Moderne Verhütungsmittel zur besseren Familienplaung

Frauen nehmen die Familienplanung selbst in die Hand

Aufklärungsarbeit reduziert unerwünschte Schwangerschaften
Autor: NMayer  | 
9. Juli 2018
Autor: NMayer
Schulungen zur Aufklärung
Aufklärung in der Gemeinde

Im Rahmen von Gesundheitsprojekten klärt World Vision gemeinsam Frauen, Männer und Paare über die Vorteile von Familienplanung bzw. gesunden Geburtsabständen auf. Hierbei arbeitet World Vision sowohl mit aufgeschlossenen Ehepaaren, als auch mit anderen Multiplikatoren zusammen. Auch Religionsgemeinschaften und deren Führungskräfte werden dazu ermuntert sich als „Channels of Hope“ (Wege der Hoffnung) zu engagieren, weil diese starken Einfluss auf  Einstellungen und Verhaltensweisen ihrer Mitglieder haben. Insbesondere Männer reagieren oft negativ auf das Thema Verhütung. Die Aufklärungsarbeit zielt darauf ab, Wissen über reproduktive Gesundheit zu verbreiten bzw. zu vertiefen und kulturelle Barrieren zu beseitigen.

Marie Caroline konnte geholfen werden. Eine Krankenschwester, die immer wieder mit ansehen musste, wie Frauen nach mehreren Schwangerschaften starben, half ihr.

Aufklärungsarbeit in der Schule
Aufklärungsarbeit in der Schule

Unerwünschte Schwangerschaften werden weniger

Auch an den Schulen in Burundi sind Sexualkunde, Verhütung und Aufklärung immer wichtiger. „Vor einigen Jahren war die Situation schlecht", erklärt Jessy Karen, ein 17-jähriges Mädchen, das bei der Aufklärungsarbeit unterstützt. „Unerwünschte Schwangerschaften führten dazu, dass Mädchen die Schule abbrachen, aber seit wir Aufklärung betreiben, hat sich die Situation verbessert“. Hilaire Ninzigamiye ist verantwortlich für die Jugendausbildung in der Provinz Muramvya, in der auch Jessy Karen lebt. Sie hat bemerkt, dass sich das Verhalten insbesondere von jungen Menschen grundlegend geändert hat. So bekam sie letztlich einen Anruf einer Schülerin, die Opfer sexueller Gewalt geworden war. „Das war sehr ungewöhnlich“, wundert sich Hilaire. „Früher haben sich Mädchen nicht getraut, offen über solche Übergriffe zu reden.“ Die junge Frau wurde in ein Zentrum geschickt, in dem sie behandelt und auf eine Ansteckung mit dem HI-Virus untersucht wurde.

Aufgeklärte Frauen nutzen in Burundi heute selbständiger Verhütungsmittel und auch die Anzahl der Schwangerschaften an Schulen konnten reduziert werden, wie Schuldirektoren World Vision berichteten. In den Provinzen, in denen World Vision das EU-Projekt RAMBA durchführte, nahmen mehr als 80 Prozent, in manchen Provinzen sogar mehr als 90 Prozent der Schüler an den Beratungen teil.

Modellfamilie
Aufklärung Burundi

In Burundi ist die Müttersterblichkeit sehr hoch. Durchschnittlich bekommt eine Frau sechs Kinder in geringen Abständen. Dies wirkt sich negativ auf die Gesundheit von Müttern und Kindern aus. So ist jedes zweite Kind chronisch unterernährt und ist anfällig für Krankheiten. Nach mehreren Geburten innerhalb kurzer Zeit sind auch die Mütter körperlich geschwächt. Vielen Ehepaaren fehlt es jedoch am nötigen Wissen über Verhütungsmöglichkeiten und Familienplanung. Das Hauptziel von World Vision ist es, insbesondere Müttern mit ihren Ehepartnern sowie Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen besseren Zugang zu Gesundheitsdiensten zu ermöglichen, die sie zu sensiblen Themen wie Verhütung, Familienplanung und Schwangerschaft beraten. Wichtig für eine Akzeptanz von Familienplanung ist eine offene Haltung der Kirchen zu Gesundheitsdiensten im Bereich der Sexualität und Fortpflanzung sowie der sozialen Gleichstellung von Mann und Frau zu bewirken. Außerdem werden Diskussionen in der Bevölkerung angeregt, gesunde Praktiken der Familienplanung an Paare vermittelt und Jugendliche bzw. junge Erwachsene über ein riskantes Sexualverhalten aufgeklärt.

Aufklärung in Gemeinden
Aufklärung in Gemeinden

Um einen offenen Umgang mit dem Thema Sexualität und Familienplanung zu fördern, lädt World Vision religiöse Führungspersönlichkeiten zunächst zu Schulungen ein. Dabei erfahren diese, wie sie sich in ihren Gemeinden aktiv für Familienplanung und Verhütungsmethoden einsetzen – beispielsweise zur Nutzung von Kondomen als Schutz vor einer Ansteckung mit HIV oder anderen Infektionen.

Mit den Methoden von Channels of Hope“ klären wir auch in Kenia und Ghana über Familienplanung auf.