Syrien nach dem Regime-Sturz:
Millionen Menschen in Not - World Vision weitet Hilfsmaßnahmen aus
Winter, zerstörte Infrastruktur und Versorgungskrisen verschärfen die Lage für Kinder und Familien
Nach fast 14 Jahren Krieg hat sich die politische Situation in Syrien innerhalb einer Woche komplett verändert. Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision weitet ihre Maßnahmen in Syrien nach dem Sturz des Assad-Regimes aus und fordert umfassende Unterstützung der Zivilbevölkerung in den kommenden Wochen und Monaten. World Vision ist gemeinsam mit lokalen Partnerorganisation in dem Land aktiv und unterstützt in vielen Regionen hunderttausende Binnenvertriebene und aufnehmende Gemeinden.
Der Sturz des Assad-Regimes markiert eine historische Wende nach 14 Jahren Krieg. Doch die humanitäre Krise in Syrien bleibt dramatisch. Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision, gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen seit 12 Jahren in Syrien aktiv, verstärkt ihre Maßnahmen und fordert umfassende Unterstützung der Zivilbevölkerung in den kommenden Wochen und Monaten.
Hunderttausende in Lagern – Winter verschärft die Krise
Vor allem im Nordwesten des Landes leben Hunderttausende Binnenvertriebene unter prekären Bedingungen in überfüllten Lagern. Der Zugang zu Nahrung, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung bleibt stark eingeschränkt, während die winterlichen Verhältnisse die Lebensbedingungen weiter verschlimmern.
„Die Situation ist in vielen Teilen Syriens noch unüberschaubar und die Menschen sind aufgrund der schrecklichen Erfahrungen aus dem letzten Kriegsjahrzehnt sehr verunsichert. Viele wünschen sich nichts mehr als endlich Stabilität und einen dauerhaften Frieden, damit der Wiederaufbau und ein Versöhnungsprozess beginnen können,“ sagt Janine Lietmeyer, Vorständin World Vision Deutschland.
Zerstörte Infrastruktur und Mangel an Lebensmitteln
Der Krieg hat Syrien in Trümmern hinterlassen: Die Infrastruktur ist massiv beschädigt, die Grundversorgung mit Wasser, Elektrizität und Gesundheitsdiensten instabil. In den großen Städten wie Aleppo und Hama stehen lebenswichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser, Bäckereien und Kraftwerke unter enormem Druck.
„Die jüngsten Kämpfe haben erneut den Zugang zu Gesundheitseinrichtungen stark beeinträchtigt. Große Krankenhäuser und Zentren für medizinische Grundversorgung, wurden beschädigt oder vorerst geschlossen, teilweise gibt es nur notärztliche. Versorgung. Diese Situation belastet insbesondere Kinder sehr,“ so Lietmeyer weiter.
World Vision arbeitet seit 2013 in Syrien und ist unter anderem mit Projekten aktiv, die von Auswärtigen Amt und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) gefördert werden. Die lange Präsenz und Ortskenntnis der Mitarbeitenden erleichtern die Bemühungen, vor allem die am stärksten betroffenen Menschen zu erreichen.