Humanitäre Hilfe im Kongo (DR)

Vor Ort aktiv seit 1984.

Die humanitäre Situation für die Menschen in der Demokratischen Republik Kongo (kurz: Kongo DR) und die Sicherheitslage des Landes haben sich im Osten stark verschlechtert – besonders in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu. Immer wieder kommt es dort zu bewaffneten Konflikten zwischen Rebellentruppen und der kongolesischen Armee mit ihren Verbündeten. 

Die letzte Welle der Gewalt traf die Millionenstadt Goma, die Ende Januar 2025 nach heftigen Gefechten von den Rebellentruppen eingenommen wurde. Der Kampf um die Stadt hat lebenswichtige Hilfslieferung in stadtnahe Geflüchtetenlager unterbrochen. Nun sind über 800.000 erneut auf der Flucht vor Gewalt. Krankenhäuser sind überfüllt, Lebensmittel knapp.

Der langjährige Konflikt vor allem im Osten des Landes hat unvorstellbares Leid über die Zivilbevölkerung gebracht – vor allem für Kinder und Frauen. Sexualisierte Gewalt ist traurige Realität. Kinder werden als Kindersoldatinnen und -soldaten für Rebellentruppen zwangsrekrutiert. Hunderttausende sind zu Vertriebenen geworden. Die Wirtschaft der Demokratischen Republik Kongo liegt am Boden. Rund 90 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner leben unterhalb der Armutsgrenze. 

World Vision ist seit 1984 vor Ort. Wir versorgen Geflüchtete unter anderem mit Nahrung, Trinkwasser, Kochutensilien und Hygieneartikeln. Außerdem arbeitet World Vision in einem Projekt mit ehemaligen Kindersoldaten und Zwangsprostituierten.
 

Länderkarte Demokratische Republik Kongo

World Vision vor Ort

  • vor Ort aktiv seit 1984
  • Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe
  • Sitz des Landesbüros in Kinshasa
  • Aktuelle Schwerpunkte unserer Arbeit u. a.: Lebensmitteltransporte, Bargeldverteilung, Wasser- und Hygienemaßnahmen, Schutz von Kindern und jungen, stillenden Müttern

Ausgewählte Erfolge unserer Arbeit

  • Von 2020 bis 2023 konnten wir knapp 23.000 Haushalte mit unserer Hilfe erreichen
  • Rund 400 Personen haben an Spargruppen-Schulungen teilgenommen
  • Rund 100 Landwirtschaftsschulen wurden gegründet
  • Knapp 3.000 Teilnehmer erhielten Gutscheine, z. B. für Werkzeuge und Gemüse- und Grundnahrungsmittelsaatgut

Darum ist Humanitäre Hilfe im Kongo (DR) notwendig

Die Sicherheitslage in den beiden Ostprovinzen Nord und Süd Kivu der Demokratischen Republik Kongo hat sich seit Juni 2024 stark verschlechtert. Der Rückzug der Friedensmission der Vereinten Nationen hat die Situation weiter verschärft. Im Januar 2025 kam es erneut zu einem Ausbruch von Gewalt. Die Millionenstadt Goma im Osten wurde am 27. Januar 2025 von der Rebellengruppe M23 eingenommen. 

Gemeinsam mit anderen Organisationen koordinieren wir Humanitäre Hilfe vor Ort, um weiterhin wichtige lebensrettende Maßnahmen sicherzustellen. Besonders dringend ist die Hilfe für Kinder und stillende Frauen. Zum Teil kampieren sie an Straßenrändern und sind Überfällen schutzlos ausgeliefert. Vor allem in den Außenbezirken Gomas ist die Lage noch sehr angespannt. Immer wieder kommt es zu Schießereien.  

World Vision Kongo rechnet damit, dass auch die Rückkehr zehntausender Binnengeflüchteter in verlassene Orte in Nord-Kivu zu einem schlimmen Versorgungsengpass und einer damit drohenden Ernährungskrise führen kann. Die Gesundheit von Kindern ist durch Wassermangel, mangelnde Hygiene und fehlenden Schutz gefährdet.

