12.02.2024

Kinder in Krisengebieten

Die ersten Opfer von Krieg und Gewalt

Autor: IBrecheis

Sage und schreibe rund 500 Millionen Kinder auf der Welt leben in Krisengebieten. Sie sind von Gewalt bedroht, haben diese oft selbst erfahren müssen, wurden verletzt, aus ihrer Heimat vertrieben. Ihr Zugang zu Bildung oder zu medizinischer Versorgung ist oft stark beeinträchtigt; statt zu spielen oder zu lernen, müssen sie ums Überleben kämpfen. All dies sind Erlebnisse, die niemand erleiden sollte. Schon gar kein Kind. Kinder sind die verletzlichsten Opfer von Krisen und Konflikten. Ihre Situation in Krisengebieten ist besonders fragil. 

Häufige Fragen zu Kindern in Krisengebieten

Question & Answer Section
Question
Was sind für Kinder weltweit gerade die gefährlichsten „fragilen Kontexte"?

Kinder sind besonders in Kriegs- und Konfliktgebieten gefährdet, etwa in der Ukraine, im Jemen, in Gaza oder im Sudan. Dabei haben sie als Kinder nichts zu der Situation beigetragen, in der sie dann gerade die gesellschaftliche Gruppe sind, die am meisten unter der Gewalt leidet. Auch in fragilen Staaten oder ‚vergessenen‘ Krisen wie in Somalia oder Südsudan sind Kinder die Leidtragenden und erheblichen Gefahren ausgesetzt. Als Folge von Konflikten und Klima-Auswirkungen haben viele nicht genug zu essen.

Question
Wie unterstützt World Vision Kinder in Krisengebieten?

World Vision hilft Kindern in Krisengebieten zum Beispiel mit Nahrungsmittelhilfe oder „aufholenden“ Bildungsangeboten. Wir setzen uns dafür ein, dass Schulen besonders geschützt werden und von Kriegsparteien nicht zerstört werden. Denn bei langanhaltenden Konflikten gibt es auch Möglichkeiten, die Bildungsangebote und Versorgung von Kindern in Schulen aufrechtzuerhalten, wenn die Gebäude nicht als Militärlager genutzt werden. In Flüchtlingslagern richten wir besondere „Kinderschutzzentren“ ein, wo es Kindern ermöglicht wird, mit Spielangeboten und auch psychosoziale Unterstützung eine „Auszeit“ vom Alltag zu nehmen.

Question
Was sind die größten Gefahren, mit denen Kinder in Krisengebieten konfrontiert sind?

Tod & Verletzung: In Kriegen, Naturkatastrophen und anderen Krisen bricht die gesellschaftliche Ordnung und Sicherheit zusammen. Besonders Kinder sind dann in Gefahr, Opfer von Gewalt zu werden, verletzt, sexuell missbraucht, als Kindersoldaten rekrutiert oder gar getötet zu werden. Das geschieht jedes Jahr tausendfach. 

Flucht & Vertreibung: Als Folge von Kriegen und Krisen müssen Kinder mit ihren Familien flüchten oder werden vertrieben. Manchmal verlieren sie auf der Flucht den Kontakt zu ihren Eltern und müssen sich mit ihren jüngeren Geschwistern allein durchschlagen. Als Geflüchtete oder Binnenvertriebene leben zahlreiche Kinder in Notlagern unter schwierigen, manchmal unerträglichen hygienischen Bedingungen. Auch dort sind sie vor Gewalt nicht unbedingt sicher. 

Keine Kindheit: Eine normale Kindheit, wie sie jedes Kind erleben sollte, ist unter solchen Umständen nicht mehr möglich. Sie müssen oft früh viel Verantwortung übernehmen. Zum Beispiel sind Kinder in Krisengebieten häufig gezwungen, zum Erhalt der Familie beizutragen, etwa durch Kinderarbeit. Dort, wo Armut herrscht, sind Zwangsheiraten von Kindern – insbesondere von Mädchen häufig. So fallen sie ihren Familien nicht länger zur Last. Das erschwert den Zugang zu Bildung oder macht ihn ganz und gar unmöglich.

So unterstützt World Vision Kinder, die in Krisengebieten leben

Krieg und Erdbeben nehmen Kindern in Syrien das Gefühl von Sicherheit. So arbeitet World Vision dagegen.

