Heuschrecken vernichten immer mehr Regionen in Ostafrika
Sie kommen in riesigen Schwärmen und verdunkeln den Himmel über Ostafrika. Hunderte Milliarden fingerlanger Heuschrecken fallen über die Ernten und Weiden in Somalia, Kenia, Äthiopien, Eritrea, Uganda, Tansania und weiteren Ländern der Region her. Die schlimmste Plage dieser Art seit 70 Jahren. Und es könnte noch schlimmer werden, befürchten Experten.
Heftige Regenfälle in Wüstenregionen nach einer langen Dürre waren der Auslöser für die Bildung dieser riesigen Schwärme. Der größte von ihnen fiel in Kenia ein: Ein Schwarm, so groß wie die Fläche von Berlin. Milliarden Tiere, die über die Ernten herfallen und alles fressen, was den Heuschrecken Energie liefert. Jede Heuschrecke frisst dabei täglich so viel Nahrung, wie sie selbst wiegt. Ein großer Schwarm also über 1.500 Tonnen. Über 400.000 Hektar Land haben die Insekten in Äthiopien, Kenia und Somalia bereits zerstört –12 Millionen Menschen sind infolgedessen von Hunger bedroht.
Insekten zerstören die Lebensgrundlage von Familien
Die Heuschreckenplage trifft eine Region, die bereits seit Jahren mit einer andauernden, katastrophalen Dürre zu kämpfen hat. Joseph Kamara ist Direktor von World Vision in der Region: „Ausgerechnet Länder wie Somalia, in denen die Versorgungslage mit Nahrungsmitteln sehr angespannt ist, werden jetzt noch zusätzlich getroffen. Die Preise für Nahrungsmittel steigen bereits kräftig.“
Die ländliche Bevölkerung in Ostafrika kann meist nur soviel Getreide oder Gemüse erwirtschaften, wie die eigene Familie verbraucht. Überschüsse, die als Reserve für eine vernichtete Ernte dienen könnten, sind selten und spärlich. Joseph Kamara: „Deshalb kommt es jetzt darauf an, diese Menschen mit neuem Saatgut zu versorgen, was World Vision auch plant. Zusätzlich sorgen wir dafür, dass die Bauern schnell ihre Ernte einbringen können, indem wir bei der Logistik helfen. Etwa mit Autos und Lastwagen.“
Die Preise für Nahrungsmittel steigen bereits kräftig.