Icon Konflikt

Mehr Binnenvertriebene als
irgendwo sonst auf der Welt

Innerhalb der Demokratischen Republik Kongo sind mehr Menschen als irgendwo sonst auf der Welt Binnenvertriebene: rund 7 Millionen.

Icon Wash

Versorgungslücke bei Trinkwasser

In Nord-Kivu besteht eine große Versorgungslücke mit sauberem Trinkwasser. Der Bedarf der Menschen kann derzeit nicht gedeckt werden.

Icon Kinderschutz

Kinder und Mütter besonders gefährdet

Die Hälfte der Binnengeflüchtete in Kongo (DR) sind Kinder. Sie befinden sind besonders gefährdet, haben Traumatisches erlebt und haben nur unzureichend Schutz.

Schwerpunkte unserer Hilfe im Kongo (DR)

Zu den Schwerpunkten unserer Arbeit in der Demokratischen Republik Kongo zählt Kinderschutz und Bildung, Lebensgrundlagen und Ernährung sicherstellen, ebenso den Zugang zu Trinkwasser zu verbessern. Der Bedarf an Unterstützung ist immens. 

Ausbildung für Jungen

Berufsausbildung

Ausbildung für Mädchen

Berufsausbildung

Bildung und Ausbildung für Kinder und Jugendliche

Im Rahmen des Rebound-Projekts, maßgeblich unterstützt von Wolfgang Niedecken, erhalten Kinder die Möglichkeit, Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen. Für Jugendliche bietet das Rebound-Zentrum Berufsausbildungen an. Zum Beispiel im KfZ-Bereich, als Schreiner, Friseure oder Schneider. Sie lernen dort auch alles, was sie wissen müssen, um nach ihrer Ausbildung ein eigenes Geschäft gründen zu können. Unterstützt werden sie dabei von Spargruppen oder mittels Mikrokredite.

Neben dem Rebound-Projekt hat auch das Projekt Improved After Kinder unterstützt. Ziel des Projekts war, den Zugang zu Bildung von Jungen, vor allem aber von Mädchen zu fördern. Der Erfolg zeigt sich nachhaltig daran, dass nun im Projektgebiet mehr Mädchen und auch Jungen zur Schule gehen und innerhalb der Gemeinschaft die Bildung der Mädchen einen höheren Stellenwert einnimmt.
 

Bildung Demokratische Republik Kongo

Schutz von Kindern gewährleisten

Das Rebound-Projekt hilft seit nunmehr 10 Jahren psychosoziale Unterstützung für traumatisierte Kinder, die sexualisierte Gewalt erfahren haben und für ehemalige Kindersoldatinnen und Kindersoldaten. Daneben hilft ihnen Rebound auch, eine Berufsausbildung zu machen und bietet ihnen damit die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben und einen neuen Anfang. In speziell auf sie zugeschnittenen Schulungen können sie die Fähigkeiten erlernen, die sie für ihren Beruf benötigen. Themen weiterer Schulungen sind zum Beispiel Konfliktlösung, Gesundheit und Hygiene und Kinderschutz.

Rebound trägt außerdem dazu bei, Institutionen des Kinderschutzes zu stärken und besser miteinander zu vernetzen. Auch das Projekt Improved After (2023 bis 2024) großteils unterstützt vom Profifußballer Ridle Baku richtete sich gezielt an gefährdete Kinder in der Demokratischen Republik Kongo. Insbesondere an Mädchen.

Lebensgrundlagen schaffen Demokratische Republik Kongo

Lebensgrundlagen verbessern

In neu eingerichteten Landwirtschaftsschulen lernen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kurzzeitausbildungen, wie sie nachhaltig und effizient Gemüse anbauen können, Techniken, wie sie ihre Ernte sicher lagern können, wie sie Boden und Wasser schützen und Schädlinge bekämpfen können. 