Geflüchteter Junge aus Syrien

Badr ist acht Jahre alt und lebt mit seiner Familie in Syrien. Der zermürbende Krieg im Land hat sie zu Binnenvertriebenen gemacht. Im Norden Syriens fernab der Kämpfe wähnten sie sich in Sicherheit, bis das Erdbeben 2023 ihr Haus zerstörte und ihr Leben erschütterte. Das Beben hat Badr einen Freund genommen. Auch ein Jahr danach hört er im Geiste die Hilfeschreie der verschütteten Menschen.

Mit der Unterstützung von World Vision konnte das Haus von Badrs Familie wieder aufgebaut werden. Finanzielle Unterstützung für die Familie gibt ihnen die Möglichkeit, sich selbst mit allem Lebensnotwendigen zu versorgen. Das neue Zuhause und die Gewissheit, unterstützt zu werden, schenkt auch Badr wieder Sicherheit. So kann er nach und nach das Erlebte verarbeiten und mit Hoffnung in die Zukunft blicken.

Gewalt gegen Kinder in Cox’s Basar, Bangladesch, verhindern. So arbeitet World Vision.

Sathi aus Cox's Basar - Gewalt gegen Kinder verhindern

Sathi ist 15 und lebt mir ihrer Familie in Cox’s Basar in Bangladesch. Dort ist die Lage angespannt, denn hunderttausende Rohingya suchten dort Zuflucht, nachdem sie aus Myanmar vertrieben wurden. Die Zustände in dem riesigen Geflüchtetenlager sind katastrophal und die Sicherheit für geflüchtete Kinder ist nicht gewährleistet.

Um den Schutz der geflüchteten Kinder zu unterstützen und zugleich Spannungen mit der Gastgemeinschaft in Bangladesch abzubauen, richtet World Vision Jugendclubs ein. In diesen kommen Jugendliche beider Seiten zusammen, um zum Beispiel wie Sathi Fußball zu spielen und in einem geschützten Rahmen gemeinsame Freizeit zu verbringen. Es finden auch Workshops und Schulungen statt, um die Jugendlichen vor Kinderarbeit, Zwangsverheiratung oder Menschenhandel zu schützen. 

Und das können Sie tun, um Kinder in Krisengebieten zu unterstützen:

Spenden Sie, damit wir mehr Kindern in Not helfen können.

Der Ukraine-Krieg raubt Kindern die Kindheit. So arbeitet World Vision dagegen.

Mädchen in Kinderschutzzentrum in der Ukraine

Margarita ist fünf Jahre alt und lebt mit ihrer Mama in Charkiw, Ukraine. Als in ihrer Stadt am 24. Februar 2022 der Krieg ausbricht, wissen sie nicht, wie sie die Situation einschätzen sollen. Jegliche Kommunikation war zusammengebrochen. Erst als eine Rakete das Nachbarhaus trifft, wird ihnen die Gefahr bewusst, in der sie schweben. Trotz des Krieges bleiben sie vor Ort, aber an Normalität ist nicht zu denken. Margarita hat die Explosionen, die schlaflos durchwachten Nächte miterlebt. 

In einem von World Vision unterstützen Kinderzentrum kann sie in einem sicheren Umfeld über verschiedene Aktivitäten wie Kunsttherapie das Erlebte verarbeiten, mit anderen Kindern sein und inmitten des Chaos ein Stück weit Normalität erleben.

Dürre und Hunger trifft Kinder in Afghanistan. So arbeitet World Vision dagegen.

Therapeutische Nahrung für Kleinkinder in Afghanistan

Afghanistan erlebt 2019 eine verheerende Dürre. Im Westen des Landes vertrocknet die Ernte auf den Feldern und das Vieh verendet. Die Dürre macht über 250.000 Menschen zu Vertriebenen. Selbst in den Notlagern gibt es nicht genügend Lebensmittel, um die Menschen zu versorgen. Vor allem Babys und Kleinkinder, trifft der Hunger schwer.

Um in einer solchen Situation den Kindern schnell helfen zu können, setzt World Vision therapeutische Nahrung ein. Ohne diese Unterstützung droht ihnen Mangelernährung, die die körperliche und geistige Entwicklung eines Kindes drastisch beeinträchtigt. In mobile Kliniken oder durch mobile Gesundheitsteams werden auch Kinder in entlegenen Dörfern versorgt.

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