paten haben Großes bewirkt
Es ist soweit: Nach intensiver Vorbereitungszeit und vielen Schulungen übergibt World Vision die Arbeit in die Hände der Menschen in El Tumbador. Die Kinder und ihre Familien wissen jetzt, wie sie die Entwicklung ihrer Region aus eigener Kraft voranbringen können. Ihre Lebensumstände und Perspektiven haben sich deutlich verbessert – dank unserer Patinnen und Paten!
Das haben Sie mit Ihrer Hilfe ermöglicht:
76,8% der Jungen und Mädchen haben die Grundschule abgeschlossen (2009: 24,6%).
19 Gemeinschaftsküchen wurden eingerichtet sowie 16 exemplarische Familiengärten und 6 Geflügelfarmen.
61,4 % der Kinder haben mittlerweile einen vollständigen Impfschutz (2009: 24,2 %).
So war die Situation in El Tumbador zu Projektbeginn
Zu Beginn des Projekts lebte 80 % der Bevölkerung in der Region in Armut. Der Gesundheitszustand der Kinder und ihrer Familien war prekär, da sie kaum Zugang zu Gesundheitsdiensten hatten und deren Qualität mangelhaft war. Viele Kinder waren unterernährt und litten unter Vitamin- und Mineralstoffmangel.
Auch ihr Bildungsstand war niedrig, da sie ihre Eltern bei der Kaffeeernte und in der Landwirtschaft unterstützen mussten und dadurch die Schule vernachlässigten. Nur 24 % der Kinder konnten die Grundschulausbildung abschließen und nur ganze 4 % der Jugendlichen schlossen die Sekundarschule ab. Die Schulen wiederum boten unzureichende Bedingungen für den Besuch des Unterrichts und verfügten nicht über ausreichendes Lehrmaterial.
Auch wurden die Kinder von den Lehrern misshandelt. In den Familien herrschte häusliche Gewalt, Mädchen wurden stark diskriminiert. Ein weiteres Problem stellte sexuelle Gewalt dar, die oft in Schwangerschaften bei Jugendlichen resultierte.
So haben Ihr Patenkind, seine Familie und seine Region von Ihrer Hilfe profitiert
Die Lebensbedingungen der Kinder und Familien in El Tumbador haben sich deutlich verbessert. Das haben Sie, liebe Patinnen und Paten, durch die Förderung unserer Maßnahmen in den Bereichen Wohlbefinden und Schutz der Kinder, Gesundheit und Ernährung und Bildung ermöglicht. So wurde in den 17 Gemeinden der Region der Zugang zu Wasser und generell die Wasserqualität verbessert. Workshops zu Fragen der Verhaltensänderung machten den Menschen klar, wie wichtig regelmäßiges Händewaschen, die Nutzung von sanitären Einrichtungen und die Einhaltung von Hygienerichtlinien sind. Seitdem werden viel weniger Kinder krank und auch die Sterbefälle aufgrund von Atemwegsinfektionen und Durchfallerkrankungen gingen deutlich zurück.
Gleichzeitig stieg die Zahl der Impfungen an, sodass heute mehr als doppelt so viele Kinder einen vollständigen Impfschutz vorweisen können als zu Beginn des Projekts. In Sensibilisierungskampagnen wurden die Kinder, Eltern und Gemeindemitglieder über das Recht auf Bildung aufgeklärt. Schulen wurden durch umfangreiche Renovierungsarbeiten unterrichtsfähig gemacht und mit Lesebüchern und sonstigem Lernmaterial ausgestattet.
In Workshops und Kursen lernten die Kinder nützliche Dinge für ihr alltägliches Leben sowie für ihre Zukunft. Und natürlich wurde eines der zentralen Themen des Projekts, das Wohlbefinden und der Schutz der Kinder, mit zahlreichen Maßnahmen vorangetrieben, unter anderem durch die Einrichtung eines städtischen Büros für den Schutz von Kindern und Jugendlichen sowie durch Sensibilisierung der Gemeinden und der Medien zum Thema Kinderschutz. Zum Ende des Projekts bestätigen 81,8 % der befragten 278 Mütter, dass es ihnen mithilfe des „Parenting with Tenderness-Programms“ gelungen ist, ein sichereres Umfeld für ihre Kinder zu schaffen.
