Seit mehr als drei Jahren unterstützt Birgit Zalesiak ihr Patenkind Jeimmy bei der Verwirklichung ihrer Zukunftspläne. Nun haben sich die beiden getroffen.
Ein Reisebericht von Birgit Zalesiak
Ich habe mich vor über drei Jahren dazu entschieden, ein Kind bzw. Projekt in Guatemala zu unterstützen, unter anderem auch, weil meine Spanischlehrerin aus Guatemala kommt. Schon damals war es meine Absicht, das Projekt zu besuchen. Ich setzte mich zunächst mit World Vision in Deutschland in Verbindung und ein paar administrative Dinge wurden unkompliziert erledigt. Im November war es dann soweit. Nachdem eine Mitarbeiterin aus dem Projektbüro in Quetzaltenango, Guatemala, meinen Lebensgefährten und mich abgeholt hatte, sind wir Richtung Westen nach Malacatan gefahren. Dort wurden wir herzlich von den Mitarbeitenden des Projektbüros empfangen. Hier fand auch das Treffen mit Jeimmy, ihren Geschwistern und ihrer Mutter statt. Leider hatten wird nicht die Gelegenheit, das Gebiet direkt zu besuchen, weil es in Guatemala zurzeit besondere Auflagen gibt.
Ich war natürlich sehr gespannt, wie das erste Treffen wird. Im Vorfeld wurden wir darauf vorbereitet, dass die Erwartung nicht zu groß sein sollte. Aber in meinem Fall war es unbeschreiblich: Wir kamen um die Ecke, um den Raum zu betreten, in dem sich die Familie befand. Sobald Jeimmy mich entdeckt hatte, rannte sie auf mich zu und wir umarmten uns lange und innig. Ich musste meine Tränen vor lauter Emotionen zurückhalten. Uns wurden ihre zwei kleinen Brüder und ihre Mutter vorgestellt. Wir hatten ein paar Geschenke für Jeimmy, ihre Brüder und ihre Eltern dabei. Natürlich war die Freude darüber groß. Nachdem wir uns alle gefasst hatten, wurde uns eine DVD gezeigt. Der Film vermittelte uns einen Eindruck über Jeimmys Leben in El Tumbador. Danach haben wir zusammen gegessen. Das Essen wurde von den freundlichen Mitarbeitern von World Vision liebevoll hergerichtet.
Mein Lebensgefährte und ich bekamen zwei wunderbare guatemaltekische Taschen von Jeimmy überreicht. Damit hatten wir gar nicht gerechnet und freuten uns sehr über diese nette Geste. Anschließend spielten wir und unterhielten uns. Schade war, dass wir nicht vor Ort bei ihr zu Hause waren. Gerne hätten wir in ihrer Umgebung Ball gespielt, fangen oder das, was Kinder eben gerne machen. Vielleicht das nächste Mal. Ich war glücklich zu sehen, dass es Jeimmy gut geht, dass sie lesen und schreiben kann. Sie ist ein aufgewecktes Mädchen, das Zukunftspläne hat. Jeimmy möchte nämlich gerne Polizistin werden.
Ich bin froh, dass wir die Reise zu Jeimmy gemacht haben. Meine innere Beziehung zu ihr hat sich noch verstärkt und ich hoffe, dass ich mit der monatlichen Unterstützung diesem netten Kind und auch dem Projekt helfen kann.
Wir sind nach dem Treffen mit meinem Patenkind noch lange durch Guatemala gereist und haben sehr viel Armut gesehen und viele Kinder, die nicht Lesen und Schreiben lernen dürfen. Dann kam die Zeit zur Verabschiedung. Carla von World Vision und wir haben in Malacatan übernachtet. Am nächsten Tag brachte sie uns nach Quetzaltenango zurück. Wir möchten uns bedanken, dass wir die Möglichkeit hatten, Jeimmy zu besuchen und dass sich alle so nett und herzlich um uns gekümmert haben.