Gutscheine für Werkzeuge und Saatgut legen die Basis, um das Gelernte in die Tat umsetzen zu können. Teil der Projektarbeit ist es auch, für geflüchtete Menschen im Rahmen der Projekte, Zugang zu Ackerflächen zu schaffen, die sie bewirtschaften können. Verbände und genossenschaftliche Foren und auch Spargruppen machen dies möglich.

Trinkwasser DRC

Zugang zu Trinkwasser schaffen

Der Zugang zu sicherem, trinkbaren Wasser ist in einigen Regionen der Demokratischen Republik Kongo ein großes Problem. In den letzten Jahren haben wir über 50 Wasserstellen fertiggestellt und Bohrlöcher für neue Brunnen gegraben, um die Versorgung mit Wasser sicherzustellen. Dadurch haben nun mehr Menschen sicheres Wasser in erreichbarer Nähe und müssen nicht mehr viele Kilometer bis zu nächsten Wasserstelle laufen.

Zusätzlich zur Versorgung mit sauberem Wasser führen wir vor Ort auch Maßnahmen durch, um das Bewusstsein für Hygiene zu schärfen und so Krankheiten vorzubeugen.

Ernährung DRC

Ernährungsunsicherheit bekämpfen

Wir unterstützen Menschen darin, ihr Wissen rund um verbesserte Anbaumethoden zu vertiefen. Zum Beispiel gibt es Schulungen dazu, wie organischer Dünger hergestellt wird, wie dieser ausgebracht werden kann, wie Reihensaat funktioniert oder Schädlinge mit einfachen Mitteln bekämpft werden können.

Auf diese Weise können Familien ihre Erträge steigern und sich und ihre Kinder besser und ausreichend ernähren.

So unterstützt Humanitäre Hilfe Menschen in der Demokratischen Republik Kongo

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Verteilung von Hilfsgütern
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Verteilung von Hilfsgütern
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Im Osten der Demokratischen Republik Kongo leben viele Menschen in Geflüchtetenlagern. Dort verteilen wir gemeinsam mit unseren Partnern Nahrungsmittel, die den Grundbedarf der Menschen abdecken.

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Joceline kann ihre Kinder ernähren
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Joceline kann ihre Kinder ernähren
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Joceline ist Witwe. Eines ihrer Kinder war stark mangelernährt. Sein gesundheitlicher Zustand sehr ernst. Es erhielt Aufbaunahrung und Joceline nahm an einem Kochkurs teil, wo sie lernte, ausgewogene Mahlzeiten mit einfachen und günstigen Zutaten zuzubereiten. Außerdem erhielt sie Unterstützung, um sich ein eigenes Einkommen zu sichern. Nun verdient sie Geld, ihre Kinder sind gesund und gehen zur Schule.

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Schulmahlzeit gegen Mangelernährung
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Schulmahlzeit gegen Mangelernährung
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In der Demokratischen Republik Kongo sind viele Menschen von akuter Nahrungsmittelunsicherheit betroffen. Am stärksten gefährdet sind Kinder. Regelmäßige Schulmahlzeiten spielen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von Mangelernährung und sind zugleich ein wichtiger Grund für Eltern, um ihre Kinder zur Schule zu schicken. 

Unsere aktuellen Projekte in der Demokratischen Republik Kongo

BMZ in Demokratische Republik Kongo

Stärkung der Resilienz der von Pandemien betroffenen Bevölkerung durch verbesserte WASH, Infrastruktur und Ernährungssicherung
Nord und Süd Kivu sind Regionen des Kongos, die seit Jahrzehnten nur den Krieg kennen. Es ist erschütternd immer wieder feststellen zu müssen, dass die Konflikte, die die Menschen dieses Landes täglich ertragen müssen, in Europa so wenig Aufmerksamkeit erhalten. Die humanitären Bedarfe der Menschen in dieser Region sind immens. Jede Unterstützung für die Kinder des Kongos ist bereits eine große Hilfe.
Leonore Heldman, Länderreferentin Kongo (DR) World Vision Deutschland e.V.

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Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 10.02.2025