Die wichtigsten Maßnahmen der vergangenen Jahre
Wohlbefinden und Schutz der Kinder
- Einrichtung eines städtischen Büros für den Schutz von Kindern und Jugendlichen und eines kommunalen Netzwerks zur Vermittlung von Kenntnissen und zur Beratung in Bezug auf die Anwendung der Kinderschutzgesetze
- Gemeindevorsteher wurden über die Bedeutung des Rechts auf Zugang zu Bildung geschult
- Sensibilisierung der Medien zum Thema Kinderschutz
- Vermittlung der Vorgehensweise zur Aufdeckung, Weiterleitung und Anzeige von Fällen verletzter Kinderrechte
- Veranstaltungen zur Kampagne „Eine Region ohne Gewalt gegen Kinder" wurden durchgeführt
- Einstellung einer verantwortlichen Person für das kommunale Kinderschutzbüro
- 100 % der Gemeinden in der Region El Tumbador wurden für den Schutz von Kindern sensibilisiert, um sichere Räume innerhalb der Gemeinden zu schaffen
Gesundheit und Ernährung
- Rückgang der Morbidität von 2013 zu 2020 aufgrund von Atemwegsinfektionen betrug minus 116 Fälle, aufgrund von Durchfallerkrankungen minus 1.594 Fälle, bei gleichzeitigem Anstieg der verabreichten Vitamine und Mineralstoffe um 4.578 Dosen an 1.252 Kinder
- Zunahme der Impfungen: 61,4 %, nämlich 1.238 Kinder haben heute einen vollständigen, altersgerechten Impfschutz im Vergleich zu nur 24,2 % im Jahr 2009
- Im Vergleich zu 2009, wo nur 5,6 % der Familien Zugang zu einer optimierten Wasserversorgung hatten, profitieren in 2022 64,2 %, 1.150 Mädchen und Jungen vom Zugang zu Trinkwasser.
- Die Prävalenz der Unterernährung beträgt heute 2,85 % (2009: 28,1%)
- 19 Gemeinschaftsküchen wurden eingerichtet sowie 16 exemplarische Familiengärten und 6 Geflügelfarmen, die die Verfügbarkeit und den Zugang zu nahrhaften lokal produzierten Lebensmitteln verbessern
Bildung
- 2.401 Jungen und Mädchen wurden mit dem Programm zum Leseverständnis und mit Schulmaterial unterstützt
- Workshops zu den Themen Leseverständnis, Schulreife, Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (School Wash) wurden abgehalten
- In zwei Schulen wurde die Schulküche renoviert, in 17 Schulen die sanitären Anlagen
- 17 Schulen wurden mit Lesebüchern unterstützt
- Sensibilisierungskampagnen über das Recht auf Bildung wurden durchgeführt
- Es wurden zwei virtuelle Klassenzimmer und drei Computer-Zentren eingerichtet, um die IT-Fähigkeiten von Jungen und Mädchen in der Grundschule zu fördern
- Es wurden technische Kurse für Jugendliche zur Entwicklung von Unternehmertum und zur Schaffung einer nachhaltigen Lebensgrundlage durchgeführt
- Am Ende des Projekts liegt der Anteil der Jungen und Mädchen, die derzeit eine geregelte Bildungseinrichtung besuchen, bei 96 %
- Der Anteil der Jungen und Mädchen, die die Grundschule abgeschlossen haben, liegt bei 76,8 % (2009: 24,6 %)
- Die Zahl der Jugendlichen, die die Sekundarstufe abschließen, ist auf 26,6 % gestiegen (2009: 4,7 %)
Beispiel Bildung: So wirkt sich Ihre Hilfe aus
Aktivität:
Neben der Schule können Informationsveranstaltungen, Workshops, Kurse und Kampagnen für die Kinder, Eltern und Gemeindemitglieder zu verschiedenen Themen stattfinden.
Leistung:
Die Kinder werden über das Recht auf Bildung aufgeklärt und zu Themen wie Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene geschult. In Kursen zur Entwicklung von Unternehmertum lernen sie, wie sie sich eine nachhaltige Lebensgrundlage schaffen können.
Direkte Wirkung:
Die Kinder gehen vermehrt zur Schule und schließen diese auch in höherer Zahl ab. Sie verbessern ihre Hygiene und lernen für die Zukunft, was es heißt, Geld zu verdienen und eine Familie zu versorgen.
Indirekte Wirkung:
Die Kinder werden durch die erlernten Kenntnisse und Fähigkeiten selbstständiger. Dadurch entwickeln sie mehr Selbstvertrauen und sie können sich im Alltag besser zurechtfinden. Auch wird das Verhältnis zu den Eltern und anderen Bezugspersonen gestärkt, es entsteht mehr Verständnis und Respekt.
Kristel erzählt von den positiven Veränderungen
„Ich gehe in die fünfte Klasse, und seit ich in die Schule gekommen bin, war es für meine Klassenkameraden und mich schwierig, uns die Hände zu waschen, weil wir keine solche Einrichtung wie die jetzige hatten. Früher wurden wir immer sehr krank, wenn wir zum Fluss gingen, aber jetzt ist es anders. Wir haben mehr als ein Waschbecken in der Nähe, das wir bei Bedarf benutzen können, und zwar mit sauberem Wasser. Dank World Vision haben viele Generationen von Kindern, nicht nur in meiner Gemeinde, sondern auch in vielen anderen, diese Einrichtungen für die Zukunft, und das macht mich sehr glücklich".