Die World Vision Studien haben zum Ziel, in der Erhebungen zu unterschiedlichen wissenschaftlichen Fragestellungen die Perspektiven von Kindern hinsichtlich ihrer eigenen Lebenssituation und ihres Wohlbefindens (Child Well-being) in den Mittelpunkt zu stellen. Nur, wenn die Stimmen von Kindern gehört werden, können nachhaltige Verbesserungen ihrer Lage erzielt werden.
Als Kinderhilfswerk will World Vision Deutschland Kindern in aller Welt eine Stimme geben. Wir nehmen die Perspektiven von Kindern ernst und betrachten es als unsere Aufgabe, ihre Meinungen und Wünsche zu erfragen, zu dokumentieren und zu publizieren. So können Gesellschaft und Politik diese (er-)kennen, in ihrer Arbeit berücksichtigen und konkret umsetzen.
Um diese Vision in die Tat umzusetzen, arbeiten wir in unserem Kompetenzfeld Kindheitsforschung mit verschiedenen Kooperationen und Projekten. Das größte und bekannteste Forschungsprojekt dieser Art war die World Vision Kinderstudie.
Aktuelle World Vision Studie
World Vision Kinderstudie: Fokus Corona - wie Kinder in Ghana und Deutschland die Pandemie erfahren
Die 5. World Vision Kinderstudie erhob erstmals transnational Daten zur Lebenssituation und dem Wohlbefinden von Kindern. Zusammen mit World Visions Programmland Ghana wurde vor allem erfragt, wie Kinder religiösen und kulturellen Pluralismus erleben und gestalten. Gleichzeitig beleuchtet die Studie aber vor allem auch das Erleben der Coronapandemie, die sich im Erhebungszeitraum entfaltete. Kinder waren nicht nur überproportional von den Eindämmungsmaßnahmen betroffen, sie leisteten auch einen oft unterschätzten Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie.
World Vision Kinderstudien
Im Jahr 2007 gab World Vision Deutschland zum ersten Mal die World Vision Kinderstudie heraus. Sie war die erste Untersuchung der Lebenswirklichkeiten von Kindern, die auf direkt unter Kindern erhobenen Daten beruhte. Zwischen 2007 und 2023 griffen die Kinderstudien dabei verschiedene Schwerpunktthemen auf, u.A. Flucht, Kinderarmut und sexualisierte Gewalt. Die Datensätze dieser repräsentativen Studien sind beim Leibnitz-Institut für Sozialwissenschaften, GESIS, erhältlich.
Fluchtstudien
Seit 2016 beforschte World Vision die Lebenswirklichkeiten von Kindern auf und während der Flucht nach Deutschland. Ein besonderes Augenmerk lag dabei einerseits auf dem Aspekt der Religion: auch für Kinder, die aus religiösen Kontexten stammen, die oft auf ihre extemistischen Formen reduziert werden, ist eigenständiger Glaube eine Größe, die im Fluchtkontext neben Kontigenzbewältigung auch zum gesellschaftlichem Zusammenhalt beitragen kann.
Darüber hinaus widmete sich diese Studienreihe der sexualisierten Gewalt im Fluchtkontext. Dabei erweist sich, dass Kinder sowohl im Herkunftskontext, als auch während der Flucht, und schließlich in ihren ersten Unterkünften nach ihrer Ankunft in Deutschland von sexualisierter Gewalt bedroht und betroffen sind.
Theorie und Praxis
„Theorie und Praxis“ ist eine von World Vision herausgegebene wissenschaftliche Reihe zur Entwicklungszusammenarbeit, humanitären Hilfe und entwicklungspolitischen Anwaltschaftsarbeit.