Geflüchtete aus der Ukraine brauchen flexible Hilfen
Bargeld-Programme bewahren Würde der Bedürftigen
Friedrichsdorf, 08.04.2022
Vor der internationalen Geberkonferenz an diesem Samstag fordert die Kinderhilfsorganisation World Vision schnelle und flexible Hilfen für Vertriebene aus der Ukraine. Dazu gehörten auch Bargeld-Programme, mit denen Geflüchtete direkt unterstützt werden. Der Einsatz von Bargeld bewahre zudem die Würde der Empfänger, da sie eigene Entscheidungen über die Verwendung treffen können, erklärt World Vision.
An diesem Samstag treffen sich Vertreter der EU-Staaten und Kanadas in Warschau. Ziel der Konferenz ist es, Geld für die Unterstützung der mittlerweile mehr als 4 Millionen Menschen zu sammeln, die in Folge des Krieges die Ukraine verlassen mussten. Innerhalb des Landes haben weitere 6,5 Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen müssen.
Melanie Assauer, Disaster Management Referentin bei World Vision: „Diese Menschen erreichen die Nachbarländer häufig nur mit dem, was sie gerade noch retten konnten. Sie mit Hilfsgütern und Lebensmitteln zu unterstützen, ist gut und nötig. Darüber hinaus brauchen die Geflüchteten aber auch andere Formen der Hilfe. Zum Beispiel direkte Bargeldzahlungen. So können sie selbst entscheiden und besorgen, was sie dringend brauchen. Das ist effektive Hilfe, die zudem die Würde der Menschen bewahrt.“
Die Märkte innerhalb der Ukraine und in den Nachbarländern funktionierten noch und böten ausreichend Güter, um die Geflüchteten zu versorgen. Mittels Bargeld können diese Güter von den Geflüchteten direkt und gezielt auf ihre Bedürfnisse hin gekauft werden. Die Formen der Auszahlungen könnten entsprechend angepasst werden. Melanie Assauer: „Von direkten Auszahlungen über Gutscheine bis hin zu Banktransfers– mit all diesen Möglichkeiten haben wir bereits in anderen Krisensituationen gute Erfahrungen gemacht.“
World Vision hat seine Einsätze innerhalb der Ukraine und in den Nachbarregionen in Rumänien und Moldau ausgeweitet. Ziel der Organisation ist es, in den kommenden Wochen 300.000 Menschen mit Hilfsgütern, Bargeldzahlungen und weiteren Maßnahmen wie psychosoziale Unterstützung von Kindern zu unterstützen.