Ein emotionaler Moment
Der Besuch beim Patenkind
23.02.2016
Ein Bericht von Almut Schwing
Vor gut einem Jahr begann ich mit den Vorbereitungen meiner Reise nach Bolivien vom 13.9. bis 2.10.2015. Ich wollte gern mein Patenkind Everth in Projektgebiet Tekove besuchen und auf einer anschließenden Rundreise das Land ein wenig kennenlernen. Die Anreise von Zuhause nach Camiri dauerte insgesamt 35 Stunden eingeschlossen die fünf-stündige Fahrt mit dem Klapperbus von Santa Cruz nach Camiri. Im Hotel angekommen fiel ich darum todmüde ins Bett. Am nächsten Tag suchte ich das Regionalbüro. Das gab es aber inzwischen nicht mehr an der angegebenen Adresse. Es war umgezogen. Ein Bediensteter des Hotels half mir dann per Taxi zum neuen Büro und dort wurde ich freudig von Frau Lazarte begrüßt, die mich den ganzen Besuchstag über begleitete. Zuerst suchten wir einen Supermarkt auf, um für Everths Familie noch Vorräte, Mehl, Zucker, Reis, Öl und Tee einzukaufen. Vom Regionalbüro dauerte es dann noch einmal eine Autostunde bis zu Everths Schule.
Dort kam es dann zu einem ersten Treffen und später schrieb mir Everth, dass er am liebsten geweint hätte, als er mich sah. Überhaupt war der Besuch sehr emotional besonders das Treffen mit der Mutter. Frau Lazarte meinte, dass die Menschen in diesem Gebiet sehr schüchtern seien. Als Everth aber dann den Fußball aufpumpte, den ich ihm als Geschenk mitbrachte, lächelte er. Das war das schönste Dankeschön.
Begegnung mit der Familie
Die Mutter hatte zur Begrüßung quessillo con achi (Käse mit Maismehl) vorbereitet, das sie selbst herstellt. Sie verkauft es auch oder tauscht ihn gegen andere Lebensmittel ein. Der Käse war sehr lecker und ich hätte gerne etwas mit nach Deutschland genommen. Der Vater war zur Arbeit beim Stroh aufsammeln, um das Dach auszubessern.