Erfolgreiche Projektübergabe in Krachi East, Ghana
2005 – 2020: World Vision-Patinnen und Paten haben Großes bewirkt
Wie Hilfe zur Selbsthilfe gelingt
Es ist soweit: Nach intensiver Vorbereitungszeit und vielen Schulungen übergibt World Vision die Arbeit in die Hände der Menschen in Krachi East. Die Kinder und ihre Familien wissen jetzt, wie sie die Entwicklung ihrer Region aus eigener Kraft voranbringen können. Ihre Lebensumstände und Perspektiven haben sich deutlich verbessert – dank unserer Patinnen und Paten!
Das haben Sie mit Ihrer Hilfe ermöglicht:
92 % der Kinder sind in der Grundschule angemeldet (2008: 44 %)
77 Grundschulen verfügen über Latrinen (zu Beginn: 18)
Dank der Zusammenarbeit mit Partnern gibt es jetzt 75 funktionierende Brunnen, die den Familien Zugang zu Trinkwasser ermöglichen (2011: 5)
So war die Situation in Krachi-East zu Projektbeginn
2005 waren die Wasserversorgung sowie die Sanitär- und Hygienesituation unzureichend. Vor allem Frauen und Kinder mussten weite Strecken zum nächsten Fluss, Bach oder Teich gehen, um Wasser zu holen. Es gab im gesamten Projektgebiet kein Krankenhaus und vor allem im ländlichen Raum mussten die Menschen weite Wege zur nächsten Gesundheitsstation zurücklegen. Außerdem waren viele Schulen baufällig und es gab keine Toiletten. Zum Teil gab es keine Schulgebäude und der Unterricht fand unter Bäumen statt. Die Kleinbäuerinnen und -bauern erzielten zudem nur geringe Erträge. Viele Familien konnten ihre Kinder unter anderem deshalb nicht ausreichend ernähren.
Gerne wollen wir Ihnen Judith vorstellen:
Judith ist heute 21 Jahre jung und ist in Krachi East aufgewachsen. Zu Beginn unserer Projektarbeit war Judith sieben. Genau wie die anderen Kinder aus ihrer Region hatte sie wenig Perspektiven. Dies änderte sich mit Start unserer Arbeit in Krachi East und durch den Kontakt zu ihrer Paten.
Heute ist Judith eine selbstbewusste junge Frau und ist stolz darauf Ihnen zu zeigen, was sich alles in Krachi East verändert hat - kommen Sie mit:
Unser Lesecamp
Nach der Schule können die Schüler Lesecamps, die von World Vision organisiert werden, besuchen. Diese helfen ihnen das Lesen zu verbessern, da dies vielen Kindern schwer fällt. Somit verbessern sich nicht nur ihre Lesefähigkeiten, denn wer lesen kann kann auch besser Lernen.
Unsere Schule
Dank des Patenschaftsprojekt haben wir endlich eine richtige Schule. Vorher fand der Unterricht draußen, unter einem Mangobaum statt. Dies war nicht sehr komfortabel zum Lernen und wenn es regnete musste der Unterricht unterbrochen werden.
Wasserversorgung
Zuvor war dieser Tümpel unsere einzige Wasserquelle. Ca. fünf Kilometer von unserem Dorf entfernt. Das Wasser ist sehr dreckig und enthält viele Bakterien, die uns immer wieder krank gemacht haben. Zehn Kinder sind wegen dem verunreinigten Wasser gestorben.
Unser Brunnen
Das tägliche Wasserholen hat viel Zeit in Anspruch genommen, sodass wir uns nicht um die Schule und unsere Felder kümmern konnten. Dank World Vision haben wir jetzt Zugang zu frischem Wasser, was unsere Lebenssituation enorm verbessert hat. Wir Kinder sind glücklicher, weil wir nicht mehr den ganzen Tag Wasser holen müssen.
Ihr Patenkind, seine Familie und seine Region haben von Ihrer Hilfe profitiert
Die Lebensbedingungen der Kinder und Familien in Krachi-East haben sich deutlich verbessert. Das haben Sie, liebe Patinnen und Paten, durch die Förderung unserer Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Ernährung, Wasser, Hygiene, Kinderschutz und Einkommen ermöglicht.
