Digitales Lernen und WASH-Projekt

Das Entwicklungsprojekt Rukoma ist ein auf 15 Jahre angelegtes Programm, das von World Vision Deutschland unterstützt wird. Das Ziel des Projekts ist es, die Lernumgebung für Kinder zu verbessern und einen Beitrag zur Verbesserung des Wohlergehens von Kindern, ihren Familien und der Gemeinschaft zu leisten. Das Projekt wird in drei Bezirken umgesetzt: Rukoma, Butelankuzi und Rubale im Bukoba Distrikt mit einer Bevölkerung von 37.207 Einwohnern. Davon sind 23.779 Erwachsene und 13.428 Kinder.

Digitales Lernen sichert Bildungschancen in Rukoma

Das Projektgebiet umfasst insgesamt 16 öffentliche Grundschulen. Der Bildungsstand im Projektgebiet ist nicht vielversprechend, da die meisten Kinder nur geringe Lese- und Schreibfähigkeiten im entsprechenden Alter haben. Dies ist zum Teil auf das schlechte Lern- und Lehrumfeld in den Grundschulen der Region zurückzuführen. Denn in den meisten Schulen mangelt es an Lernmaterial, es gibt nicht genügend Schulbänke und Klassenräume und die sanitäre Versorgung mit Latrinen oder Möglichkeiten zum Händewaschen ist nicht oder nur unzureichend vorhanden.

Betroffen sind vor allem Kinder aus sozial schwachen Familien, die sich keine Privatschulen leisten können. In allen drei Bezirken gibt es nur unzureichende Lehr- und Lernmittel und die meisten Schulen sind personell unterbesetzt. Die jüngsten Daten zeigen, dass es einen Mangel an Lehrbüchern für Schüler gibt: 1 Buch dient 5 Schülern zum Lernen. Der Standard hingegen ist, dass jedes Kind über ein Buch verfügt.

Dies wirkt sich auf viele Kinder im Lesen aus, wobei die Lesebewertung 2023 zeigt, dass nur 26 % in der Lage sind, zu verstehen, was sie lesen. Der Hauptgrund für diese Defizite liegt in der begrenzten Bildungsfinanzierung durch die Gemeinschaft und die Regierung. Auf der anderen Seite stehen die Gemeinden vor der Herausforderung, Zugang zu sicherem und sauberem Wasser zu bekommen, insbesondere das Dorf Rukoma. 

Diese Situation wirkt sich negativ auf die Bildungschancen der Kinder aus, da sie anstatt in die Schule zu gehen oder zu lernen, weite Strecken zurücklegen müssen, um für sich und ihre Familie Wasser zu holen. Dabei sind sie manchmal auf ungeschützte Wasserquellen angewiesen. Eine Gefahr für die Gesundheit. 

Zugang zu sauberem Wasser sichern

Darüber hinaus haben nur sehr wenige Menschen in der Gemeinde Zugang zu einer sicheren Wasserquelle. Auch der Anteil der Eltern, die Sanitär- und Hygienepraktiken anwenden, ist gering und liegt bei 33,1 %. Darüber hinaus liegt der Anteil der Menschen, die sanitäre Einrichtungen nutzen, um sich zu erleichtern, bei nur 10,7 %. Durchfall und andere Krankheiten in diesem Gebiet sind die Folge. 

Die Trinkwasserknappheit in Rukoma und die damit verbundenen Auswirkungen haben auch dazu beigetragen, dass viele Kinder unter fünf Jahren körperlich unterentwickelt sind. Dieser Anteil liegt bei erschreckenden 45,9 %.

Aus diesem Grund konzentriert sich dieses Projekt hauptsächlich auf die Verbesserung des Lernumfelds durch die Förderung des digitalen Lernens in 14 Schulen und die Verbesserung des Zugangs zu sicherem Wasser sowie der Hygiene- und Sanitärpraktiken im Dorf Rukoma. Dies erfolgt durch die Bereitstellung digitaler Ausrüstung in den Schulen, den Bau eines Wasserversorgungssystems, eines Brunnens und die Sensibilisierung der Schulen und der Gemeinde.