Über eine Milliarde Kinder erleben jedes Jahr Gewalt – sei es durch Kinderarbeit, Missbrauch, in kriegerischen Auseinandersetzungen oder auf der Flucht. Obwohl Kinderarbeit international verboten ist, arbeiten nach aktuellen Schätzungen 160 Millionen Kinder unter den unwürdigsten Bedingungen für unsere Konsumgüter, wie z. B. Schuhe, Teppiche oder Maschinen. Demzufolge ist fast jedes zehnte Kind auf der Welt Kinderarbeiterin oder Kinderarbeiter! Die Arbeiten sind meistens gefährlich oder schädlich für ihre körperliche und seelische Entwicklung.
Ausbeutung von Kindern widerspricht den weltweit gültigen Kinderrechten und beraubt die betroffenen Mädchen und Jungen häufig ihrer Kindheit. Deshalb muss Kinderarbeit beendet werden!
48 % haben eine gefährliche oder entwürdigende Arbeit
160 Mio. Kinder werden weltweit zur Arbeit gezwungen
5-11 Jahre alt sind knapp die Hälfte aller arbeitenden Kinder
So helfen wir Kindern vor Ort
Bildung und Ausbildung
- Spezieller Unterricht für arbeitende Kinder, damit sie Anschluss an die Schule finden
- Unterstützung von Jugendlichen beim Finden einer Ausbildung
- In Bangladesch wurden durch Bildungszentren bereits mehr als 2.000 Kinder unterstützt und 160 Kinder besuchen wieder eine Regelschule
Aufklärung und Kinderschutz
- Aufklärung von Kindern, Eltern sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern über langfristige Schäden durch Kinderarbeit
- Zusammenarbeit mit Regierungen und Behörden vor Ort, um Kinderrechte zu stärken
- In Bangladesch konnten z. B. über 200 Kinder aus gefährlichen Arbeitsplätzen gerettet werden
Dauerhafte Lösungen
- Unterstützung der Eltern bei der Suche nach alternativen Einkommensmöglichkeiten
- Mitarbeitende suchen in Slums mit arbeitenden Kindern und ihren Familien nach Lösungen
- Allein in Indien wurden 61 Spargruppen initiiert, in denen 932 Frauen gemeinsam sparen, um ihre Kinder in die Schule schicken zu können
Du kannst Kindern Hoffnung schenken
Bithi ist eines von Tausenden Kindern in Bangladesch, die Designer-Jeans zusammennähen, die sie sich nie leisten können. Die bittere Armut und ein kranker Vater haben Bithis Familie dazu gezwungen, die beiden ältesten Töchter in die Textilfabriken zu schicken. „Am ersten Tag fühlte ich mich schlecht, ich dachte, es sei nicht gut. Ich war zu klein. An diesem ersten Tag habe ich geweint“, erinnert sich Bithi. Das war vor drei Jahren, als sie 12 Jahre alt war. Jetzt ist die Arbeit ihr Alltag: Jeden Tag muss Bithi helfen, mindestens 480 Hosen herzustellen, für weniger als einen Euro Lohn bei einer 12-Stunden-Schicht.
Du kannst Kindern wie Bithi die Chance geben, wieder in die Schule zu gehen und sich eine Zukunft aufzubauen!
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Fragen & Antworten
Als „Kinderarbeit“ werden Arbeiten bezeichnet, für die Kinder entweder zu jung sind oder die gefährlich, ausbeutend oder aus anderen Gründen schädlich für ihre körperliche und seelische Entwicklung sind. Auch Arbeiten, die Kinder vom Schulbesuch abhalten, werden dazugerechnet.
Durch diese Merkmale unterscheidet sich Kinderarbeit (im Englischen „child labour“) von normalen Aufgaben, die zum Beispiel im Haushalt anfallen, oder auch vom Schülerjob und anderen legalen Beschäftigungen Jugendlicher. Die meisten Länder haben ein Mindestalter für legale Beschäftigungen festgelegt (zwischen 14 und 16 Jahre) und in Gesetzen genauer festgelegt, welche Bedingungen zum Schutz des Kindeswohls erfüllt sein müssen.