Der Zugang zu Trinkwasser hat insbesondere Frauen und Kindern große Erleichterung gebracht. Für das 14-jährige Patenkind Afia hat sich ein Traum erfüllt: „Früher hatte ich meistens Durchfall, weil wir das Wasser aus dem Bach vor dem Trinken nicht aufbereitet haben. Deshalb habe ich die meiste Zeit in der Schule gefehlt. Jetzt bekomme ich keinen Durchfall mehr und meine Schulergebnisse haben sich auch verbessert." Die Menschen haben mittlerweile auch einen verbesserten Zugang zur Gesundheitsversorgung. Darüber hinaus haben sich dank Ihrer Unterstützung die Lernergebnisse bei den Schulkindern verbessert. Für die 12-jährige Mitayi hätte die Einführung von besseren Lehrmethoden im Bereich Lesen, Schreiben und Rechnen zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können. „Früher konnte ich nicht lesen, aber jetzt ist es erstaunlich, wie ich die Bücher mit Leichtigkeit lesen kann“, sagt Mitayi glücklich. Zudem haben Ihr Patenkind und andere Kinder durch die Teilnahme an Kinderclub-Aktivitäten, insbesondere an Sitzungen des Kinderparlaments, sehr profitiert. Sie haben positive Werte wie Respekt entwickelt und die Beziehungen zu Gleichaltrigen verbessert.
Ab sofort nehmen die Familien die Entwicklung ihrer Heimat selbst in die Hand. Herzlichen Dank, dass Sie Ihr Patenkind, seine Familie und seine Region auf der Reise in eine bessere Zukunft begleitet haben!
Die wichtigsten Maßnahmen der vergangenen Jahre
Bildung
- 12.500 Kinder profitieren von einer verbesserten Bildungsqualität in der Grundschule (6 Schuljahre)
- 11 Kindergartengebäude (je für 3 Gruppen) gebaut
- 13 Schulgebäude neu errichtet und 3 weitere saniert
- 92 % der Kinder sind in der Grundschule angemeldet (2008: 44 %) und ebenso viele schließen sie ab (2005: 68 %)
- Schüler-Betreuer-Verhältnis in öffentlichen Kindergärten von 423:1 auf 65:1 verbessert
- 2 Wohnheime für eine technische Sekundarschule gebaut
- 1.050 Tische für Kindergärten und Grundschulen zur Verfügung gestellt
- Lehrerunterkunft für 6 Grundschullehrer errichtet, damit ausgebildete Lehrkräfte in die Region ziehen
- 92 % der Lehrkräfte an öffentlichen Grundschulen wurden fortgebildet (2006: 76 %)
- 172 Lehrer in modernen Lehrmethoden im Bereich Lesen, Schreiben und Rechnen geschult
- 300 Lehrerinnen und Lehrer wenden angemessene Lehrmethoden an (zu Beginn: 44)
- 3.500 Eltern zur Wichtigkeit von Bildung geschult
- Gründung von 35 Kinderklubs (darunter 34 Lesecamps nach der Schule) und 5 Kinderparlamenten sowie Schulung der Leiterinnen und Leiter
- 15.500 altersgerechte Bücher in der lokalen Sprache entwickelt und an die 34 Lesecamps ausgeteilt, 9.500 zusätzliche Lesebücher an 22 Grundschulen verteilt, 6.800 gedruckte Materialien in lokalen Sprachen an Kinder via eingerichteter Bücherbanken ausgegeben
- Schulkomitees in 22 Grundschulen gegründet und geschult (Anzahl der öffentlichen Schulen mit funktionierenden Schulkomitees während der Projektlaufzeit von 51 auf 85 gestiegen, 73 % der Schulkomitees sind funktional)
Gesundheit, Wasser und Hygiene
- 77 Grundschulen verfügen über Latrinen (zu Beginn: 18)
- Handwascheinrichtungen in 22 Grundschulen eingerichtet
- 83 Grundschulen verfügen über einen Zugang zu sauberem Trinkwasser (zu Beginn: 36)
- 75 Brunnen sind funktionstüchtig (2011: 5)
- 50 Brunnen saniert
- 26 Wasser und Hygiene-Komitees sind aktiv. Die Mitglieder und weitere Freiwillige wurden geschult (zur Verwaltung und Erhalt von Wasserstellen, Regenwassergewinnung, Wasseraufbereitung)
