Viele Menschen in Gaza sind auf eine kleine Landwirtschaft als Quelle für ihren Lebensunterhalt angewiesen. Das meiste, was geerntet wird, verbrauchen die Familien selbst. Mit etwas Glück kann ein kleiner Teil der Ernte verkauft werden und so etwas Geld in die Kassen kommen.
Deshalb hatte der Gaza-Konflikt 2014 auch nach dem Ende der militärischen Auseinandersetzung massive Auswirkungen für die Bevölkerung in Gaza. Die Liste der Zerstörungen ist lang: 1.700 Hektar landwirtschaftlich genutztes Land, 1.500 kleine Schaffarmen, 326 Treibhäuser, hunderte Scheunen. Die Schäden selbst zu beheben, dafür fehlte den Kleinbauern in Gaza Geld, Material und teilweise auch das Know-How.
World Vision setzte sich mit Vertretern der betroffenen Gemeinden zusammen, stellte einen Wiederaufbauplan auf und gemeinsam ging es dann daran, die kleinen Landwirtschaften zu erneuern. Die Felder wurden von Trümmern befreit, Treibhäuser und Scheunen wiederaufgebaut. Die Bauern bekamen ein Training in effektiver Landwirtschaft.
Das Ergebnis: Über 1.000 Familien konnten ihren Lebensunterhalt wieder selbst verdienen. „Für mich war das wie ein Traum“, sagt der 38-jährige Kleinbauer Akram. „Ich kann jetzt besser auf Krisen reagieren und mein Land besser bearbeiten.“
World Vision Gaza unterstützte auch die Halter von Schafen und anderem Vieh. Futter wurde gestellt und Ersatztiere beschafft. Einer dieser Tierhalter ist der 25-jährige Fadi: „Nachdem mein Land und meine Ställe von Bomben zerstört wurden und als Behinderter sah ich keine Zukunft mehr für mich. Durch die Hilfe von World Vision Gaza konnte ich alles wiederaufbauen und hänge jetzt nicht am finanziellen Tropf meiner Freunde und Verwandten. Es fühlt sich gut an, die Kontrolle über mein eigenes Leben zu haben!“