Die Ausbeutung von Kindern widerspricht den weltweit gültigen Kinderrechten und beraubt die betroffenen Mädchen und Jungen häufig sowohl ihrer Kindheit als auch vieler Lebenschancen. Deshalb muss Kinderarbeit verhindert oder beendet werden.
Zu den schlimmsten Formen von Kinderarbeit zählen nach der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO):
- Alle Formen der Sklaverei wie Verkauf und Handel mit Kindern, Schuldknechtschaft, Leibeigenschaft, Zwangsarbeit einschließlich des Einsatzes von Kindersoldatinnen und -soldaten
- Kinderprostitution und Kinderpornografie
- Kinder in illegalen Beschäftigungen wie in der Drogenherstellung und im Handel
- Gefährliche Arbeit, die voraussichtlich der Gesundheit, der Sicherheit oder der Sittlichkeit von Mädchen und Jungen schadet
Armut ist die Hauptursache für Kinderarbeit, und diese ist oft gekoppelt mit weiteren Problemen in der Familie und in der Gesellschaft. Je unsicherer die Existenzgrundlage der Familie ist, desto größer ist der Druck auf die Kinder, zum Einkommen beizutragen oder früh für sich selbst zu sorgen.
Wenn gute Bildungs- und Ausbildungsangebote fehlen, erscheint es manchen Eltern sinnvoller, die Arbeitskraft ihrer Kinder zu nutzen, anstatt sie viele Jahre zur Schule zu schicken. Auch wenn sie sehen, dass viele Schulabgängerinnen und -abgänger keinen Job finden, schwächt das die Bereitschaft, in die Bildung der eigenen Kinder zu investieren.
Gegen Krisen sind arme Familien häufig schlecht abgesichert. So müssen Kinder einspringen, wenn zum Beispiel der Ernährer stirbt, arbeitsunfähig wird oder die Familie verlässt, oder wenn infolge einer Naturkatastrophe die Ernte zerstört wurde. Manche Kinder erben von ihren Eltern Schulden und werden dann regelrecht gezwungen, diese Schulden abzuarbeiten.
Kinderarbeit kann sich auf verschiedene Weise auf das Kindeswohl auswirken, und zwar je nach Branche, in der das Kind arbeitet. Im Allgemeinen können Kinderarbeiterinnen und -arbeiter aufgrund von Unterernährung, dem Ausgesetztsein von Chemikalien, Missbrauch, Verletzungen, Erschöpfung und psychischen Schäden unter langfristigen Gesundheitsproblemen leiden.
Regierungen sind in der Verantwortung, Gesetze zum Schutz von Kindern durchzusetzen und die Rahmenbedingungen für Entwicklungsmöglichkeiten zu verbessern.
Sie brauchen dazu aber Unterstützung vieler Akteure und manchmal auch gesellschaftlichen Druck. World Vision engagiert sich für eine Stärkung von Kinderschutz-Systemen und für umfassende Maßnahmenpakete, die sich auf die verschiedenen Ursachen und Facetten von Kinderarbeit auswirken:
- Wir klären Familien und Arbeitgeber über die Schäden durch Kinderarbeit auf und unterstützen Kinder und Jugendliche darin, ihre Rechte einzufordern.
- Unsere Entwicklungsprojekte bearbeiten Ursachen von Kinderarbeit, indem wir mit Familien neue Einkommensmöglichkeiten finden und Bildungsangebote zugänglich machen und verbessern.
- Jugendliche werden nach einem Schulabbruch dabei unterstützt, entweder eine Ausbildung zu bekommen oder zurück in die Schule zu gehen.
- Wir stärken Kinderschutz-Netzwerke, die u. a. auf die Einhaltung der Gesetze gegen ausbeuterische Kinderarbeit drängen und Hilfe für arbeitende Kinder vermitteln.
- Kinderschutz-Maßnahmen und Bildungsangebote für Kinder in Krisen haben einen hohen Stellenwert in unseren Programmen der Humanitären Hilfe.
World Vision arbeitet gemäß den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation und den Definitionen zum Kinderschutz durch die UN.
160 Millionen Kinder und Jugendliche arbeiteten nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO, 2016) unter Bedingungen, die mit den Kinderrechten nicht vereinbar sind und sie ihrer Chancen berauben. Demzufolge ist fast jedes 10. Kind auf der Welt ein Kinderarbeiter bzw. eine Kinderarbeiterin.
