Erfolgreiche Projektübergabe in Izigo, Tansania
2003 – 2021: World Vision-Patinnen und Paten haben Großes bewirkt
Wie Hilfe zur Selbsthilfe gelingt
Es ist soweit: Nach intensiver Vorbereitungszeit und vielen Schulungen übergibt World Vision die Arbeit in die Hände der Menschen in Izigo. Die Kinder und ihre Familien wissen jetzt, wie sie die Entwicklung ihrer Region aus eigener Kraft voranbringen können. Ihre Lebensumstände und Perspektiven haben sich deutlich verbessert – dank unserer Patinnen und Paten!
Das haben Sie mit Ihrer Hilfe ermöglicht:
90 % der Familien haben ausreichend Lebensmittel, um ihre Familien gut versorgen zu können (2008: 42 %)
86 % der Kinder unter fünf Jahren haben Normalgewicht (2015: 74 %)
81 % der Kinder unter fünf Jahren schlafen unter einem Moskitonetz (2014: 29 %)
So war die Situation in Izigo zu Projektbeginn
Zu Beginn der Projektarbeit war HIV und Aids ein großes Problem. Viele Kinder verloren ihre Eltern und wurden zu Waisen. Der Lebensstandard der meisten Familien war sehr schlecht. Viele Menschen lebten unterhalb der Armutsgrenze (2008: 58 % der Familien). Neben der HIV-Pandemie waren auch veraltete Landwirtschaftsmethoden ein Grund dafür. Die Familien, die meist von der Landwirtschaft lebten, ernteten zu wenig, so dass sie ihre Kinder nicht gesund ernähren konnten. Gleichzeitig waren die Gesundheits- und die Wasserversorgung schlecht. Viele Kinder litten an Unterernährung, Malaria, Durchfall, Würmer, Anämie und Typhus. Darüber hinaus war wenig über Kinderrechte bekannt, kaum ein Kind besaß eine Geburtsurkunde und auch die Qualität der Schulbildung war schlecht. Ohnehin mussten viele Kinder auf den Feldern mitarbeiten und konnten daher nicht regelmäßig in die Schule gehen.
Vorher
Früher wussten die Eltern nicht, wie sie ihre Kinder gesund ernähren können.
Früher war das Wasserholen sehr mühsam, oft waren die Wasserstellen verdreckt.
Früher gingen viele Kinder nicht in die Schule, u. a. weil sie kaputt waren.
Nachher
Heute haben die Kinder genügend vitaminreiche Nahrung zu essen.
Heute gibt es genug Wasserstellen. Die Kinder können sich regelmäßig die Hände waschen und sich so vor Krankheiten schützen.
Heute sind die Klassenräume renoviert und die Kinder lernen in einem angenehmeren Umfeld.
Ihr Patenkind, seine Familie und seine Region haben von Ihrer Hilfe profitiert
Die Lebensbedingungen der Kinder und Familien in Izigo haben sich deutlich verbessert. Das haben Sie, liebe Patinnen und Paten, durch die Förderung unserer Maßnahmen in den Bereichen Einkommen und Ernährung, Gesundheit, Bildung und Kinderschutz ermöglicht.
Das Leben der Kinder hat sich über die Laufzeit des Projekts zum Positiven gewandelt. Die verschiedenen Projektinterventionen haben der Mehrheit der Kinder ermöglicht, ihre Träume zu verwirklichen. So hat sich die Ernährungssituation der Familien deutlich verbessert, seitdem die Bäuerinnen und Bauern in verbesserten Landwirtschaftsmethoden und unternehmerischen Fähigkeiten geschult wurden. Darüber hinaus wurden die gesundheitliche Versorgung und die Wasserinfrastruktur verbessert. Ein weiterer Schwerpunkt war die HIV und Aids-Prävention. Es fanden regelmäßige Aufklärungsveranstaltungen und Schulungen im Projektgebiet statt. Auch in Sachen Bildung wurde viel erreicht: Schulen wurden mit Material ausgestattet und Lehrkräfte fortgebildet. Die Qualität des Unterrichts ist gestiegen und fast alle Kinder gehen heute zu Schule. Zudem erhielten Waisen und bedürftige Kinder besondere Unterstützung, so dass sie heute Hoffnung für ihre Zukunft haben. Ein wichtiges Anliegen war auch die Aufklärung über Kinderrechte. 3.500 Eltern wurden darin geschult.
Die wichtigsten Maßnahmen der vergangenen Jahre
Einkommen und Ernährung
- Die Kleinbäuerinnen und -bauern erhielten Schulungen zu verbesserten Anbaumethoden, Weiterverarbeitung der Ernte, Bewässerungstechniken und Düngerherstellung.
- Produzentengruppen wurden gegründet, zum Unternehmertum geschult sowie bei der Anbindung an Märkte unterstützt.
- 133 Spargruppen wurden gegründet, ihre Mitglieder im Umgang mit Finanzen geschult und mit Mikrofinanzinstitutionen verbunden, damit sie Zugang zu zinsgünstigen Krediten erhielten.