- 2 Wasserversorgungssysteme in einer Schule und einer Dorfgemeinschaft eingerichtet
- Gesundheits- und Hygieneklubs in 22 Grundschulen gegründet und Mitglieder geschult
- Sensibilisierung der Schüler zu Hygienethemen wie Händewaschen mit Seife oder Menstruationshygiene
- 2 Entbindungsstationen gebaut
- 15 Gesundheitsstationen sind funktionsfähig, bieten Zugang zu besserer Gesundheitsversorgung für die Familien (2005: 7)
- 97 % der Kinder zwischen 12 und 23 Monaten sind vollständig geimpft (zu Beginn: 72 %)
- 88 % der Kinder unter 5 Jahren schlafen unter imprägnierten Moskitonetzen (zu Beginn: 14 %)
- 88 % der Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren verfügen über umfangreiches Wissen zur Prävention von HIV und Aids (zu Beginn: 40 %)
- Schulungen für Krankenschwestern in Bereichen wie verbesserte Mutter- und Kindergesundheit sowie Ernährung
- Gründung von Mutter-zu-Mutter-Selbsthilfegruppen zur Förderung des ausschließlichen Stillens und einer verbesserten Kindergesundheit und -ernährung
Kinderschutz und -rechte
- Familien in 19 Dorfgemeinschaften zu Kinderrechten und -schutz sowie guter Elternschaft geschult, 19 Kinderschutzkomitees gegründet, 19 Kinderparlamente gegründet (Stärkung der Kinder, sich vor Kinderarbeit, Kindesmissbrauch und Kinderheirat zu schützen)
- 86 % der Kinder verfügen über eine Geburtsurkunde (2005: 15 %),
- Familien in 19 Dorfgemeinschaften zur Wichtigkeit der Geburtenregistrierung sensibilisiert
- Nur noch 3 % der Mädchen unter 18 Jahren werden verheiratet (2011: 28 %). Dieser Erfolg wurde u. a. durch Sensibilisierungen und einer Kampagne gegen Kinderheirat erreicht
- 91 % der Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren kennen die Dienste und Mechanismen, um Vernachlässigung, Ausbeutung oder Gewalt gegen Kinder zu melden (2011: 25%)
- 80 % der Familien berichten von guten Praktiken und Effektivität bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung des Kindeswohls (2005: 20%)
Einkommen
- 539 kleine Unternehmen mit Mikrokrediten unterstützt
- 181 Spargruppen in 19 Dorfgemeinschaften mit 4.520 Mitgliedern bei der Gründung von Kleinunternehmen unterstützt (zu Beginn: 2 Spargruppen mit 50 Mitgliedern). Die Familien können ihr Einkommen verbessern, damit sie u. a. in der Lage sind, ihre Kinder mit Nahrung, Kleidung, Bildung und Gesundheit zu versorgen.
- Freiwillige Personen in einkommensschaffenden Maßnahmen (z. B. Seifenherstellung, Imkerei) geschult
Beispiel Gesundheit:
So wirkt sich Ihre Hilfe aus
Aktivität:
Bau und Sanierung von Brunnen, Gründung von Wasser- und Sanitärkomitees, Bau von Latrinen und Handwascheinrichtungen in öffentlichen Gebäuden, Schulung und Sensibilisierung der Familien in Hygienemaßnahmen wie Händewaschen mit Seife und Nutzung von Latrinen
Leistung:
Ein Großteil der Bevölkerung hat Zugang zu sicherem Trinkwasser und zu verbesserten Sanitäreinrichtungen, die Familien wissen z. B., wie man mit dem richtigem Händewaschen Krankheiten verhindern kann, 35 Dorfgemeinschaften sind als „frei von offener Defäkation“ zertifiziert
Direkte Wirkung:
Vor allem Frauen und Kinder müssen nicht mehr weite Strecken zurücklegen, um Wasser zu beschaffen, das Wasser ist nicht verunreinigt, die Bevölkerung hat gelernt, Hygienemaßnahmen umzusetzen
Indirekte Wirkung:
Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser oder schlechte sanitäre und hygienische Bedingungen übertragen werden und insbesondere für Kinder gefährlich sind, wie Durchfall, Malaria, Guineawurm, Typhus und Cholera, treten deutlich seltener auf