Rohingya in Bangladesch

Hunderttausende Kinder mussten aus Myanmar fliehen

Hunderttausende Kinder benötigen Hilfe

Im Jahr 2017 flohen über 900.000 Menschen von Myanmar nach Bangladesch, wo sie seither in einem der größten Flüchtlingscamps der Welt leben. Die Volksgruppe der Rohingya wollte der Gewalt entkommen, der sie in ihrer Heimat ausgesetzt war. Auf der Flucht haben die Familien ihr Zuhause verloren, hunderttausende Kinder sind als staatenlose Flüchtlinge von Hunger, Krankheiten und Ausbeutung bedroht. Bis heute ist eine Lösung des Konflikts nicht absehbar.

Die einheimische Bevölkerung in Bangladesch braucht Unterstützung zur Bewältigung der Katastrophe, denn die Region ist selbst von Armut geprägt. Zusätzlich bedrohen Unwetter wie Zyklone das Leben der Menschen, starke Monsunregen gefährden die ohnehin schwache Infrastruktur. Rechnet man die Geflüchteten und die Gastgemeinden zusammen, sind mehr als 1,3 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Bei dieser Flüchtlingskrise handelt es sich um einen humanitären Alptraum!
António Guterres, UN-Generalsekretär

Um Kindern in Krisenregionen wie Bangladesch schnell und flexibel helfen zu können, sind wir auf regelmäßige Zuwendungen angewiesen. Unterstützen Sie uns, das Leid dieser Kinder zu beenden und ihnen ein Stück Kindheit zurückzugeben!

Karte
Rohingya Selbsthilfe

Flüchtlinge arbeiten für die Sicherheit ihrer Familien

Vor knapp zwei Jahren flohen über 900.000 Menschen von Myanmar nach Bangladesch. Die Volksgruppe der Rohingya wollte der Gewalt entkommen, der sie in ihrer Heimat ausgesetzt war. Seitdem hausen sie in Hütten und Zelten in der Region Cox's Basar. Vor allem zur Monsunzeit sind sie erheblichen Gefahren durch Überschwemmungen und Erdrutschen ausgesetzt. World Vision hat deshalb ein Programm gestartet, um mit den Flüchtlingen zusammen die Infrastruktur in den Lagern sicherer zu machen.

Humanitäre Helferin Rohingya

Beschützerin staatenloser Kinder

Die Nachrichten abschalten und weiter leben wie bisher? Shushanna Shampa Kundu konnte das einfach nicht. Als im August 2017 plötzlich Dörfer in Myanmar in Flammen aufgingen und der Zustrom von Flüchtlingen nach Bangladesch täglich anschwoll, kamen der jungen Finanzbuchhalterin aus Bangladesch andere Gedanken. Bald wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für humanitäre Hilfe gesucht, und so tauschte sie ihre potentielle Firmenkarriere gegen einen rauhen Job im rasant wachsenden Flüchtlingslager. 

Hintergrund

World Vision arbeitet seit 1972 in Bangladesch und unterstützt rund fünf Millionen Menschen in 31 Distrikten des Landes. Die Programme verfolgen vier Schwerpunkte: Neben der Verbesserung der Ernährung und Gesundheit von Kindern sowie einer qualitativ guten Bildung auch den Schutz von Kindern vor Gewalt und eine Stärkung der Widerstandsfähigkeit armer Bevölkerungsgruppen gegen Katastrophen.

Rohingya-Schicksale: Asif muss sich allein um sein Baby kümmern. Er weiß nicht ob seine Frau noch lebt.

"Ich weiß nicht, ob meine Frau noch lebt", sagt Asif. "Als unser Haus brannte, war sie noch drin. Ich rannte einfach mit meinen beiden kleinen Söhnen auf dem Arm los."

Geflüchtete Rohingya-Frauen am Straßenrand in Bangladesch

Am Straßenrand im Bezirk Cox's Bazar begegnet man vielen Hilfe-Suchenden. Sahara Begum floh allein mit ihrem Baby. "Mein Mann wurde getötet – wir haben überlebt. Aber wir haben keinen Platz zum Leben und kein Geld", erzählt sie.

Rohingya-Familie im Flüchtlingslager in Bangladesch

Ferozas Familie ist froh zusammen und einstweilen in Sicherheit zu sein. Feroza sorgt sich aber um die Gesundheit ihrer Kinder. "Eine der größten Herausforderungen für uns ist der Mangel an Toiletten. Wir müssen den Hügel hinauf in den Dschungel gehen und die Kinder haben oft Angst davor allein zu gehen."

Geflüchtete Kinder aus Myanmar holen Wasser im Flüchtlingslager in Bangladesch

Sufayet und Riyaz berichten vom beschwerlichen Alltag: "Mutter sagt, dass wir Wasser aus einem Brunnen holen sollen. Es ist schwer den vollen Wasserkrug zu ihr den Hügel hinauf zu tragen".

Alltag im Flüchtlingslager Balukhali in Bangladesch

Die Enge in den überfüllten Lagern lässt den Familien wenig Ruhe.

Ein Junge aus Myanmar trägt seinen Bruder durch ein überflutetes Flüchtlingslager

Asaf trägt seinen jüngeren Bruder durch die Fluten. Der Regen hat das Flüchtlingscamp, in dem sie wenige Tage zuvor erst ihr Zelt aufgeschlagen hatten, unbewohnbar gemacht. "Ich weiß nicht wohin wir sollen und ob unser Elend jemals aufhören wird", überlegt der 11-Jährige.

Ihre Hilfe kommt an!

Dank Ihrer Hilfe haben wir in den vergangenen zwei Jahren hunderttausende Menschen erreicht:

  • Lebensmittel-Pakete und medizinische Hilfe für 370.000 Menschen
  • Sauberes Wasser für 300.000 Menschen
  • Betreuung und Bildung für über 3.000 Kinder

Um Kindern in Krisenregionen wie Bangladesch schnell und flexibel helfen zu können, sind wir auf regelmäßige Zuwendungen angewiesen. Unterstützen Sie uns, das Leid dieser Kinder zu beenden und ihnen ein Stück Kindheit zurückzugeben!

So hilft World Vision vor Ort

In den vergangenen zwei Jahren konnten wir dank Ihrer Spenden und Zuschüssen von Partnern wie "Aktion Deutschland Hilft" unter anderem folgende Hilfsmaßnahmen umsetzen:

Eine Mutter kocht für ihre Kinder im Flüchtlingslager.

Ernährung

  • Familien erhalten Lebensmittel und Nahrungsmittelgutscheine
  • Wir versorgen Kinder und stillende Mütter mit Zusatznahrung
  • In Gemeinschaftsküchen können geflüchtete Frauen gemeinsam für ihre Familien kochen
Mädchen holt frisches Wasser für die Familie.

Hygiene und Gesundheit

  • Wir versorgen die Familien mit sauberem Wasser
  • Kinder und ihre Familien erhalten medizinische Versorgung
  • Wir verteilen Hygiene-Artikel
Kinder lernen in einem Kinderschutzzentrum.

Bildung und Kinderschutz

  • In Kinderschutzzentren können Kinder in sicherer Umgebung spielen
  • Wir organisieren Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche
  • Wir beraten Eltern und stärken die Rechte von Kindern
Jungen bauen eine Infrastruktur auf.

Katastrophenvorsorge

  • Wir verteilen Solarlampen, Regenschirme und Wegbeleuchtung
  • Die Infrastruktur wird verbessert und wir machen Unterkünfte und Wege sicherer
  • Wir unterstützen bei der Entwicklung von Vorsorgeplänen