Wie war es, Dein Patenkind in Tansania zu besuchen? Was hast Du erlebt auf dieser Reise?
Ich wollte unbedingt den persönlichen Kontakt zu meinem Patenkind haben und mich vor Ort von der Arbeit von World Vision überzeugen. Wir sind im November 2019 mit einer kleinen Gruppe von Deutschland nach Tansania geflogen, die Anreise nahm schon 2 Tage in Anspruch, da das Projektgebiet sehr abgelegen liegt. Wir sind von Daressalam nach Bukoba geflogen, ganz im Norden des Landes und von dort aus noch einmal 3 Stunden mit dem Jeep über unbefestigte Strassen gefahren. Vor der Reise habe ich mir viele Gedanken gemacht über diesen Besuch.
Mein Patenkind ist noch relativ klein und ich wollte sie auf gar keinen Fall verängstigen. Ich habe ein paar Spielsachen und Malsachen als Geschenke mitgebracht und ich wurde vorab von den World Vision Mitarbeitern gut drauf vorbereitet, wie wir uns auch kulturell zu verhalten haben. Die Region, in der das Kind lebt, ist traumhaft schön. Ich staune, wie grün dieses Land ist, aber auch wie riesengroß. Die Wege zu Schulen, sauberen Brunnen und Gesundheitsstationen sind lang und das sind auch die großen Probleme im Land. Wir haben beispielsweise eine Gesundheitsstation besucht, die für mehrere tausend Menschen der Region, die einzige Möglichkeit zur Gesundheitsversorgung bedeutet. World Vision hat diese Station gebaut und ich konnte mit den Ärzten und Schwestern sprechen und mir auch die Behandlungsräume ansehen. Dort wird eine ganz tolle Arbeit geleistet! Besonders faszinierend fand ich auch den Besuch der „Lesecamps“. Kinder unter 5 Jahren sind oft tagsüber auf sich allein gestellt, da die Eltern auf den Feldern arbeiten und sich nicht ausreichend kümmern können. World Vision hat diese Camps extra für diese Kinder errichtet, da sie tagsüber dort betreut werden und schon spielerisch im Lesen und Schreiben unterrichtet werden. Bildung ist so wichtig und kann nicht früh genug begonnen werden.
Mein Highlight der Reise war natürlich der Besuch meines Patenkindes. "Meine" Kleine heißt Aganyira und lebt mit ihrer Familie in einem Dorf. Alle haben uns sehr herzlich empfangen und meine anfängliche Aufgeregtheit legte sich schnell, da wir uns gleich sehr willkommen fühlten. Die Mitarbeiter von World Vision übersetzen für mich und so konnte ich einen tollen Nachmittag mit Aganyira und ihrer Familie verbringen. Es war schon ein sehr bewegendes Gefühl, sie endlich mal kennenzulernen und in ihre Welt einzutauchen.