Erfolgreiche Projektübergabe in Kimparana, Mali
2001 – 2020: World Vision-Patinnen und Paten haben Großes bewirkt
Wie Hilfe zur Selbsthilfe gelingt
Es ist soweit: Nach intensiver Vorbereitungszeit und vielen Schulungen übergibt World Vision die Arbeit in die Hände der Menschen in Kimparana. Die Kinder und ihre Familien wissen jetzt, wie sie die Entwicklung ihrer Region aus eigener Kraft voranbringen können. Ihre Lebensumstände und Perspektiven haben sich deutlich verbessert – dank unserer Patinnen und Paten!
Das haben Sie mit Ihrer Hilfe ermöglicht:
Zwischen 2001 und 2019 konnten die Erträge von Getreide- und Gemüsesorten nachhaltig gesteigert werden (Hirse um 42 %, Sorghum um 84 %, Mais um 128 %, Tomaten um 73 %, Reis um 378 %)
92 % der Kinder sind gesund und entwickeln sich körperlich gut (2006: 55 % der Kinder wiesen aufgrund von chronischer Unterernährung Wachstumsverzögerungen auf)
Rund 73 % der Frauen haben Zugang zu Kleinkrediten (2002: 1 %)
So war die Situation in Kimparana zu Projektbeginn
Zu Beginn unserer Arbeit starben viele Kinder in den ersten fünf Lebensjahren. Nur 1 % der Familien hatte Zugang zu Trinkwasser. Vor allem viele Kinder litten unter Durchfall- und Atemwegserkrankungen und erhielten keine angemessene Behandlung. Obwohl Malaria weit verbreitet war, hatten viele Familien keine Moskitonetze zur Verfügung. Nur ca. ein Viertel der Kinder wurde zu Beginn eingeschult und viele von ihnen brachen die Schule wieder ab. Die Familien wussten auch nicht, wie wichtig Hygienemaßnahmen wie z. B. die Nutzung von Latrinen und Händewaschen sind. Dank Ihrer Unterstützung konnten wir die Situation ändern, indem wir uns auf die Bereiche Ernährung, Wasser, Gesundheit, Landwirtschaft, Einkommen und Bildung konzentriert haben.
Vorher
Zu Projektbeginn ernteten die Familien nicht genug, um ihre Kinder ausreichend zu ernähren.
Früher mussten Frauen und Kinder weite Strecken zurücklegen, um Wasser zu holen, das oft auch noch verschmutzt war.
Zu Projektbeginn gingen viele Kinder nicht in die Schule, u. a. weil sie kaputt waren.
Nachher
Heute ernten die Familien deutlich mehr, sodass 92 % der Kinder gesund sind und sich körperlich gut entwickeln.
Heute gibt es im Projektgebiet 53 Brunnen, die Trinkwasser spenden.
Heute gehen viele Kinder in die Schule und schließen sie auch erfolgreich ab.
Ihr Patenkind, seine Familie und seine Region haben von Ihrer Hilfe profitiert
Die Lebensbedingungen der Kinder und Familien in Kimparana haben sich deutlich verbessert. Das haben Sie, liebe Patinnen und Paten, durch die Förderung unserer Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Wasser und Hygiene, Ernährung und Einkommen ermöglicht.
Wir sind froh, dass es heute vielen Kindern besser geht. Damaris zum Beispiel, die seit ihrem zweiten Lebensjahr ein Patenkind war, hat ihr Abitur mit guten Noten bestanden. Dank eines Stipendiums absolviert sie nun ein Universitätsstudium im Ausland. Oder Lucie, die als vierjähriges Mädchen an einem Rehabilitationsprogramm für leicht unterernährte Kinder teilgenommen hat, ist heute gesund und wächst normal. Um der Bevölkerung einen besseren Zugang zu Trinkwasser zu ermöglichen, wurden Brunnen angelegt und Personen zur Wartung und Reparatur der Wasserpumpen geschult. Um die Ernährungssituation, auch während der Dürremonate, zu verbessern, haben wir Getreidebanken gebaut und ausgestattet, damit die Kleinbäuerinnen und -bauern ihre Ernten gut lagern können und ihnen hilft Dürrezeiten zu überbrücken. Darüber hinaus haben wir die Familien beim Anlegen von Gemüsegärten unterstützt.
Ab sofort nehmen die Familien die Entwicklung ihrer Heimat selbst in die Hand. Vor allem aufgrund der vielen Schulungen, u. a. von Lehrkräften, Mitgliedern von Wasserkomitees, Gesundheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern oder Bäuerinnen und Bauern sind die Familien nun in der Lage, die Errungenschaften ohne fremde Hilfe weiterzuführen. Herzlichen Dank, dass Sie Ihr Patenkind, seine Familie und sein Dorf auf der Reise in eine bessere Zukunft begleitet haben!