- Die Familien erhielten insgesamt 131 Milchkühe, 2.500 Setzlinge einer verbesserten Bananen-Phia-Sorte, 2.000 Avocado Setzlinge sowie Papaya- und Ananassamen
- Die Bauerngruppen erhielten 70 Pumpen zur Verbesserung der Bewässerungsaktivitäten und wurden mit weiterem Werkzeug ausgestattet.
- Es wurde ein Gemeinschaftsnetzwerk gegründet, das Produzentengruppen und Spargruppen, auch nach Projektende weiter fördern wird.
Gesundheit
- Zwei Apotheken und eine Entbindungsstation wurden gebaut.
- 32 lokale Gesundheitsmitarbeitende wurden geschult und ausgestattet, damit sie die Familien bei Hausbesuchen medizinisch betreuen können.
- 650 Frauen wurden in den Themen reproduktive Gesundheit, Kindergesundheit, Ernährung, Impfung und Hygiene geschult. Weitere 1.800 stillende Mütter, Betreuerinnen und Betreuer sowie Hebammen wurden zur prä- und postnatalen Betreuung bei unter fünf Jährigen geschult.
- Der Anteil der Frauen, die ihr Kind in einer Gesundheitseinrichtung zur Welt gebracht haben, stieg von 75% (2015) auf 92 % (2020).
- 7.400 Menschen erhielten mit Insektiziden behandelte Netze und Schulungen zur Malaria-Prävention; so dass nun die Kleinkinder in 95 % der Familien unter einem behandelten Netz schlafen (früher 29 %).
- 4.000 Erwachsene und 410 Jugendliche aus 15 Dörfern wurden zu HIV und Aids aufgeklärt.
- 400 Familien erhielten eine Krankenversicherung.
Wasser und Hygiene
- 17 Wasserquellen wurden verbessert, ein Wasserversorgungssystem für zwei Dörfer wurde bereitgestellt und elf Wassertanks in Grundschulen gebaut
- Zwölf Dorfwasserkomitees wurden bei der Einrichtung eines Wasserfonds für die Instandhaltung von Wasserquellen unterstützt. Sie treffen sich nun regelmäßig zur Erhaltung der Wasserquellen.
- Die Familien erhielten Hygieneschulungen.
Bildung
- 576 Mitglieder der Schulverwaltungsausschüsse wurden ausgewählt und geschult
- 141 Lehrkräfte erhielten Auffrischungskurse und Fortbildungen, insbesondere im Hinblick auf die aktuellen und sich ändernden Lehrpläne.
- 16 Grundschulen wurden mit 3.048 Schulbüchern, 1.540 Tischen sowie Sport- und Spielmaterialien ausgestattet
- 563 Kinder freuten sich über Schuluniformen
- 25 Klassenräume wurden gebaut
- 1.420 Eltern wurden aufgeklärt, wie sie ihre Kinder beim Lernen besser unterstützen können
- Jugendlichen wurden zu reproduktiver Gesundheit und Lebenskompetenzen geschult, wodurch sich die Schulabbruchrate aufgrund von Frühverheiratung auf 2 % (2014: 26,1%) reduziert hat
Kinderschutz
- Elf behinderte Kinder erhielten Rollstühle
- Kinderschutzkomitees und Jugendbeiräte wurden gestärkt, so dass sie funktionsfähig und für die Bewohnerinnen und Bewohner zugänglich sind.
- 50 % der Jugendlichen geben im Jahr 2020 an, dass sie Mechanismen kennen, um Missbrauch, Vernachlässigung und Ausbeutung von Kindern zu melden. Zu Beginn des Projekts wusste kein einziger Jugendlicher über diese Mechanismen Bescheid.
- Etwa 3.500 Menschen, darunter Eltern, Betreuungskräfte, religiöse Führungskräfte und lokale Regierungsvertreterinnen und -vertreter wurden über Kinderrechte und Kinderschutz aufgeklärt.
- Unterstützung der Ausbildung von 500 Waisen und bedürftigen Kindern, u. a. mit Schulmaterialien wie Uniformen, Schulgebühren und Schultaschen
- 49 % (2020) der Kinder und Jugendlichen besitzen ein Geburtsregistrierungsdokument (früher: 0 %).
Beispiel Nahrungsmittelsicherheit:
So wirkt sich Ihre Hilfe aus
Aktivität:
Kleinbäuerinnen und -bauern erhalten Schulungen zu ressourcenschonenden Anbaumethoden, Weiterverarbeitung der Ernte, Bewässerungstechniken und Düngerherstellung.
Leistung:
Die landwirtschaftlichen Anbaumethoden der Bäuerinnen und Bauern verbessern sich und sie erwirtschaften höhere Erträge.
Direkte Wirkung:
Die Familien haben ausreichend Nahrung, um ihre Kinder zu versorgen.
Indirekte Wirkung:
Der Gesundheitszustand der Kinder verbessert sich, weniger Kinder sind unterernährt.