Man muss Europa gar nicht verlassen, um arbeitende Kinder zu finden oder Menschen zu begegnen, die aus eigener Erfahrung darüber berichten können. In der Asien-Pazifik-Region finden wir jedoch die größte Anzahl arbeitender Kinder – 62 Millionen laut der offiziellen Schätzungen, in Wirklichkeit vermutlich noch mehr. In Afrika südlich der Sahara ist der Anteil arbeitender Kinder am größten – etwa jedes fünfte Kind ist betroffen. Fast die Hälfte aller Kinderarbeiter (48 Prozent) sind sehr jung, nämlich zwischen fünf und elf Jahre alt.
Kinderarbeit kann sehr unterschiedlich aussehen. Prinzipiell gibt es sie aber in allen Branchen. Mehr als 70 Prozent der fünf- bis 17-jährigen arbeitenden Kinder arbeiten in der Landwirtschaft, einschließlich der Fischerei. Dienstleistungen erbringen 17,2 Prozent der Kinderarbeiterinnen und -arbeiter, beispielsweise im Groß- und Einzelhandel, in Hotels und Restaurants, im Transport- und Lagerwesen und in anderen Bereichen. Knapp zwölf Prozent der arbeitenden Kinder sind in der Industrie beschäftigt, oft als Hilfskräfte.
Unter illegalen Zwangsbedingungen arbeiten allein in der Asien-Pazifik-Region mindestens 1,5 Millionen Kinder. Sie stellen Teppiche, Kleidung oder Ziegel her, zertrümmern Steine, verarbeiten Fisch oder Garnelen, schneiden Bambus, mahlen Reis oder setzen Spielzeug zusammen.
Vertraglich angestellt sind die meisten Kinderarbeiterinnen und -arbeiter nicht. Vielmehr hilft der überwiegende Teil bei der Feldarbeit oder im Familienbetrieb mit – meist ohne Bezahlung. Staatliche Regulierungen werden häufig auch durch Schwarzmärkte umgangen, auf denen die Kinder beispielsweise gesammelte Rohstoffe zuliefern.
Jungen findet man eher in sichtbaren Beschäftigungen, während Mädchen vor allem im Verborgenen arbeiten, etwa in Haushalten. Die verborgenen Jobs sind oft mit überlangen Arbeitszeiten, einem starken Abhängigkeitsverhältnis und auch mit Misshandlungen verbunden.
Neben den direkten gesundheitlichen Folgen von Corona treffen die indirekten Folgen der COVID19-Pandemie besonders die Kinder. Das Leben von Millionen Kindern weltweit ist langfristig negativ beeinflusst. Ein von World Vision veröffentlichter Report hat einen deutlichen Anstieg der Kinderarbeit festgestellt. Die herrschenden Corona-Maßnahmen führen dazu, dass die Familien kein oder weniger Einkommen haben. Durch die Schulschließungen fallen die täglichen Schulspeisungen weg und der Druck auf die Ernährungssituation von Familien erhöht sich deutlich. Statt Schulen zu besuchen schuften diese Kinder als Helferinnen und Helfer in der Landwirtschaft, auf Müllhalden, um nach verwertbaren Materialien suchen, oder sie arbeiten in Fabriken und Steinbrüchen.
In vielen Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens haben die Lockdowns dazu geführt, dass die Eltern ihre Arbeit verloren und somit keine Einkünfte mehr haben. Davon sind gerade die finanziell schwächsten Teile der Bevölkerung betroffen, da diese kaum oder gar nicht über finanzielle Reserven verfügen. Zudem steigen vielerorts die Preise, vor allem für Lebensmittel. Kinder finden in solchen Situationen häufiger eine Arbeit als ihre Eltern, weil sie für noch geringere Löhne und unter noch menschenunwürdigeren Bedingungen arbeiten.
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Über World Vision
Wir kämpfen seit mehr als 70 Jahren weltweit für eine bessere Zukunft für Kinder – selbst an den gefährlichsten Orten der Welt. Als christliches Hilfswerk helfen wir allen Kindern unabhängig von ihrer Religion, Herkunft und Geschlecht. Unsere Vision: ein erfülltes Leben für jedes Kind!
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