Die wichtigsten Maßnahmen der vergangenen Jahre
Bildung
- Die Kinder können jetzt 14 Grundschulen besuchen
- Die Kinder können jetzt 8 Sekundarschulen (Klasse 7 bis 9) besuchen (zu Beginn: 2 Schulen)
- 66 Klassenräume, 14 Schulleiterbüros und 45 Latrinen wurden zusammen mit Partnern gebaut und ausgestattet
- 915 Lehrkräfte wurden in modernen Lehrmethoden geschult
- Schulleitungen wurden in ihren Aufgaben zur Verwaltung der Schule geschult
Wasser und Hygiene
- 53 Brunnen wurden errichtet
- 583 Mitglieder von Wasser- und Hygiene-Komitees wurden geschult
- 106 freiwillige Helferinnen und Helfer wurden zur Wartung der Pumpen geschult
- 106 Maurer wurden geschult und mit Werkzeug ausgestattet
- 8 Techniker wurden zur Reparatur der Pumpen geschult und ausgestattet
Gesundheit
- 92 % der Kinder sind gesund und entwickeln sich körperlich gut (2006: 55 % der Kinder wiesen aufgrund von chronischer Unterernährung Wachstumsverzögerungen auf)
- Eltern wurden zur Wichtigkeit von Moskitonetzen im Kampf gegen Malaria sensibilisiert
- 6.040 Imprägnierte Moskitonetze wurden verteilt
- 5 Gesundheitszentren wurden mit medizinischem Material und Einrichtungsgegenständen (z. B. Stethoskope, Behandlungsliegen) ausgestattet
- 55 Mitglieder von 5 Gesundheitsvereinigungen wurden geschult
- 361 Gesundheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern (u. a. Hebammen, Ernährungsbeauftragte) wurden in verschiedenen Themen (u. a. Ernährungsprogramm, ärztliche Verschreibungen, Lagerung von Arzneimitteln) geschult
Ernährung und Einkommen
- 13 Getreidebanken wurden zusammen mit Partnern gebaut und ausgestattet (zuvor: 0)
- Die Mitglieder der 13 Getreidebankenkommitees (143 Personen) wurden in der Verwaltung der Getreidebanken geschult
- Starke Ertragssteigerungen bei Getreide und Gemüse:
- Hirse von 670 kg/ha (2002) auf 950 kg/ha (2019),
- Sorghum von 582 kg/ha auf 1.070 kg/ha (2019),
- Mais von 1.140 kg/ha (2002) auf 2.600 kg/ha (2019),
- Tomaten von 1.154 kg/ha (2002) auf 2.000 kg/ha (2019),
- Reis von 680 kg/ha (2002) auf 3.250 kg/ha (2019)
- 288 Kleinbäuerinnen und -bauern wurden in modernen Anbaumethoden geschult
- Saatgut wurde an 127 Bäuerinnen und Bauern verteilt
- 11 Gemüsegärten wurden angelegt
- 73 % der Frauen haben Zugang zu Krediten (2002: 1,4%) erhalten
- 7 Spargruppen wurden gegründet. Sie tragen dazu bei, dass viele Eltern ihre Kinder nun in die Schule schicken können, weil sie die Schulgebühren und Schulsachen bezahlen können
Beispiel Nahrungsmittelsicherheit:
So wirkt sich Ihre Hilfe aus
Aktivität:
Bau und Ausstattung von Getreidebanken, Schulungen für Mitglieder der Getreidebankenkomitees, Schulungen der Bäuerinnen und Bauern zu effektiven und nachhaltigen Anbautechniken, Einführung von verbesserten Anbausorten für lokal angepasste und sozial gewünschte Getreide- und Gemüsesorten, Anlegung von Gemüsegärten, Verbesserter Zugang zu Mikrokrediten, Gründung von Spargruppen, Aufstellung von Katastrophenschutzplänen
Leistung:
Die Menschen können Getreide und Gemüse besser anbauen und ihre Erträge steigern. Getreidebanken ermöglichen Kleinbäuerinnen und -bauern das Geerntete sicher zu lagern und somit Ernteverluste zu minimieren. Aufgrund der verbesserten Lagerbedingungen steht das Geerntete auch in Dürremonaten zur Verfügung oder kann in Zeiten guter Marktpreise als gute Einkommensquelle genutzt werden. Die Kleinbauern verwalten die Getreidebanken selbstständig.
Direkte Wirkung:
Die Kinder sind besser ernährt – sie können mehr und unterschiedliche Nahrungsmittel essen und sind dadurch besser mit Nährstoffen und Vitaminen versorgt. Die Familien erzielen mehr Einkommen. Nahrungsmittelknappheiten können ausgeglichen und eine bessere Versorgung gesichert werden.
Indirekte Wirkung:
Die Kinder werden nicht mehr so oft krank. Die Familien sind widerstandsfähiger und wissen, wie sie sich gegen Naturkatastrophen wie Dürren besser schützen können. Aufgrund des besseren Gesundheitszustandes und höheren Einkommens haben Kinder vermehrt die Möglichkeit, die Schule zu besuchen.