Wir verstehen Wirkungen als alle durch die Maßnahmen ausgelösten, beabsichtigten wie nicht beabsichtigten, positiven wie negativen, mittel- und langfristigen Effekte in den Regional-Entwicklungsprojekten. Ein gebauter Brunnen ist daher noch keine Wirkung, erst wenn der Brunnen in Betrieb ist, genutzt wird und so langfristig zum Beispiel die Durchfallrate bei Kindern zurückgegangen ist, kann von einer Wirkung gesprochen werden.
Das lässt sich am Beispiel einer Schulung für Lehrkräfte, eine Bildungsmaßnahme von World Vision, verdeutlichen. Die Annahme lautet, dass die Lehrkräfte durch Schulungen neue Kompetenzen lernen, diese anwenden und so dazu beitragen, dass Kinder lesen und schreiben können. Eine erfolgreich durchgeführte Schulung kann potenziell auch negative Wirkungen verursachen.
So muss die Möglichkeit bedacht werden, dass die nun besser qualifizierten Lehrkräfte die Projektregion verlassen könnten, weil sie sich außerhalb der Projektregion bessere Verdienstmöglichkeiten erhoffen. Auch könnte es sein, dass die Lehrkräfte ihr neues Wissen im Unterricht nicht anwenden. All dies würde sich darauf auswirken, wie viele Kinder am Ende der Projektlaufzeit Lese- und Schreibfertigkeiten entwickelt haben. Im Rahmen der Projektplanung wird versucht, mögliche negative Wirkungen bereits zu bedenken und ihnen entgegenzuwirken. Zudem ist es wichtig, mögliche negative Auswirkungen unserer Arbeit im weiteren Verlauf des Projektes zu beobachten und gegebenenfalls gegenzusteuern.